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selbstbewusst vs. selbstbildend vs. Klaus K.


(@erik-mautsch)
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 27
Themenstarter  

Samstag Abend ... der Klick über ARD hin zum ZDF und erst einmal hängengeblieben bei "Goldene Kamera" ... wie sich später herausstellte, zum Glück 😉

Schaut Euch bitte mal die Laudatio an, die fast zum Ende der Sendung stattfand:
https://youtu.be/L55Dt9okIMc

Die Genialität kommt noch deutlicher auf, wenn man es bspw. mal mit dem Original vergleicht, siehe u. a. hier:
https://youtu.be/pjlSiaCM9Lw

Der Comedian „Max Giermann“ benutzt teilweise sogar die exakten Formulierungen vom Original-Klaus-Kinski … sehr sehr große Schauspielkunst, das eigentliche Highlight der „Goldenen Kamera“! Ich habe ja schon ab und zu mal ein paar Aussetzer von Klaus K. im TV mitbekommen, u. a. was alte Aufzeichnungen von Riverboat & Co angeht.
Aber der Refresher am Wochenende, oha!

Julian schrieb ja hier im Forum u. a. auch mal den einen oder anderen Artikel, in denen es um (schlechtes) Selbstbewusstsein geht, basierend auf fehlendem / falschem Feedback. Gleiches gilt sicherlich auch beim Selbstbild.
Galt Klaus K. dahingehend als feedback-resistent? Feedback hatte er ja in diesem Sinne en masse bekommen. Für den Einen war er "der" Schauspieler im Psycho-Genre, für Andere dann eher der Psychopath ... lt. Wikipedia litt er ja an "gesundheitlichen Problemen".

Ich frage mich gerade, wie man als NLP'ler reagieren würde, wenn man mit so einem "Coachee" zu tun hätte, der hin und wieder mal mit „Du dumme Sau“ ... „Scheiß-Gesindel“ versucht zu argumentieren.

Cheers
Erik


   
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 nana
(@nana)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 21
 

Hey Erik,

spannend wird´s bei den Reaktionen. Wer macht sich klein, wer duckt sich weg, wer tarnt seine Gefühle mit Lachen, wer lacht echt?

Der Klaus triggert natürlich vom feinsten, die gute alte - verletzende und übergriffige - Standpauke, die so manch einer als gesellschaftliche Programmierung mitbekommen hat.

Und im Endeffekt entscheiden wir, welche Gefühle wir haben wollen. Was schauen wir uns am meisten an? Womit umgeben wir uns?

In einem Coachingkontext ist dies ein sehr schönes Trainingskonstrukt für Meta Modell Fragen. .. Motivation herausfinden. Und das was ihn wirklich bewegt.

Was genau fasziniert dich daran?

Lieben Gruß, Nana


   
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(@erik-mautsch)
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 27
Themenstarter  

Hallo Nana,

danke für Deine Antwort. Ich kann Dir gar nicht sagen, was mich fasziniert, bzw., ob ich überhaupt fasziniert bin, ggf. auch nur geflasht-erschrocken, über soviel "ungefilterte Kommunikation" 😉

Würde mich freuen, wenn wir in der Coach-Ausbildung vllt. ein paar Dinge von KK anschaulich aufgreifen und verarbeiten könnten.

LG
Erik


   
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 nana
(@nana)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 21
 

Hey Erik,

was genau möchtest du lernen? Wenn wir im Coaching ein Ziel des Coachees haben, auf das er hinarbeiten möchte haben wir den Roten Faden, der uns durch das Coaching begleitet. Ohne dieses Ziel funktioniert es nicht.

Und dann gilt es, den Coachee erstmal genau so anzunehmen, wie er gerade ist, denn "Es gibt eine positive Absicht hinter jedem Verhalten und einen Kontext, in dem jedes Verhalten nützlich ist". Jeder Mensch handelt nach seiner besten Option in dem jeweiligen Moment.

Und "Der 100% positive Wert des Individuums bleibt immer gleich, während der Wert und die Angemessenheit des inneren und / oder äußeren Verhaltens bezweifelt wird".

Wenn diese Basis stimmt - die absolut phänomenal ist, um richtig gute Ergebnisse zu erzielen - , dann gilt es wahrzunehmen! über die fünf Sinne. Was sind die Sekundärgewinne beispielsweise von Klaus (oder die versteckten Primärgewinne, wie Julian sie nennt), was sind die Bedürfnisse, die er sich mit seinem Verhalten EIGENTLICH erfüllen will?

In diesem Fall tippe ich auf eine unbewusste Angriffsstrategie zur Verteidigung, weil er mit irgendeinem Thema von sich überhaupt nicht klar kommt und damit seine Gesprächspartner und sein Publikum von den eigentlichen Baustellen/Themen ablenken kann.
(Und jetzt kommt etwas ganz wichtiges: wenn du interpretierst, so wie ich es gerade getan habe, gilt es diese Interpretationen ständig zu überprüfen und zu testen - und wenn sie nicht haltbar sind, sofort wieder über Bord zu werfen. Denn wir erklären uns häufig unsere Welt, das heißt wenn wir einen Gedanken haben, dann arbeitet unser Gehirn automatisch dafür, die passenden Gründe für unsere Gedanken zu finden. Dann sind wir aber nicht mehr beim Coachee!! Also immer wieder die eigene Welt loslassen und mit Fragen, Wahrnehmung und Geschichten testen & beobachten ob die Interpretationen haltbar sind.)

