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Probleme = Herausforderungen?


(@kalai)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 62
Themenstarter  

Hi,

wir hatten in einem anderen Thread schon darüber geschrieben, dass Probleme als wichtiger Teil gesehen werden von dem Leben und eigentlich Herausforderungen sind und quasi das gewisse Etwas ausmachen.

In meiner VOrstellung sind Probleme eigentlich immer mit negativen Gefühlen besetzt und meistens habe ich kein Bock mich darum zu kümmern. Mir kommt es anstrengend und nervig vor die Probleme zu lösen. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich oft mich langweile und nicht viel zu tun habe. Da wäre ja ein Reframing der "Herausforderungen" sehr interessant.

Ich habe einmal gelesen, dass es der instinktive Lebenswille ist, den Menschen dazu verleitet das eigenen Leben immer schöner, besser und komfortabler zu gestalten. Also das Streben nach einem besseren Leben ist bei uns einprogrammiert. ICh dachte immer, das funktioniert nur in dem ich meine Probleme ausmerze und nie wieder welche habe. Julian sagt jetzt Probleme sind sehr wichtig und machen das "Leben" erst überhaupt interessant.

So gesehen bin ich also die ganze Zeit in die falsche Richtung gelaufen und hab mir damit gar keinen Gefallen gemacht.
Jetzt frage ich mich wie kann ich denn Probleme die ich so gar nicht mag dahin gehend verändern dass ich sie angehen möchte bzw. wie kann ich meine Grundeinstellung gegenüber Probleme verändern, dass ich sie angehen und lösen will. Und darauf wäre dann die Frage in welche Richtung in meinem Leben möchte ich denn gehen und mir diese Probleme antun?

Karl


   
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(@kalai)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 62
Themenstarter  

Meine Sichtweise hat sich bereits schon verändert.
Mir kommt es so vor, dass ziemlich viele "Probleme" sich von alleine aufgelöst haben als ich sie als Herausforderung anerkannt habe. Die Herausforderungen die noch bleiben, sind Dinge auf die ich Lust habe sie anzugehen. Ich kann plötzlich in jedem etwas gutes sehen. Besonders je problematischer das ganze zu sein scheint, desto mehr hab ich das Gefühl, dass ich da was draus lernen kann. So viel zur Ansicht.

So wirklich gehe ich keine Herausforderung an. Ist das normal, dass ich das ganze jetzt lockerer sehe und denke, wenn ich wollte könnte ich. Nur wirklich das ganze anzugehen und zu lösen tue ich nicht, davor drücke ich mich noch, weil es sich schon so ganz gut anfühlt und wirklich Handlungsbedarf habe ich nicht. Also ich hätte schon Handlungsbedarf aus vielen Gründen, aber ich machs nicht wirklich...

Ich bin immer motiviert aber geh nix an..

Viele Grüße
Karl


   
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(@kalai)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 62
Themenstarter  

Ich glaub jetzt hab ichs verstanden, ich mach mir selbst meine Blockaden und damit meine Probleme und das ist wiederum total unnötig.


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
 

Hi Karl,

so, bin gerade vom Seminar zurück, ich war 8 Tage in Much beim NLP-Practitioner.
Sorry also die lange Antwortzeit ... ich bin während dem Seminar gar nicht dazu gekommen, hier was zu schreiben.

Jetzt will ich auch Deine Beiträge endlich beantworten. Vorab noch eine Frage: Wäre es nicht langsam mal Zeit, aus deinem Profilfoto ein wirkliches Profilfoto zu machen? Es ist einfach ein wenig netter im Sinne einer Gemeinschaft, wenn man auch sieht, mit wem man kommuniziert. Nur so als Anregung ...
😉

Alles Liebe, Julian!


   
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(@kalai)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 62
Themenstarter  

Ok, wie du meinst.

Ich hab mich mal weiterhin mit dem Thema Probleme befasst und bin auf Eckhart Tolle gestoßen. Sobald der Verstand anhält und nciht mehr in der Zukunft oder Vergangenheit ist, gibt es nach ihm keine "Probleme" mehr, da er im Jetzt ist und da können Sorgen und Probleme nicht existieren. ICh hab das ganze mal ausprobiert und habe es geschafft meinen internen Dialog leiser und "friedlicher" zu machen. Ganz habe ich ihn nicht wegbekommen, kann mich nun aber leichter auf meine Umgebung konzentrieren.
Als ich mir ein Video von ihm angesehen hab, dachte ich so möchte ich nicht sein, da er ja schon sehr naja langsam rüber kommt, aber gleichzeitig hat er ein Strahlen in seinen Augen was doch bemerkenswert ist.

Wie stehst du zu dem Thema: Verstand = Probleme?


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
 

Hi Karl,

erstmal ... klasse, Dich jetzt auch zu "sehen". Ich hätte Dich völlig anders eingeschätzt. *lach*

Tolle kenne ich, aber nur in Ansätzen aus seinen Büchern. Ich weiß, daß er SEHR beliebt ist, also sein Buch, habe aber nie geguckt, wie er tatsächlich wirkt.

Von dem, wie Du ihn wahrnimmst, das passt doch. Ich meine, wenn Du von seinen Techniken profitierst, dann brauchst Du Ihn doch nicht auch noch persönlich zu lieben. 😉

Verstand/Probleme: Ja, viele Probleme "machen" wir uns mit dem Verstand. Allerdings ist das eine wirklich sehr unklare Frage, da könnte man Stundenlang zu schreiben ...

Alles Liebe, Julian!


