Benachrichtigungen
Alles löschen

Liebes Tagebuch...


 marc
(@marc)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 106
Themenstarter  

... ich war am Wochenende auf einem phantatischen NLP-Seminar. Das hat wahrscheinlich viel mehr Dinge verändert als ich jetzt schon weiß...:3:
Aber ein paar Sachen sind mir bereits aufgefallen, die ich dir gerne erzählen möchte. Wer weiß, vielleicht werden es ja noch viiiiieeeeel mehr - und nicht nur von mir sondern von gaaaaanz viiiieeelen tollen Menschen...

Ich jedenfalls hatte die verrückteste Heimfahrt meines Lebens. Ich habe ja schon viele unterschiedliche Tagungen und Seminare in quer durch Deutschland besucht. Auch einige über viele Tage mit großen Gruppen und Dynamik und all das... Und normalerweise sitze ich ja danach im Zug und alles wird irgendwie langsam doof und ich fühle mich matt und einsam und und und :2:

Doch diesmal... verrückt:
Es fing schon in der Bahn zum Hauptbahnhof an! Ich kann ja keine Masse von betrunkenen Menschen leiden. Schon gar nicht wenn ich auch noch in einem geschlossenen Raum ohne Fluchtmöglichkeit bin. Tja... 11. 11. in einer Kölner Straßenbahn. :20: Doch irgendwie war diesmal meine Strategie anders: Ich habe mich nicht in meine Klaustrophobie und Wut und Angst reingesteigert, sondern einfach Mal auf mein rechtes Knie und mein rechtes Handgelenk gedrückt und dachte plötzlich so bei mir: Dieser chaotische Lärm ist eigentlich das Schlimmste. Also habe ich mir die Ohrstöpsel meines MP3-Players reingedrück, ne langsame Musik (Damian Rice) reingemacht und - hoppla - da ist auch noch nen Sitzplatz, den keiner will. Hehe - so kann ich das!:17:
Die Stöpsel blieben dann erstmal drin, als ich am Hauptbahnhof ankam. GOOOTTT!!! Wie wieviel Besoffenen... :16: "Aber kannse eh nicht ändern, kommste gut durch!", dachte ich mir. Meine Verbindung gesucht; den Fahrkartenautomaten nicht zu tode beleidigt, sondern einfach mal den (betrunkenen aber sehr hilfsbereiten) Typen hinter mir gefragt, was ich ständig falsches eingebe. Der wußte Bescheid - und ZACK hatte ich meine Fahrkarte - und weil das so lange gedauert hatte, mußte ich auch nciht mehr so lange in der Kälte auf den Zug warten. :1:

