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Eine Welt ohne Religion ...

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(@Anonym)
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Hi, Merry,

Die viele Unsicherheit in diesen Fragen ist nur mit viel Aufklärung in Sicherheit zu wandeln.

Du: Viele Werte, die meiner Meinung nach im Christentum drinstecken, hätte die kath. Kirche zwar anzubieten, aber sie sind irgendwo vergraben

These: Alle großen Religionen konnten nur groß werden, weil ihre "göttlichen" Regeln für den Umgang miteinander die Gemeinschaft der Gläubigen überdurchschnittlich produktiv gemacht hat.

Zur Begründung zwei Beispiele und ein wenig Modellierung "wie funktioniert eine Religion" :

a) Christentum. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Die Gemeinschaft der wahrhaft Glaubenden wird derart miteinander umgehen. Einer kann sich auf den anderen verlassen, es herrscht eher Miteinander.

„Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)

Diese christliche Gemeinschaft ist produktiver, ihre Mitglieder scheinen "vom Glück begünstigt zu sein" oder einem "besseren Gott zu dienen", der sie besser beschützt und fördert, als vergleichbare Götter.

b) Quartalskapitalismus, Glaube an Gott "Quartalsmammon". "Zahlen, Daten, Fakten", "Wir müssen dies Quartal den Aktienkurs steigern, koste es in der Zukunft, was es wolle". "Low Performer? Abstossen." "Was, Gewerkschaft fordert Abfindungen? Freigabe für Mobbing! Ich will keine Probleme, sondern Ergebnisse sehen!" "Mitarbeiter? Kennen wir nicht. Nur biologische Werkzeugmaschinen." Klar, in diesem Unternehmen, das die Hölle auf Erden darstellt, ist das "Wir" bestenfalls geheuchelt und keinen Pfifferling wert.
Da kann sich jeder darauf verlassen, dass er sich auf andere gar nicht verlassen kann. In diesem Gegeneinander wären rote Zahlen alltäglich, aber zu deren Vertuschung und Verschiebung gibt es ja geschickte Buchhalter.

Über die Attraktivität des Quartalsmammon brauchen wir Opfer dieser Wirtschaftskrise nicht zu deuteln. Die Attraktivität besteht nur für bestimmte Personen, die von ihren Mitmenschen deutlich ausgegrenzt werden.

Das Wertesystem einer Gesellschaft hat größte Auswirkungen auf deren Produktivität.
Religionen sind Wertesysteme mit göttlicher, oder esoterischer Begründung.

Gemeinschaften mit dem besseren Wertesystem sind produktiver, sie wachsen, wo ihre Konkurrenten schwächeln und schrumpfen.
Gemeinschaften mit dem besseren Wertesystem sind deshalb attraktiver für potenzielle Neumitglieder.
Das gilt für Unternehmen, wie auch für Religionsgemeinschaften.
Die Missionare einer Religionsgemeinschaft mit überlegenem Wertesystem gewinnen mehr Täuflinge als die Missionare der schwächelnden Relgionen.

Folge daraus: Eine Religion, die sich über viele Generationen gehalten hat, kann das nur, wenn potenzielle Neumitglieder sie und ihren Gott für attraktiv halten.
Und das kann einer Religion gelingen, wenn
a) sie tatsächlich gefördert wird von einem mächtigen Gott,
b) oder sich im Namen ihres erfundenen Gottes ein überdurchschnittlich gutes Wertesystem gegeben hat.

Zu Deinem ...vergaben...
Werte sind entweder mehr wie Honig oder mehr wie Lebertran. ("Nimm mein Kind, ist gut für dich." Lebertran ohne Kapsel natürlich. Bäh.)

Die wichtigsten Werte eines Wertesystems sind die vom Typ "Lebertran". Denn Honigwerte "verkaufen" sich wie eben Honig, jeder nimmt sie sofort. Beispiel: "Rechte gegenüber anderen".
Aber solche Werte wie "Sauberkeit", "Qualität", "Pünktlichkeit", "Pflichten gegenüber den anderen", "Fairness" "liebe deinen Nächsten wie dich selbst" fordern dem Individuum erst mal Opfer ab. Return ist ungewiss.

Das Wertesystem seit Moses und JHW funktionierte wegen der Glaubwürdigkeit der Wunder und wegen des allgemeinen Glaubens an Paradies und Hölle.
Das christliche Wertesystem hatte, meiner Schätzung nach, seinen höchsten Stand, als ein Kaiser auf Knien nach Canossa robbte und damit der mnächtigste weltliche Herrscher sich dem Wertesystem der Kirche unterwarf.
Heute dagegen hat kürzlich der wohl mächtigste Mann der Welt Menschenrechte auf den Lippen geführt und gefordert, daheim aber Menschenkäfige bauen lassen und die Folterei für rechtens erklärt.