   
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(@kalai)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 62
Themenstarter  

HI Julian,

stimmt ich hab die frage unnötig unklar gelassen. :cheer: Mich hat interessiert wie du zu diesem Zustand stehst. Frei von Gedanken und im Moment des Jetzt zu seins, den Tolle so preist.

Nur zeitgleich kam es mir sovor, dass Tolle diesen Zustand so gut findet, dass er fast nichts anderes mehr macht als das Jetzt wahrzunehmen. Deshalb wollte ich wissen, was du davon hälst und ob du nicht selbst diesen Zustand kennst. Würde mich einfach interessieren.

Aber unabhängig davon würde mich interessieren wie ich meine Gedanken loslassen kann. Also ich möchte wissen wie ich dieses ewige Gebrabbel des internen Dialogs dauerhaft beenden kann und den Verstand nur noch als Werkzeug zu benutzen?

Mir ist es bereits gelungen, das ganze etwas loszuwerden. Der interne Dialog ist leiser geworden und ich denke nur noch über Sachen nach die mir gerade kommen, aber viel weniger wie früher und mehr auf den einzelnen Tag. Das ist schon ganz angenehm, aber wie schaffe ich es das ganze komplett runter zu drehen, so das ich nur noch über etwas nach denke, wenn ich es möchte?

Viele Grüße
Karl


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
 

Im Prinzip zweimal "Ja"

Der Zustand, den Tolle beschreibt, scheint mir kein "eigener" zu sein sondern das, was sich auch in vielen anderen Strömungen findet. Es ist das "Im Hier und Jetzt" sein, es ist ein tiefer kontemplativer Meditationszustand, Du findest dieses Konzept in vielen verschiedenen Kulturen.

Ich glaube tatsächlich, wenn man das "Hier und Jetzt" (nicht nur das "Jetzt", sondern auch das "hier") wirklich ganz und gar wahrnimmt, dann spielt alles andere kein Rolle mehr. Und aus der Gegenwart heraus spannen sich Zukunft und Vergangenheit auf, daher wird es harmonisch.
In diesem Sinne gibt es gar keine Zukunft und Vergangenheit: In dem Moment, in dem sie passieren, sind sie stets die Gegenwart.

Allerdings (!) halte ich es für schwierig, diesen Zustand "direkt" erreichen zu wollen. Das ist so, wie als will ein völlig unsportlicher Mensch von heute auf morgen bei Olympia mitmachen. Wenn Du Dir das ganze als eine Treppe vorstellst, dann kann man durchaus einige Stufen überspringen, man wird es aber kaum schaffen, die ganze Treppe zu überspringen. 😉

Das, was Du machst, scheint absolut in die Richtige Richtung zu führen: Inneren Dialog herunterfahren und leiser machen, es als angenehm empfinden mehr in der Gegenwart zu sein. Passt doch für den Anfang, oder nicht?

Alles Liebe, Julian!


   
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(@kalai)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 62
Themenstarter  

Hi Julian,

ja ich finde auch, dass es Sinn macht so weiter zu machen. Das werde ich auch tun, da es einfach viele positive Aspekte für mich hat und es ist auch irgendwie cool da weiter zu machen und das ganze langsam runterzufahren. Es ist wirklich interessant wie sich die Welt verändert, wenn der interne Dialog weniger wird.

Ich muss sagen, ich habe angefangen ein Tagebuch/Journal zu schreiben und ich liebe es, da ich viel reflektieren kann und so viel weiter komme und auch merke, wenn ich mal unnötig schlechte Laune habe. So kann ich auch besser wieder etwas rausfinden, wenn etwas für mich gut funktioniert hat und so das ganze leichter zu wiederholen.

Sowieso bin ich gerade sehr zufrieden mit meiner Situation. Ich hab momentan jeden Tag viele Punkte wo ich merke, dass ich wieder voran gekommen bin und irgendwie läuft alles momentan so vor sich hin und ich bin glücklich damit. Gleichzeitig merk ich aber, dass ich irgendwie das ganze noch weiter und vor allem besser nutzen möchte.

Zum Beispiel habe ich gemerkt, dass ich erst mal eine positive Situation haben sollte um diese dann wieder abrufen zu können. Ich wollte die ganze Zeit mir eine rein aus der Vorstellung aufbauen, dabei ist es ja viel einfacher etwas was gerade passiert ist wieder hervorzurufen. Da habe ich zum Beispiel gemerkt, dass mein Lachanker super funktioniert, wenn ich entspannt bin und nicht gerade gestresst. Zudem funktioniert es sehr gut über eine Übung von deinen alten Podcast das Lachgefühl richtig stark zu verstärken, wenn ich mich vollkommen darauf konzentriere.

Also soweit alles super, es geht wirklich Bergauf. Nur irgendwie fehlt mir die Richtung. Klar es ist cool mich um diese „Hier und Jetzt“ Sache zu kümmern und es macht auch Fun und bringt mir viel. Das mit dem Hier war mir so noch gar nicht bewusst, aber ich merke, dass macht einen großen Unterschied, das erdet mich richtig. Ich werde das auch weiterhin verfolgen so wie die guten Gefühle verstärken, aber mir fehlt so das Zufpferd, was das ganze antreibt, die Richtung fehlt mir.

Dazu beschäftigen mich 2 Themen zum einen das Thema NLP, das möchte ich natürlich lernen um es praktisch anzuwenden. Ich würde mich jetzt auf die Sinneskanäle konzentrieren und versuchen die zu verbessern mit Dialog stoppen und bessere Gefühle, schönere Bilder. Oder was würdest du als erstes empfehlen?

Und das andere wäre meine berufliche Zukunft. Da fehlt mir so die Richtung. Das Thema ist sowieso etwas komplizierter.

Viele Grüße

Karl


   
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