Als der kam zog mich irgendwas in mir nach ganz hinten - "na gut", dachte ich und bin ans Ende des Zuges gelaufen. Das Rad- und Kinderwagenabteil war... so gut wie leer :5:
Wurde zwar im Laufe der Tour noch voll, aber mit Damian Rice im Ohr war das völlig ok. Irgendwann waren dann vier Kinderwagen mitsamt Kindern, Müttern und Vätern im Zug. Und ein dick eingepacktes, mundverschmiertes, ca. vier-jähriges Kind guckte mich plötzlich mit großen Augen an - ich schien wohl ziemlich entspannt zu wirken. "WENN IHR ES BEI KINDERN NICHT PACKT, SCHAFFT IHR ES NIE!", schoß es mir in den Kopf... Was sollte ich also anderes tun, als diese Kind anzulächeln. Es (besser: Sie) lächelte zurück. Ich grinste - sie grinste. Ich lehnte mich eeeentspaaaaaaaannnt zurück - sie kam auf mich zu, kletterte auf meine Beine und die nächste viertel Stunde hatte ich ein wildfremdes Kind auf den Knien, sämtliche Eltern im Zug himmelten mich an und der Rest glotzte nur ungläubig. Während ich also Babysitter in einem Zug mit Jecken spielte, wunderte ich mich über mich selbst. Irgendwann stiegen Mutter und Kind dann aus - und ich hatte das Gefühl, jeder in diesem Abteil wäre irgendwie ein Stück weit glücklich und hätte ein klitzekleines Lächeln um den Mund...
In Bochum angekommen mußte ich noch auf den Bus nach Hause warten. Ich stand gerade an der Haltestelle - da war der Akku meines MP3-Players leer. Na toll! (höre ich gerade ein "ooooooooooohhhhhhhhhhhh!!!"??)
Da stellt sich nen Typ neben mich, der offensichtlich gute Musik hört, denn er tanzt wippt überdeutlich im Takt, geht mit den Händen mit, nickt mit dem Kopf... Pfffffffttt!!! Dachte ich wie immer... Und dann: "Mach mal mit!" Weil ich schon eine Stunde vorher aufgehört hatte, mich über mich selbst zu wundern, fing ich also ganz langsam an, den Fuß-Takt des Typen zu imitieren. Gaaaaannz laaaangsaaam... und dann die Handbewegung. Dann der Kopf. Oberkörper... Und nicht viel später standen wir beide da und gingen ziemlich mit im Takt der Musik - nur daß ich halt keine Stöpsel im Ohr hatte, sondern "BlocParty" NUR IN MEINEM KOPF hörte. Das sah von außen wohl ziemlich verrückt aus... -- tja.. aber dafür hatte ICH Musik im Kopf - wer kann das schon von sich behaupten???
Als mein Bus mich dann bis vor die Haustür gebracht hatte, fiel mir der ganze Scheiß ein, vor dem ich ein wenig nach Köln weggerannt war. :6::25:
Tja, was soll ich sagen: Ich habe die Wohnung aufgeschlossen, den metaphorischen Müll vor die Tür gebracht und hatte einen tollen Abend (wobei ich - weiß der Teufel warum - den extremen Drang hatte, meine Fenster zu putzen).
Heute morgen waren die ganzen großen und kleinen Sorgen und Probleme zwar immer noch da - aber da war vor allem und viel größer dieses entspannte, fröhliche Gefühl und die Gewissheit: Mach was draus, ist Deine Zukunft! :7:Und ich dachte: Jau! :5:

So, liebes Tagebuch, das war es erstmal von meiner verrückten Heimfahrt. Kommt bestimmt noch einiges nach...


   
Zitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Ich bin einfach begeistert wie es bei Dir wirkt 😉

Lg

Andreas


   
AntwortZitat
(@axel_wehner)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 8 Jahren
Beiträge: 730
 

ES ist soooo geil... und noch steht gar nicht fest wie viele solcher Geschichten dein Tagebuch noch zu lesen bekommt...

Alles Liebe
Axel


   
AntwortZitat
 marc
(@marc)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 106
Themenstarter  