Dies "vergraben" ist die Folge des Ausbleichens von Paradies und Hölle. Wer glaubt denn noch wirklich daran? Nur die wahrhaft inbrünstig Betenden in der Münchner Frauenkirche werden ihre göttlichen Regeln eher befolgen, aber sie sind tagsüber schon in der Minderheit gegenüber den Touristen.

Die USA haben meiner Meinung als angebliche "Leitkultur" für Christentum und (christliche) Menschenrechte Gott und Jesus verraten, als sie des Profits wegen den Irak überfielen, rauibten, mordeten und sogar folterten.
Die westliche Welt hat mit Raubmord und Folter auch ihre Religion gemordet. Diese Welt ist ohne Religion - aber faktisch betet sie doch den Gott Quartalsmammon an, oder?

Nun zu dem Teil, den gute, gläubige Menschen für eher böse halten werden: Modellieren wir die Tätigkeit "ich glaube".
Dazu: Wenn eine Person eine Information X für eher wahr hält als falsch, dann kann sie die Wahrheit dieser Information entweder beweisen oder sie kann das nicht.

Ergebnis: Die Tätigkeit "ich glaube an X" ist, wenn die Person die unbelegte Information X gegen alle Zweifel für unbedingt wahr halten will, obwohl sie die Wahrheit von X nicht belegen kann.
Folgerung: Glaube ist ein logischer Denkfehler. Ganz egal, für was "X" steht.

Zum Atheismus: Die Aussage "X existiert" ist ebensowenig zu beweisen wie die Aussage "X existiert nicht". Atheismus ist daher auch ein Glaube, auch ein Denkfehler.

Sondern: Wer immer von "X" spricht, oder gar behauptet "X existiert", der kann nur dann glaubwürdig sein, wenn er seine Aussage belegt. Bis dahin ist seine Aussage nur leeres Gewäsch und Offenbarung eines Denkfehlers.

Ciao
Wolfgang Horn


   
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(@Anonym)
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In diesem Sinne, lieber Wolfgang, muss ich gestehen: ich mag meine Denkfehler und hege und tätschle sie doch recht gerne mit kindlichem Gemüte. Und bin ab und an heimelig vertraut angetan von denen anderer Menschen :1:

Meine Welt wäre um Vieles grauer, kälter und ärmer, (ach so, ja, gelernt: Als was? Als wie sie jetzt ist: bunt, die Temperaturskala rauf und runter und reich an vielen, oft widersprüchlen Geschichten, Gedanken, Wegen und Unbekannten Gefilden, Träumen und Wünschen) gäbe es nicht diese Vielfalt von Nichtbewiesenem und diese manchmal doch sehr anregende Vehemenz eines "Ich glaube, dass...!"


   
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(@merry)
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Danke an Axel und alle anderen! Im letzten Satz von #27 hab ich ja ausdrücklich auch andere miteinbezogen, und ich bin weiterhin an anderen Meinungen interessiert.Inwiefern sind die 10 Gebote keine Gebote? Von den unterschiedlichen Übersetzungemöglichkeiten her ist die Frage nämlich spannend.
Ich hab mal das Experiment gemacht, so zu leben, als ob es Gott nicht gäbe.
Im übrigen brauch ich jetzt auch erst mal ne Pause.


   
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(@Anonym)
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Hallo, Ihr da draußen, ich klebe meine kognitiven Ergüsse jetzt einfach mal hintendran, werde aber ganz frei in den bisherigen Beiträgen wildern. Also, erstmal: großartig: spannendes Feedback!:26:

[COLOR="Red"]Julian: [COLOR="Blue"]"imagine a world without religion"