Was glaubst du, erfüllt sich Klaus mit der Schreierei und den Beleidigungen für ein Bedürfnis?

Alles Liebe,
Nana


   
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(@erik-mautsch)
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 27
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Hey Nana,

was ich (dazu)lernen möchte? Neues 😉

Unabhängig von den genannten NLP-Vorannahmen, dachte einfach nur, wenn wir im Rahmen der Coachingausbildung etwas Anschauliches für Thematik X Y Z benötigen, dann wäre der K. K. vllt. einen Blick wert.

Ich wollte da jetzt auch keine große Sache draus machen, d. h., auf den Exzessen von K. K. herumreiten. Primär war ich auch einfach nur von der Genialität eines Comedian „Max Giermann“ begeistert.

LG
Erik


   
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 nana
(@nana)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 21
 

Hey Erik,
okay 🙂 cool!

das ist seeeeehr allgemein gehalten. Und die Fähigkeit, in eine fremde Rolle so sehr einzutauchen, bringt natürlich eine große Flexibilität mit sich. Wo wir bei den Status-Themen & Rollenspielen von Eva sind 😉

Einfach für Dich als Gedankenanstoß: je genauer du weißt, welchen Lebensbereich du mit der Coach Ausbildung bereichern möchtest, bzw. was dir besonders am Herzen liegt, desto mehr wird sich daraus entfalten.

Bei sehr allgemeinen, wenig emotionalen Zielen wird sich auch wenig bewegen.

wenn du Lust hast, schau mal auf http://www.nlp-deutschland.de/nlp/events/eintrag/87-roncalli-2016
Dies wird ein Abendprogramm-Punkt sein für jene, die wollen.

Lieben Gruß,
Nana


   
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(@erik-mautsch)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 27
Themenstarter  

Hey Nana,

so ein Typ wie K. K., der müsste Dich doch psychologisch gesehen auf die eine oder andere Art faszinieren, oder nicht?

Die Coach-Ausbildung: Worum geht es mir konkret? Noch weiter (dazu)lernen, anwenden, Feedback, den Methodenbaukasten erweitern ... mir geht es nicht um die Frage: Fahre ich am 17.04. zurück nach Berlin und mache ich mich dann als Coach selbstständig?

Emotionale Ziele? Entgegen der NLP-Prac Ausbildung, wo es ja teilweise um das ICH ging, geht es doch jetzt primär um die andere Blickrichtung ... ich lass mich bei gewissen Dingen einfach überraschen 😉

Sonntag Abend und Roncalli: Mal sehen, ggf. sitze ich dann eher im letzten ICE ...

LG
Erik


   
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 nana
(@nana)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 21
 

Hey Erik,

du hattest zu Beginn die Videos gepostet, wegen der "Genialität" der Schauspielkunst, und dann gesagt, dass es für dich interessant wäre, zu erfahren, wie ein NLPler mit ihm im Coaching umgeht.
Zitat: "was Ich frage mich gerade, wie man als NLP'ler reagieren würde, wenn man mit so einem "Coachee" zu tun hätte, der hin und wieder mal mit „Du dumme Sau“ ... „Scheiß-Gesindel“ versucht zu argumentieren."

Und du hast gesagt: "Würde mich freuen, wenn wir in der Coach-Ausbildung vllt. ein paar Dinge von KK anschaulich aufgreifen und verarbeiten könnten."

Dann hast du wieder gesagt dass es dich gar nicht wirklich interessiert und dass du da jetzt auch gar nicht so ein großes Ding draus machen willst, als ich dir gesagt habe, wie ich als NLP´ler mit ihm als Coachee umgehen würde.

Es ist für mich fragwürdig wie ich einen Vorschlag von jemandem in eine Ausbildung einbringen soll wenn er mir nicht sagt, was er wirklich lernen will, was ihn herausfordert. Denn dann können wir genau damit arbeiten. Entweder in der von ihm vorgeschlagenen Art und Weise oder in einer noch effektiveren.

Ähnlich hat es der Klaus immer wieder gemacht. Er hat ein Thema in seiner "Art und Weise" angesprochen, ist dann immer wieder in den Themen gesprungen ohne sich wirklich selbstverantwortlich einem der Themen zu stellen.
Stattdessen ist er einfach so über die Themen mal drübergehuscht ohne die Bereitschaft eines dieser Themen wirklich zu lösen.

Alles Liebe,
Nana


   
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 nana
(@nana)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 21
 

ps. Roncalli ist am Samstag Abend 😉 also der Vorletzte Abend. lg


   
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(@erik-mautsch)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 27
Themenstarter  

Nana, geht es Dir noch um das Eigentliche, d. h., Comedian und K.K.? Mir ging es primär genau darum ... Du protokollierst / zitierst aktuell eher meinen zurückliegenden Mailverkehr.
- du hattest zu ...
- Und du hast gesagt ...
- Dann hast du wieder gesagt ...

Wenn Du als Teamer denkst, der K. K. wäre im Rahmen der Coach-Ausbildung beim Thema X nicht relevant, dann ok, Deckel drauf!

Du versuchst hier irgendwas aus mir herauszuholen und zu erfragen, wobei dahingehend schon meinerseits das Gros schon gesagt wurde 😉

Super, was Du abschließend geschrieben hast, da wäre doch schon ein mgl. Bezug zu NLP: "Ähnlich hat es der Klaus immer wieder gemacht. Er hat ein Thema in seiner "Art und Weise" angesprochen, ist dann immer wieder in den Themen gesprungen ohne sich wirklich selbstverantwortlich einem der Themen zu stellen.
Stattdessen ist er einfach so über die Themen mal drübergehuscht ohne die Bereitschaft eines dieser Themen wirklich zu lösen.
"

Nochmal zum besseren Verständnis: Sollte es in der Coachausbildung passende Inhalte (Nested Loops ... Milton, Meta-Modell etc. geben), dann macht es doch vllt. an "greifbaren Beispielen" fest, warum dann nicht an K. K., den hat ja bildhaft jeder vor'm Auge.

Zurückgeblickt: Wenn ich einerseits von der Genialität eines Comedian so fasziniert, anderseits aber irgendwie von einem K. K. negativ-geflasht bin, abschließend noch eine Frage aufmache: Wie man beim NLP Coaching mit derartigen Coachees umgehen würde, ggf. auch mit welchen konkreten NLP-Methoden und Techniken, dann ist mir nicht klar, was Du da zwischen den Zeilen herausliest und interpretierst.

Ich freu mich auf einen persönlichen Austausch mit Dir. Hier im Forum reden wir teilweise aneinander vorbei ... da würde ich jetzt einfach mal "deckleln" wollen!

LG
Erik


   
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(@erik-mautsch)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 27
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PS: Ein "rotzfreches" Buch von Robert Sutton, renomierter Management-Autor und Professor in Stanford 😉
PSS: K.K. passt m. W. auch in die Rubriken: Tyrann ... Despot


   
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(@christian)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 76
 

Hi Erik,

kennst du schon Provokative Therapie von Frank Farelly?

"Die Provokative Therapie ist eine von Frank Farrelly entwickelte Form der Psychotherapie, in der mit humorvoller Provokation der Widerspruchsgeist, die Selbstverantwortung und die Eigenständigkeit des Klienten geweckt und entwickelt werden sollen."

Vielleicht ist das ein interessanter Lösungsansatz, wie man mit deratigen Klienten arbeiten könnte.

Ein plastisches Beispiel wäre interessant, ich kann mich noch nicht so in KK reinversetzen um das zu übertragen, weil man ja mit jedem Coachee anders arbeitet. So fühlt es sich für mich gerade nach einem zwischenschritt von "Realitätsferne Extrembeispiele" wie ich sie oft in Schulausbildungen hatte und einem "Ja hier gibt es bestimmt Interessante Teile, doch wo ist der Bezug in den tatsächlichen Coachalltag?
Je nachdem welche Ziele die Provokationen haben und was er sich wirklich davon erhofft, kann man über verschiedene Wege in Kontakt gehen. Mitspielen, rausgehen, in den Themen springen, extremer werden wie er und das ganze Aufbauschen, oder eben jeglichen Kontakt und jegliche Reaktion darauf ihm wegnehmen ... kommt wohl sehr auf den Menschen drauf an, und wie viel man sich selbst zutraut 🙂
Auf spannend die Frage, wann bei extremen in eine Therapie nach ICD 10 übergeht und der Coach da raus ist.

Ein sehr interessantes Thema fürs Coaching, wobei solche extreme wohl kaum das gro in der Gesellschaft sind. Und jeder kann sich ja aussuchen mit wem er zusammenarbeitet 🙂

Ui ui ui, gerade nochmal durchgelesen, jetzt bin ich scheinbar in den Gedanken ein wenig gesprungen, ich hoffe das es dennoch nachvollziehbar ist. Sonst schreibe ich es gerne nochmal einfacher 🙂

Alles Liebe,
Christian


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
 

Ich liebe die Arbeit von Farelly.

Aber ... K.K. hat die Arschloch-Strategien meiner Auffassung nach nicht "benutzt", um etwas zu erreichen. Für ihn war es kein Werkzeug, welches er respektvoll eingesetzt hat, sondern ein sehr respektsloser Teil seiner Persönlichkeit. Daher würde ich Farelly hier nicht mit K.K. vergleichen.

Viel interessanter ist doch die Frage, warum manche Arschlöcher gerade für ihre Arschlochigkeit so sehr geliebt werden. Bei Menschen wie Dieter Bohlen ist das ja nicht anders.

Alles Liebe, Julian!


   
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