Liebes Tagebuch,

auch wenn du natürlich ALLEN offenstehst, die Neues entdecken seit dem Wochenende( :hypnosis:), will ich dich an meiner speziellen kleinen Entdeckungsreise weiter teilhaben lassen. Wobei es in den letzten Tagen ganz viele Kleinigkeiten sind, die mir aufgefallen sind - die aber irgendwie eine mega Wirkung entfalten...
So gehe ich zum Beispiel viel -- ... offener über den Campus. Während ich früher genauso wie alle Kommilitonen meist ohne Außenwahrnehmung übers Gelände gehetzt bin, habe ich angefangen, die Leute mal richtig wahrzunehmen. Also nicht nur anzugucken. Ich war nie jemand, der gesenkten Hauptes ging ("Immer Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist!") - aber mittlerweile schaue ich den Leuten echt in die Augen. Und weil ich meinen "fröhlich-heiter-und-gelassen"-Status recht gut halten kann, grinse ich die meisten halt auch an. Ich hätte nicht gedacht, wie viele Leute grummelig sind! Und wie viele so ein kleines Lächeln echt dankbar aufnehmen - und offen zurücklächeln. Einfach so! Ohne großes Gespräch, ohne Blabla... einfach lächelnd aufeinander zu und dann weiter. Krass! Das macht so viel mehr Spaß alles!!:26:
Außerdem habe ich mir vorgenommen, jeden Tag in der Mensa mindestens ein Mädel anzuquatschen. Egal was, egal wie: Hauptsache hin und reden. Un-faß-bar!! Das hätte ich mich vor dem Wochenende wohl einfach nicht getraut. Nicht, daß ich überhaupt dran gedacht habe... heute denke ich: Man! Du hast JEDEN einzelnen Tag die Möglichkeit, hunderte von Frauen anzuquatschen! Mach es also wenigstens bei EINER!!! Was soll ich sagen: Es funktioniert. Und es macht einen Heidenspaß. :28:(Heute hat mir die Kassiererin sogar die Mayo geschenkt... hehe)
Am Montag hatte ich noch riesige Angst, daß ich dieses Gefühl nicht halten kann -- und dann kam der Gedanke: "Halten können... hmmmm... wie halte ich denn sonst Sachen? Meist wohl im Rucksack..." Also habe ich mir einfach die ganzen Anker-Gefühle in einem Rucksack auf den Rücken geschnallt... Seit dem habe ich keine Bedenken mehr :5:.
Irgendwie wollte ich auch die Zeit beim Zähneputzen sinnvoller nutzen. Venen-Übungen brauche ich nicht, Hypno-Karten habe ich nicht, fertig machen will ich mich nicht - also vielleicht lächeln? Da fiel mir die Geschichte mit dem Hund und den tausend Spiegeln wieder ein. Man! Wie oft habe ich mich selbst beim Zähneputzen angegrummelt??? Also LACHE ich jetzt dabei - jaja, nicht lächeln, LACHEN. Laut! Gut, der Spiegel sieht danach immer aus wie sau, aber - scheiß die Wand an, ist das ein geiles Gefühl. Mittlerweile grinse ich in JEDE spiegelnde Fläche, ich nehme mich selbst ganz anders wahr (und daß der freudige Hund in der Geschichte dabei auch die ganze Zeit freudig mit seinem Schwanz gewackelt hat, ist ein ganz besonderer Ansporn... :9:).
Gestern gab es dann die erste richtig große Herausforderung: Mitarbeiterbesprechung am Lehrstuhl... und da lief es die letzten Monate richtig Scheiße, vor allem - aber nicht nur - aus persönlichen Gründen (PUAs würden wohl jetzt den Begriff AMOG anbringen...) Tja, bisher hätte ich mich wohl nur "sachlich" auf alles vorbereitet. Das habe ich jetzt natürlich auch. Aber ich habe mir auch vorgenommen, die anderen mal - wie Tom meinte - hypnotisch zu kraulen und den Rücken zu streicheln und so weiter... Und dabei meine eigene entspannte Stimmung zu halten, die Provokationen einfach mal überhören oder aus dem Fenster zu schicken. Himmel!! Das Gespräch war völlig entspannt! Meinem unliebsten Kollegen konnte ich sogar nett sagen, daß ich seine hinterfotzige Art (ja, ich habe andere Worte gewählt) nicht leiden kann und eher ein Freund der direkten Auseinandersetzung bin -- kein Scheiß: Der hat sich BEDANKT!!! :16:Wir haben das erste Mal seit Jahren wieder ein... Mitarbeiterklima! Mit klaren Verantwortungen und so weiter... Manmanman.


   
AntwortZitat
 marc
(@marc)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 106
Themenstarter  

... ich werde Dich schließen. :2:

und dafür hier weiterschreiben: NLP-Deutschland - Blogs
:14:

- auch wenn ich da nur noch VIER Smileys pro Eintrag setzen kann :19:

und all die lieben Leute, die hier lasen: :24:
weitermachen! :10:


   
AntwortZitat
Teilen: