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Werteverfall versus Werte selbst definieren

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(@Anonym)
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Beiträge: 0
 

Hallo,
ich möchte einmal ein neues Thema eröffnen, das mich immer wieder mal beschäftigt. Das Thema "Werte" und der sogenannte "Werteverfall" in unserer Gesellschaft. Als weltoffener und toleranter Mensch ist man ja erstmal dafür, dass jeder Mensch sich selbst überlegen soll, was ihm in seinem Leben wichtig ist, was er wertvoll findet ("Werte") und was nicht.
Auf der anderen Seite gibt es in letzter Zeit verstärkt eine öffentliche Diskussion um das Thema "Werteverfall". Die klassischen Werte wie "Höflichkeit", "Zuverlässigkeit", "Pünktlichkeit", etc. geraten bei immer mehr Menschen ins Hintertreffen. Gerade Ausbildungsbetriebe klagen darüber, dass Jugendliche heute diese Werte bzw. Eigenschaften oft nicht mehr mitbringen
(ganz zu schweigen, dass viele nicht mehr rechnen können bzw. erhebliche Probleme mit ihrer eigenen Muttersprache haben).
Die Welt wird immer komplizierter, die Ansprüche auf dem Arbeitsmarkt werden immer höher, da immer mehr Technik bei den meisten Berufen im Spiel ist, auf der anderen Seite stehen dem immer mehr junge Menschen gegenüber, die diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden (können/wollen).
Einfache Helfertätigkeiten wie früher gibt es dagegen immer weniger, da sie wegrationalisiert werden.
Wenn sich jeder zum Maßstab der Dinge macht, wird das Zusammenleben und eine funktionierende Gesellschaft immer schwieriger.
Werte werden beliebig, Lehrer und Ausbilder können bestimmte Werte und Schlüsselkonsequenzen nicht einfach mehr voraussetzen. Oftmals fehlen sie schlicht und ergreifend.
Also ist es irgendwie verständlich, dass gerade konservative Politiker diese Eigenschaften wieder mehr einfordern.
Einfordern ist natürlich leicht, nur was kann man ganz konkret tun?
Oder denkt ihr, man sollte die Dinge einfach so laufen lassen?
Ich bin auf eine kontroverse Diskussion gespannt :14:
Liebe Grüße Bodhi


   
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(@Anonym)
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Lieber Bodhi,
vielen Dank für diesen schönen Beitrag:

Als weltoffener und toleranter Mensch ist man ja erstmal dafür, dass jeder Mensch sich selbst überlegen soll, was ihm in seinem Leben wichtig ist, was er wertvoll findet ("Werte") und was nicht.

Hier stimme ich Dir voll zu.

Auf der anderen Seite gibt es in letzter Zeit verstärkt eine öffentliche Diskussion um das Thema "Werteverfall". Die klassischen Werte wie "Höflichkeit", "Zuverlässigkeit", "Pünktlichkeit", etc. geraten bei immer mehr Menschen ins Hintertreffen. Gerade Ausbildungsbetriebe klagen darüber, dass Jugendliche heute diese Werte bzw. Eigenschaften oft nicht mehr mitbringen
(ganz zu schweigen, dass viele nicht mehr rechnen können bzw. erhebliche Probleme mit ihrer eigenen Muttersprache haben).

Du bringst mich zum Nachdenken, für mich sind "Höflichkeit" "Pünktlichkeit"
" Zuferlässigkeit" schon wichtig und dies auch seit in meiner Jugendzeit. Wobei Pünktlichkeit nicht immer eingehalten werden kann durch gegebenheiten die ich nicht beeinflussen kann.
Wenn dies für die Jugend von heute( wobei hier auch ein wenig pauschal gemessen wird, da ja nicht alle Jugendlichen so sind oder denken)nicht mehr als "Werte" gesehen wird, so das es öffentliche Diskussionen darüber gibt, Stellt sich doch die Frage: "WARUM ist es so!? Wäre doch mal ein schön, statt Diskussionen zu führen, direkt die Jugendlichen zu Fragen wieso sie so sind wie sie sind! Wieso habt ihr Probleme mit Rechnen, eurer eigenen Muttersprache, wieso habt ihr null Bock auf "Höflichkeit", "Pünktlichkeit" "Zuferlässigkeit" und auf guter Ausbildung! Wenn ich nun einfach mal für die Jugend von heute spreche, würde ich Antworten: Null Perspektiven, ihr mit eurem gehabe von Höflichkeit Zuferlässigkeit Pünktlichkeit, das Leben ist anderes als vor eurer Zeit! Ob sie dies so sagen weis ich nicht, war mal so ein Gedanke von mir.
Es hat sich ja auch viel verändert in dieser Welt, der Arbeitsmarkt ist schon für Jugendliche mit einfachen Hauptschulabschluss ohne perpektiven! Oder sie bekommen einen Job, wo sie sich nicht wohl fühlen und haben dann Frust! was sie dann zu hören bekommen ist doch immer das gleiche: " hättest du mal besser in der Schule mitgemacht dann hättest du dies und jenes machen können, also beschwere dich nicht und sei foh das Du überhaupt etwas gefunden hast!
Ich kenne einen 18 jährigen jungen Mann, der als Traumberuf gerne Piolt werden wollte/möchte. Seine Leistungen in der Schule waren nicht gut ehr schlecht. Seine Mutter hatte eine Erwartunghaltung, die über seine hinausgingen, so war immer ein Druck zwischen den beiden. Habe beobachten können, wie es ihm sowas von egal war was Mutter sagte, er lebte seins und hatte ja seinen Wunsch Pilot zu werden fest in sich. Nun hat er sehr schnell feststellen müssen, dass ihm das Arbeitsamt auslachte und sagte: " Wir haben nur noch eine Ausbildung als Koch für sie, mit dem Zeugniss können sie froh sein dies zu machen"! Dies war für mich vom Arbeitsamt schon ein Hammer so etwas zu sagen, doch für ihn ein heftiger Schlag in die Magengrube! Nun ist er im ersten Lehrjahr als Koch, bemühen tut er sich so gut es geht, doch glücklich ist er nicht!!! Jetzt denke ich, hättet das Arbeitsamt ein wenig feinfühliger mit ihm geredet, ihm Möglichkeiten aufgezeigt wie er trotz allem es eines Tages so sein Wunsch Pilot zu werden weiterhin besteht, dies erreichen könne, wäre da nicht ein wenig mehr als Frust bei ihm rausgekommen!? Und wenn ich jetzt weiter Denke, würde es dann nicht bei anderen Jugendlichen auch so sein!? Denke das es nichts bringen wird heiße Diskussionen zu führen wieso die Jugend von heute keine Werte mehr haben, denke es sollte ihnen geholfen werden diese wieder in sich zu leben und an sich zu glauben. Ihnen zu zeigen das egal wie ihre Zeugnisse auch sind, es Wege gibt Ziele zu verwirklichen!
Herzlichst silvi


   
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(@Anonym)
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Also wenn ich eure Posts so lese (okay es ist schon spät) dann ist mein erster Gedanke, dass dies alles klingt wie "Früher war alles besser ..." "Die Jugend von heute ..." ... naja - so ein wenig, nach dem, was ich früher von älteren Leuten gehört habe und mir gedacht habe, die haben einfach keine Ahnung von dem Leben eines Jugendlichen.

Es ist meines Erachtens NICHT so, dass wir einen Werteverfall haben. Es gibt nach wie vor viele wundervolle junge Mädchen und Jungs mit sehr schönen Eigenschaften. Sie sind aufgeklärt, der Umgang mit anderen Nationen ist für sie selbstverständlich, sie lernen in der Schule bereits Dinge, von denen ich heute sage - Wow, wenn ich das damals gelernt hätte.

Je nachdem wen man fragt wird man vielleicht hören, dass der Trend zum weniger Rauchen, gesünder Leben, Zuwendung zur Religion zu nimmt. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, die natürlich besonders gerne im Fernsehen gezeigt werden.
Aber insgesamt finde ich, sollten WIR uns nicht hinter unseren alten Werten verstecken und von Werteverfall reden, sondern uns mal versuchen in die Jugendlichen von heute hineinzuversetzen. Ich bin sicher, dass wir da viel Gutes entdecken werden.

Beste Grüße, Domoran


   
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(@Anonym)
New Member Gast
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Es ist meines Erachtens NICHT so, dass wir einen Werteverfall haben. Es gibt nach wie vor viele wundervolle junge Mädchen und Jungs mit sehr schönen Eigenschaften.

O.K. es ging mir auch nicht um: "früher war alles besser...", sondern darum gesellschaftliche Phänomene zu beschreiben. Und da ist einfach zu beobachten, dass sich die gesellschaftliche Schere zwischen verschiedenen Gesellschaftsschichten immer weiter öffnet.
Natürlich gibt es diejenigen, die motiviert sind, zielstrebig, gut ausgebildet, etc. - auf der anderen Seite gibt es aber auch die "anderen", die irgendwie durchs Raster fallen, das wird dir jeder Hauptschul- oder Berufsschullehrer bestätigen und letztendlich hat es ja auch Pisa nachgewiesen. Das hat in meinen Augen sehr viel mit gesellschaftlichem Wandel zu tun (Reizüberflutung,
Einfluss der Medien, Sprachprobleme von Menschen mit Migrationshintergrund etc.) und ungünstigeren familiären Konstellationen zu tun.
Dass es diese gesellschaftlichen Phänomene gibt, ist denk ich, eindeutig belegt. Ob dies auf einen Werteverlust zurückzuführen ist, ist natürlich die Frage. In meinen Augen fehlt es vielen Jugendlichen auch an glaubhaften Vorbildern, die diese Werte leben. Wenn ich als Jugendlicher mit Erwachsenen zu tun habe, die ihr Leben selbst kaum im Griff haben (selbst also nie z. B. Verlässlichkeit in meiner Familie erlebt habe), wird es mir schwer fallen, diese Eigenschaft selbst zu entwickeln oder überhaupt die Notwendigkeit sehen, diese zu entwickeln.
Die Frage ist, wie man gesellschaftlich damit umgeht. Nicht darüber jammern, dass früher alles schlechter war, sondern eher die Frage:
wie fangen wir das gesellschaftlich auf?
Es geht um Analyse und Lösungsorientierung, nicht um Schuldzuschreibung oder Jammern auf hohem Niveau.

Aber insgesamt finde ich, sollten WIR uns nicht hinter unseren alten Werten verstecken und von Werteverfall reden, sondern uns mal versuchen in die Jugendlichen von heute hineinzuversetzen. Ich bin sicher, dass wir da viel Gutes entdecken werden.

Keine Frage. Das geht nur über den direkten Dialog mit Jugendlichen. Sich reinversetzen, fordern, ermutigen, hervorlocken, unterstützen, konfrontieren, positiv verstärken :1:
Mein tägliches Geschäft :1:


   
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(@mellie)
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Mich nerven pöbelnde Jugendliche und Kinder total. Ich bin dann häufig sprachlos und denke monoman was für ein "Ar...":

Ich denke es ist insgesamt ein Wandel, etwas was sich verändert. Alte Werte sind für nicht brauchbar erklärt worden und neue sind bei einigen Menschen (noch) nicht da. Ich kann mir vorstellen, dass es Generationen dauern werden kann.
Und es ist schön, dass viele Menschen und auch viele junge Menschen bereits schöne tolle Werte haben, nach denen sie Leben.

Naja, genaugenommen sind ja "hart sein" auch Werte. Solle ich nochmal an der Definition überlegen.

Bin aber gerade auch nicht mehr so fit und wollte mich mal wieder hier unter das Volk mischen weil ich lange nichts mehr geschrieben habe.


   
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(@maggi)
Famed Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 3488
 

Keine Frage. Das geht nur über den direkten Dialog mit Jugendlichen. Sich reinversetzen, fordern, ermutigen, hervorlocken, unterstützen, konfrontieren, positiv verstärken :1:
Mein tägliches Geschäft

:1:

Nun..es war auch(ein Teil ) mein Geschäft ..vor einiger Zeit

Ich glaube nicht das früher alles besser war.....das ist im Rückblick meißt so das die schönen Dinge dann überwiegen.

Was sich in den letzten Jahren schon sehr verändert hat und was zu den "Werteverlust" führen könnte ist ....
das die Stabilität fehlt..
das die Zuverlässigkeit fehlt
die Geborgenheit
das Verständnis für andere
Ungerechtigkeit...Perspektivlosigkeit

ich könnte noch weiter schreiben.....

dann gibt es immer weniger Vorbilder.die es früher schon gab.
Zum Beispiel im Radsport.....brauch ich ja wohl nichtsmehr weiter zu schreiben
bei den Banken..
Politiker

Ich denke viele Jugendliche würden ganz anders vorgehen wenn sie nur den Hauch einer Möglichkeit sehen würden auf Dauer ein anderes Leben zu führen.
Es sind einfach in den letzten Jahren zu viele Werte von mit Füßen getreten worden..es regiert der Profit..der Mensch zählt weniger...woran sollten sich die Jugendlichen orientieren.

Diejenigen die es es heute noch schaffen haben zum größten Teil ein intaktes Elternhaus.
viel Jugendliche die NUll Bock haben oder unzuverlässig sind ......lernen das bereits von ihren Eltern..die auch auf der Strecke geblieben sind.

Die Kinderarmut in Deutschland ist erschreckend..und den Preis werden wir zahlen müssen weil wir es soweit haben kommen lassen.

Ich schätze das die Werte schon noch da sind...nur der Unterbau dazu ist marode und zwar aufs heftigste.

Das geht nur über den direkten Dialog mit Jugendlichen. Sich reinversetzen, fordern, ermutigen, hervorlocken, unterstützen, konfrontieren, positiv verstärken

Nur.....wie erreichen die JUgendlichen wenn immer mehr Jugendeinrichtungen geschlossen werden und Stellen gekürzt werden.....das war ja wohl ein Schuß ins Knie
Lieben Gruß
Mäggi


   
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(@Anonym)
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Beigetreten: Vor 1 Sekunde
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Mäggi wrote:

:1:

Nun..es war auch(ein Teil ) mein Geschäft ..vor einiger Zeit

Ich glaube nicht das früher alles besser war.....das ist im Rückblick meißt so das die schönen Dinge dann überwiegen.

Was sich in den letzten Jahren schon sehr verändert hat und was zu den "Werteverlust" führen könnte ist ....
das die Stabilität fehlt..
das die Zuverlässigkeit fehlt
die Geborgenheit
das Verständnis für andere
Ungerechtigkeit...Perspektivlosigkeit

ich könnte noch weiter schreiben.....

Da kann ich nur zustimmen...

dann gibt es immer weniger Vorbilder.die es früher schon gab.
Zum Beispiel im Radsport.....

Im Radsport? :3: An wen denkst du da so??? :5:
Natürlich suchen sich auch Jugendliche von heute Vorbilder. Früher war es vielleicht John Lennon oder Elvis, heute ist es - sagen wir mal - Robbie Williams. Tendenziell werden es sicherlich öfter "kommerzielle" Vorbilder sein und nicht mehr so oft Menschen aus dem Nahfeld der Jugendlichen, wie es früher mal war. Aber das kommt mir, jetzt wo ich es so schreibe, auch wieder recht pauschal vor. Ich kann mir schon vorstellen, dass auch Lehrer, große Brüder und andere Leute heute noch eine Vorbildfunktion für einige Jugendliche haben...
Tatsache ist... das sich gesellschaftlich vieles geändert hat, dass sich die Lebenssituation von Jugendlichen radikal verändert hat - die Bedürfnisse von Jugendlichen nach Anerkennung, Liebe, Akzeptanz etc. nach wie vor die gleichen sind.

Ich denke viele Jugendliche würden ganz anders vorgehen wenn sie nur den Hauch einer Möglichkeit sehen würden auf Dauer ein anderes Leben zu führen.
Es sind einfach in den letzten Jahren zu viele Werte von mit Füßen getreten worden..es regiert der Profit..der Mensch zählt weniger...woran sollten sich die Jugendlichen orientieren.

Ja es ist richtig und doch gibt es oft auch noch eine andere Seite. Dann bekommen Jugendliche jede menge Chancen und nutzen sie nicht.
Die berühmte soziale Hängematte in unserer Gesellschaft. Natürlich, ein Leben mit Hartz IV führen, ist nicht angenehm. Und doch bekommen sie immer wieder Chancen, Angebote von der Arbeitsagentur, Maßnahmen, überbetriebliche Ausbildungen, etc. Manche nutzen diese Chancen, andere verbauen es sich selbst, weil sie es nicht mehr gewohnt sind, sich anzustrengen. Sie haben es gelernt, dass man auch ohne Anstrengung durchs Leben kommt... und warum diese Strategie auf einmal ändern?
Dieses Phänomen begegnet mir immer wieder.

Diejenigen die es es heute noch schaffen haben zum größten Teil ein intaktes Elternhaus.
viel Jugendliche die NUll Bock haben oder unzuverlässig sind ......lernen das bereits von ihren Eltern..die auch auf der Strecke geblieben sind.

Da ist sicherlich was dran.

Die Kinderarmut in Deutschland ist erschreckend..und den Preis werden wir zahlen müssen weil wir es soweit haben kommen lassen.

Ich schätze das die Werte schon noch da sind...nur der Unterbau dazu ist marode und zwar aufs heftigste.

Der Unterbau der Gesellschaft ist marode, das stimmt. Außen hui, innen pfui.
Eine Gesellschaft, die nur auf Äußerlichkeit noch wert legt, richtet sich selbst zugrunde, weil sie nur von innen her gesunden kann.

Nur.....wie erreichen die JUgendlichen wenn immer mehr Jugendeinrichtungen geschlossen werden und Stellen gekürzt werden.....das war ja wohl ein Schuß ins Knie

Wenn der Staat sich aus diesen Aufgaben heraus hält, ist der Einzelne wieder mehr gefragt...

viele Grüße Michael


   
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(@maggi)
Famed Member
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Wenn der Staat sich aus diesen Aufgaben heraus hält, ist der Einzelne wieder mehr gefragt...

Ja sicher............und es geben sehr sehr viele die das auch tun....
Nur habe ich so langsam das Gefühl der Staat freut sich die Hucke voll...
:23::23::23:............:10::10::10:

Lieben Gruß
Mäggi


   
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(@Anonym)
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Beigetreten: Vor 1 Sekunde
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Mäggi wrote:

:1:
Was sich in den letzten Jahren schon sehr verändert hat und was zu den "Werteverlust" führen könnte ist ....
das die Stabilität fehlt..
das die Zuverlässigkeit fehlt
die Geborgenheit
das Verständnis für andere
Ungerechtigkeit...Perspektivlosigkeit

So wie Du das beschreibst, klingt es für mich wesentlich schlimmer, als ich es wahrnehme. Es gab meines Erachtens nach schon immer Familien, die sehr wenig Geld hatten, in denen die Eltern nicht stabil genug waren, um den Kindern ein Vorbild zu sein oder Geborgenheit zu geben. Perspektivlosigkeit kann für mich auch heißen, früher einen Job annehmen zu müssen, den ich gar nicht machen will, weil es der einzige Job ist, den ich da wo ich wohne mit der Ausbildung die ich habe machen kann - anders als heute, wo Perspektivlosigkeit auch darin begründet liegen kann, dass man den Arbeitsmarkt nur sehr schwer überschauen kann und gehörige Organisationsfähigkeiten benötigt um seine Karriere zu planen.
Was mich sehr interessieren würde - gibt es irgendwo Veröffentlichungen darüber, wie viel mehr Perspektivlosigkeit es denn wirklich gibt? Ich muss zugeben, bei mir ist das reines Bauchgefühl und ich vermute dass ich mich da auch sehr irren könnte.
Mäggi wrote:

:1:
dann gibt es immer weniger Vorbilder.die es früher schon gab. Zum Beispiel im Radsport.....brauch ich ja wohl nichtsmehr weiter zu schreiben bei den Banken.. Politiker

Oh, Vorbilder gibt es heute eine ganze Menge. Ich vermute, dass die Kriterien, die Vorbilder erfüllen mussten, um als echte Vorbilder durchzugehen früher ganz anders waren als heute. Früher wären weder Skaterprofis wie "Tony Hawk" als Vorbild durchgegangen noch wären "Matt Stone & Trey Parker" als Erschaffer der Serie Southpark gut weggekommen. Auch Firmen werden zunehmend zu "Vorbildern", da sie durch ihr Auftreten in den Medien die Werte vermitteln können, für die sie stehen. Sogar Computerspielhelden, als nicht existierende Personen werden heute zu Vorbildern. Das liegt m.E. daran, dass die Vermittlung von Werten durch die Medien heute in viel viel größerem Ausmaß möglich ist, als früher.

Und damit kommen wir zur Diskussion, welche Werte denn von all diesen "Idolen" denn nun vermittelt werden. Die Beurteilung dieser Werte muss immer rein subjektiv sein, und kann nur in einem bestimmten Kontext erfolgen.

Ist "Cool sein" ein schlechter Wert?? Er scheint vielleicht auf den ersten Blick unnütz, aber wenn man genau hinguckt, hat er viele Schnittstellen zu 'positiven' Werten wie "Durchsetzungsfähigkeit", "sein eigenes Ding machen", "Trends erkennen", "im Moment leben zu können", ...

Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass die Welt heute ganz anders tickt als früher. Es gibt viele neue Hürden, die man zu überwinden hat, aber keinen Werte-"VERFALL", sondern einen Werte-"WANDEL" der sich den Gegebenheiten der Zeit (Medien, Arbeitsmarkt, etc.) angepasst hat. Und die Probleme, die wir heute haben (Kinderarmut, Arbeitslosigkeit, ...) auf den Werteverfall zu schieben und finde ich nicht zielführend. Da spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle.

Mäggi wrote:

Ich denke viele Jugendliche würden ganz anders vorgehen wenn sie nur den Hauch einer Möglichkeit sehen würden auf Dauer ein anderes Leben zu führen.

Wie oben schon angedeutet denke ich, dass es heute einfach viel mehr organisatorische Fähigkeiten benötigt um sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Das diese einem nicht in die Wiege gelegt werden scheint mir klar zu sein. Ich vermute, dass viele dieser Jugendlichen ganz genau sehen, wie sie ein anderes Leben führen könnten und sogar wissen welches sie gerne hätten, aber die Möglichkeiten zur Realisierung dessen völlig ausserhalb ihrer "Landkarte" liegen.

Viele Grüße, Domoran

P.S.: Hatte früher eigentlich einer von euch mal einen Politiker als Vorbild, bzw. den Chef der Zentralbank oder den Chef einer großen Firma??


   
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(@maggi)
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Hallo Domoran

So wie Du das beschreibst, klingt es für mich wesentlich schlimmer, als ich es wahrnehme

Das wird daran liegen das ich 55 bin und du 28.
Du bist schon in dieser Zeit großgeworden die sich langsam an die Globalisierung rangetastet hat..ich hatte das "Vergnügen" in meiner Jugend nicht.
Mal zum Verständnis....Ich weiß noch als wir unsern ersten Fernseher bekommen haben.....hab letzten den VHS Film geschaut den ich in unser erstes VHS Gerät gesteckt habe.
Die Arbeitswelt hat sich ziemlich geändert....
"Früher" war es so das oft die Kinder in den Firmen der Eltern einen Ausbildungsplatz bekamen.......da war dieses Arbeitsgefüge noch wesendlich stabiler.
Ich kann mich kaum daran erinnern das es Kinder gab die an der Armutsgrenze lebten.......außer bei Großfamilien.
Arbeitsplatzsorgen hatte auch kaum einer.
Oft waren die Mütter zu Hause und haben dort die Regie gehabt.....

Es wird wohl daran liegen das unsere Zeit so schnelllebnig geworden ist und der Profit regiert.

Ich kenne sehr viele Familien wo es garnicht möglich ist das die Mutter zu Hause bleibt......denn die Mieten sind so hoch....Zusätzlich kommen all die andern Ausgaben auch.
Jder hat heute ...fast alles.Also Handy...Fernsehn..DVD usw. und diese Ansprüche steiegen immer mehr......nach dem neusten Handy...nach einem Fernseher mit 100er Bildschirm usw.

Kinder werden oft damit ruhiggestellt oder geparkt.

Was fehlt ist das offene Ohr .......echte Zuwendung.........usw.

Unsere Kinder leben heute in einer Welt die sich neu formieren muß......

Ich merke schon ..auch bei meinen Kindern das sie sich anders beschäftigen....
jetzt hat mein Sohn Jump-Styl für sich entdeckt und trifft sich auch mit andern Jumpern...

Was heute auch eine Rolle spielt und was sich noch einpendeln muß sind die vielen Migrantenkinder die zwischen den Kulturen stehen.

Es wird bestimmt noch 1 oder 2 Generatioen brauchen damit alles sich gesetzt hat .

Umbrüche gab es immer und wird es auch später geben....

Was die Idole angeht.....
da war es so das der Sport zählte.....heute sehr oft welches Doping und das man nicht erwischt wird.
Geld regiert eben ab und an doch die Welt.....

Früher war es nicht besser............anders:3:

Ist "Cool sein" ein schlechter Wert

das weiß ich nicht......denn für mich ist Cool sein ein Modebegriff um die Zugehörigkeit zu erfüllen........wer bestimmt was cool ist.........jemand einen auf die Fresse hauen finden bestimmte Leute cool.

Ich vermute, dass viele dieser Jugendlichen ganz genau sehen, wie sie ein anderes Leben führen könnten und sogar wissen welches sie gerne hätten,

aber die Möglichkeiten zur Realisierung dessen völlig ausserhalb ihrer "Landkarte" liegen.

Und sie haben dadurch wohl auch eine Stinkwut..oder eine Lethargie auf diejenigen die ihnen diese Möglichkeit nehmen.

Ich denke wie schon oben beschreiben das sich einiges ändern wird.......wir sind ja schon dabei.:3:

Unsere Jugendlichen und auch die Kinder sind heute selbstbewußter und das ist ein guter Weg nach vorne......wobei bei manchen eben noch etwas aufgepeppt oder gestutzt werden sollte.
LIeben Gruß
Mäggi


   
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(@Anonym)
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Domoran wrote:

So wie Du das beschreibst, klingt es für mich wesentlich schlimmer, als ich es wahrnehme. Es gab meines Erachtens nach schon immer Familien, die sehr wenig Geld hatten, in denen die Eltern nicht stabil genug waren, um den Kindern ein Vorbild zu sein oder Geborgenheit zu geben.

Ohne etwas dramatisieren zu wollen, dabei muß man halt bedenken, dass viele Kinder und Jugendliche heute in Patchworkfamilien groß werden, in denen sie teilweise recht wenig Halt erleben, dazu kommt der immer größer werdende Anteil an Migrationsfamilien, bei denen die Eltern oftmals Sprachprobleme haben. Die Sprachprobleme setzen sich dann bei den Kindern fort, weil zu Hause kein Deutsch gesprochen wird, sie kommen in der Schule nicht mit und schaffen irgendwann keinen oder keinen guten Schulabschluss, was wiederum Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt nach sich zieht. Oftmals verbunden sind damit kulturelle Identitätsprobleme, häufig fühlen sich solche Jugendliche weder ihrer ursprünglichen Kultur noch der deutschen Kultur noch richtig zugehörig und beherrschen oft beide Sprachen nur noch unzureichend.

Perspektivlosigkeit kann für mich auch heißen, früher einen Job annehmen zu müssen, den ich gar nicht machen will, weil es der einzige Job ist, den ich da wo ich wohne mit der Ausbildung die ich habe machen kann - anders als heute, wo Perspektivlosigkeit auch darin begründet liegen kann, dass man den Arbeitsmarkt nur sehr schwer überschauen kann und gehörige Organisationsfähigkeiten benötigt um seine Karriere zu planen.
Was mich sehr interessieren würde - gibt es irgendwo Veröffentlichungen darüber, wie viel mehr Perspektivlosigkeit es denn wirklich gibt? Ich muss zugeben, bei mir ist das reines Bauchgefühl und ich vermute dass ich mich da auch sehr irren könnte.

Die "Shell Studie" untersucht solche Jugendphänomene regelmäßig.

Oh, Vorbilder gibt es heute eine ganze Menge. Ich vermute, dass die Kriterien, die Vorbilder erfüllen mussten, um als echte Vorbilder durchzugehen früher ganz anders waren als heute. Früher wären weder Skaterprofis wie "Tony Hawk" als Vorbild durchgegangen noch wären "Matt Stone & Trey Parker" als Erschaffer der Serie Southpark gut weggekommen. Auch Firmen werden zunehmend zu "Vorbildern", da sie durch ihr Auftreten in den Medien die Werte vermitteln können, für die sie stehen. Sogar Computerspielhelden, als nicht existierende Personen werden heute zu Vorbildern. Das liegt m.E. daran, dass die Vermittlung von Werten durch die Medien heute in viel viel größerem Ausmaß möglich ist, als früher.

O.k. das sind Vorbilder, die ich mal auf die Stufe von Popstars etc. stellen würde. Sie funktionieren zweifellos als Identifikationsmöglichkeit, aber taugen sie auch als Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben?
Geben sie da irgendwelche Hilfestellungen, an denen sich Jugendliche orientieren können?

Und damit kommen wir zur Diskussion, welche Werte denn von all diesen "Idolen" denn nun vermittelt werden. Die Beurteilung dieser Werte muss immer rein subjektiv sein, und kann nur in einem bestimmten Kontext erfolgen.

Klar Werte sind subjektiv. Und doch gibt es auch Werte, die für das Funktionieren einer Gesellschaft gemeinhin als förderlich angesehen werden.

Ist "Cool sein" ein schlechter Wert?? Er scheint vielleicht auf den ersten Blick unnütz, aber wenn man genau hinguckt, hat er viele Schnittstellen zu 'positiven' Werten wie "Durchsetzungsfähigkeit", "sein eigenes Ding machen", "Trends erkennen", "im Moment leben zu können", ...

Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass die Welt heute ganz anders tickt als früher. Es gibt viele neue Hürden, die man zu überwinden hat, aber keinen Werte-"VERFALL", sondern einen Werte-"WANDEL" der sich den Gegebenheiten der Zeit (Medien, Arbeitsmarkt, etc.) angepasst hat. Und die Probleme, die wir heute haben (Kinderarmut, Arbeitslosigkeit, ...) auf den Werteverfall zu schieben und finde ich nicht zielführend.

Klar, Wertewandel...
dennoch klagen viele Betrieben darüber, dass sie keine geeigneten Auszubildenden mehr finden. Nicht weil es zu wenig arbeitssuchende Jugendliche gibt, sondern weil diese nicht mehr die Mindestanforderungen des Berufes (lesen, schreiben, rechnen) erfüllen - ganz abgesehen von den Minimalwerten (morgens pünktlich erscheinen, Motivation, ...).

Da spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle.

Sicherlich :3:

Wie oben schon angedeutet denke ich, dass es heute einfach viel mehr organisatorische Fähigkeiten benötigt um sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Das diese einem nicht in die Wiege gelegt werden scheint mir klar zu sein.

Klar, ungünstige Startbedingungen ziehende mangelnde Selbstcoaching-Fähigkeiten nach sich. Auf der anderen Seite gibt es immer weniger Möglichkeiten das aufzufangen (-> der Staat zieht sich raus).

Ich vermute, dass viele dieser Jugendlichen ganz genau sehen, wie sie ein anderes Leben führen könnten und sogar wissen welches sie gerne hätten, aber die Möglichkeiten zur Realisierung dessen völlig ausserhalb ihrer "Landkarte" liegen.

Tja, Theorie und Praxis sind zwei paar Schuhe. In der Theorie wissen es die meisten, bei der Umsetzung brauchen sie oft massive Unterstützung von außen. Das Ausbildungsbetriebe nicht dazu bereit sind auch noch den Azubis bei der Bewältigung ihres Privatlebens zu helfen, ist ja irgendwie verständlich :3:


   
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(@Anonym)
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wie genau kommst du darauf, dass Pünktlichkeit nicht immer eingehalten werden kann und das durch Gegebenheiten, die du nicht beienflussen kannst?
ich denke da schon in eine andere Richtung

Sternschnuppe wrote:

Du bringst mich zum Nachdenken, für mich sind "Höflichkeit" "Pünktlichkeit"
" Zuferlässigkeit" schon wichtig und dies auch seit in meiner Jugendzeit. Wobei Pünktlichkeit nicht immer eingehalten werden kann durch gegebenheiten die ich nicht beeinflussen kann.
Herzlichst silvi


   
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(@Anonym)
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Hallo liebe Mäggi,
und nun nehmen wir noch den "Tennissport" und den "Formel 1 Sport" dazu und alles wird derzeit richtig niedergemezelt......
wo also bleiben die wirklichen Vorbilder?
Väter und Mütter, die Führungsgrößen für die Nachkommen unserer und anderer Generationen sind?
scheint bisschen schwierig in einer Gesellschaft, deren Funktion auf Angst aufgebaut zu sein scheint.
Mäggi wrote:

:1:

dann gibt es immer weniger Vorbilder.die es früher schon gab.
Zum Beispiel im Radsport.....brauch ich ja wohl nichtsmehr weiter zu schreiben
bei den Banken..
Politiker

Lieben Gruß
Mäggi


   
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(@Anonym)
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Ich arbeite seit Jahren sehr viel mit Kindern im Vor- und Grundschulbereich, verbunden mit einer intensiven Elternarbeit. Diese kleinen Wesen sind offen, kreativ, lebendig, aufsässig, fragend, neugierig bis zum Anschlag, hoch motiviert und motivierbar.
Dann treffe ich sie in der Regel in der siebten/achten Klasse wieder (intensive Elternarbeit kann dann oft nur noch durch eine recht provozierende Einladung von mir initiiert werden). Aus den quicklebendigen Wesen sind oft "coole", desinteressierte, abgenervte, gelangweilte, desillusionierte, aggressive, unglückliche junge Menschen geworden. Was könnten mögliche Gründe dafür sein? Was ist schief gelaufen in der Zwischenzeit?

Sicherlich, die Pubertät tobt durch Körper und Gemüt. Ein sehr beliebtes Argument der Erwachsenen. Oder die neuen Medien sind Schuld dran. Die Beteiligung an Elternabenden nimmt rapide an Quantität und Lautstärke zu, wenn dieses wunderbar entlastende Argument in den Raum kullert. Ich glaube und traue all diesen und anderen so einseitig Schuld, oder besser Verantwortung, zuschreibenden Erklärungen nicht. Sie mögen ihren Anteil haben, sicher.

Aber, und dieses Aber ist ein dickes, ist es nicht vielmehr auch so, dass die fragenden, neugierigen, vertrauensvollen Kinder von damals inzwischen klug genug sind unsere Spiele, unsere Inkonsequenzen, unsere Lügen, unsere gelebten und verdrängten Widersprüche zu durchschauen? Haben sie uns inzwischen nicht gemessen an den Ansprüchen und Werten, die wir ihnen vor Jahren so wunderschön abends vor dem Einschlafen über Geschichten und Märchen und in Gesprächen vermittelten? Müssen sie nicht unendlich verwirrt und enttäuscht sein, wenn sie feststellen: wir sind nicht was wir sagen und die Welt ist es schon gar nicht.

Haben wir ihnen Handlungsmuster an die Hand gegeben, mit denen sie mit diesen Widersprüchlichkeiten umgehen zu können gelernt haben? Sind wir Vorbilder in Selbstkritik, Reflexion, Zivilcourage? Haben sie von uns, durch unser Handeln, Wohlwollen, Mitgefühl, Liebe gelernt? Haben sie außer Regeln und Pflichten auch gelernt, dass man manchmal die Konsequenzen von Regelbrüchen bewusst in Kauf nehmen muss, einfach weil es das wert ist und dass man neben Pflichten, gleichwertig, auch Rechte hat? Haben sie erfahren, dass wir da sind, wenn sie uns brauchen - ich meine real da, nicht nur am Telefon, über den Messanger oder nach Terminkalender? Haben sie erlebt, dass es unsere Aufgabe ist, uns zu kümmern und zu sorgen und zwar ohne jeden Anspruch auf Gegenleistung? Haben wir ihnen oft genug gesagt, dass sie gewollt und geliebt sind, ohne Wenn und Abers? Lassen wir los, wenn Lossagen angesagt ist und legen wir unsere Arme zärtlich und schützend ohne zu erdrücken um sie, wenn sie straucheln?

Oh ja, ich könnte so weiter und weiter schreiben. Nein, es gibt bestimmt keine eindimensionalen Erklärungen und die Verantwortlichkeiten sind vielschichtig verteilt. Nur werde ich traurig und immer öfter wütend, wenn ich die Sprüche von der schrecklichen heutigen Jugend und all dem höre. Da ist nichts Schreckliches. Da ist nur solch eine brennende Sehnsucht, schmerzende Einsamkeit, solch eine abgrundtiefe Hoffnungs- und Hilflosigkeit und nicht mal ein Hauch von Lösungskompetenz bei so vielen.

Und nein, ich entschuldige damit gar nichts und wiegle auch nicht ab. Kriminelle Jugendliche gehören auf den heißen Stuhl und haben die Konsequenzen ihres Verhaltens zu tragen. Nur, sollten wir nicht einen klitzekleinen Augenblick innehalten und uns fragen: Wenn wir nicht rückgängig machen können, sollten wir dann nicht jetzt und sofort bei nachfolgenden Generation anders?

Lieben Gruß

Garwall


   
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(@maggi)
Famed Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Willkommen Garwall........Willkommen Heidrun

Deinen Beitrag habe ich mit ganz viel Zustimmung gelesen und möchte dir recht herzlich danken.

Genau so wie du es beschrieben hast .den Unterschied der kleinen KInder zu den Jugendlichen habe ich auch erlebt .
.....wo sind die fragenden Augen geblieben...die Energie.....hochmotiviert und auch motivierbar.........unser ganzer Stolz.

Ja.....ich denke sie haben viel gelernt......von uns.....leider.
Eingepreßt in die Unterschiedlichsten Förmchen damit sie passend sind und gut funktionieren können.............für wen.........für sich selbst bestimmt nicht.

Grade habe ich deine Seite besucht..übrigens zum zweiten Mal wie ich festgestellt habe.

Was habt ihr für ein Projekt ??Kannst du etwas darüber schreiben ???

Lieben Gruß
Mäggi


   
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