Sehr spannend, aber die kreativen Köpfe haben es sich m.E. etwas einfach gemacht. Möglicherweise wäre die Welt um EINE Begründung für Mord und Totschlag ärmer, aber schon die Neandertaler haben sich die Köpfe eingeschlagen, und da ging es sicher nicht um Religion sondern um Resourcen. Wer kriegt das Mammut. Übertragen in die heutige Zeit: wer kriegt das Öl. Wer kriegt das Wasser, den Baugrund. Arm gegen reich. Oder: blauäugig gegen braunäugig. Oder: machtversessen gegen aufständig. Es gab und gibt immer wieder Menschen, die für die Verteidigung ihres Glaubens zu Mördern werden. Schlimm genug. Meine These: Dahinter aber stehen immer monetäre Interessen, oder, um weiter auszuholen: Macht. Was war einer der Hintergründe der Judenverfolgung? Religion? Die dürfte den Initiatoren herzlich egal gewesen sein. Den Juden war es im Mittelalter verboten, ein Handwerk auszuführen, und den Christen war es verboten, mit Geld zu handeln. Ergo: Der Geldverleiher (und dann der Eintreiber) war - der Jude. Das Argument, die Juden hätten für die Kreuzigung Christi gesorgt, schwächelt bei näherer Betrachtung, denn Christus war ebenfalls Jude. OOps. Aber ein Punkt für Dich: Religion hat es immer leicht gemacht, genug Dumme zu finden für den Job.
(kleiner Exkurs: wußtet ihr, dass Pandas an einem Baumstamm einen Handstand machen, um weiter oben zu pinkeln / markieren und größer wirken zu können? Der Panda führt keine Kriege, aber er bescheisst. Und wofür? Bamusspitzen und Sex.)

[COLOR="Blue"]Glaube ist alles - und Liebe der Rest

Hat jemand von Euch mal das Hohelied der Liebe gelesen? In etwas modernerer Ausdrucksweise ganz sich hier im Forum (ach ja, die Liebe...)

"Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich all meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir`s nicht nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
...
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Großartig, oder?
Der ganze Text ist nachzulesen im Korintherbrief 13, Neues Testament, geschrieben vor ca. 2000 Jahren.

[COLOR="Red"]Axel: [COLOR="Blue"]Was, wer, wie ist Gott. Hier kann jeder seine Definition für sich finden, anwenden, meistern.

Aber ja. Ich stimme Dir zu. Und die verschiedenen Beiträge illustrieren das auf faszinierend bunte Weise. Ich stelle hier meine Sicht auf meine Welt dar, ich erhebe keinen Absolutheitsanspruch.

[COLOR="Red"]Merry:

[COLOR="Blue"]Ignatius von Loyola, der Jesuitengründer, von dem wir auch unsere Ordensregeln übenommen haben, hat z.B. gesagt, man soll so beten, dass man möglichst viel Nutzen daraus ziehen kann und man soll die Mittel nehmen, die zu mehr Leben führen und weglassen, was einen behindert, so lange man die Wahl hat. Ist das nicht sagenhaft???

Der Mann sollte zum NLP`ler ehrenhalber ernannt werden. Großartig! :good:
Schreibe mir gern mehr davon!:1:

[COLOR="Blue"]Wie siehst du die beiden Wertesysteme und wie willst du das für dich umsetzen?

Da bin ich momentan sehr am Arbeiten. Ich bin sehr überrascht von vielen neuen Fragen, Erkenntnissen und da bin ich noch lange nicht durch (falls man da jemals durch sein kann...) (Liebe Meta-Monster, lasst mir das "man", es passt gerade so schön...)

[COLOR="Red"]Axel:

(Doch vorab:
Und was macht der NLP`ler? Change History + Lachanker = 🙂
Ts ts ts ts ts...)
[COLOR="Blue"]SO einfach ist es nicht (nicht in meiner Welt)

Ach Axel...Du - Meister der Provokation! Da bist Du mir aber hübsch in die Falle getrapst:17: (Was denkst Du den, wo ich die 8 Tage beim Practitioner war, auf`m KLo?) :gettingbeauty:

[COLOR="Blue"]Bei den Beiträgen vermischt sich für mich einiges, wesentliches.
Die Begrifflichkeiten Gott, Religion und Kirche. Das kann schon eins sein, für den einen oder anderen, für mich allerdings gibt’s da klare Trennungen.

Ich stimme wieder zu: Und versuche mal, die für mich in meiner Welt momentan geltende Zuordnung:

Gott: Schöpfer, Verwoben mit allem, in allem, Anfang und Ende, Antwort auf alle Fragen - aber immer unerklärbar....,...,...,...,...

Religion: Interpretationsversuch menschlicherseits

Kirche: Stein- bzw. Institutionsgewordener Interpretationsversuch menschlicherseits

[COLOR="Blue"]Dann ist Gott Vielfalt, viele mögliche Varianten, Abwechslung oder eben Wahlmöglichkeit.

Amen dazu.

[COLOR="Red"]Wolfgang:
[COLOR="Blue"]Folge daraus: Eine Religion, die sich über viele Generationen gehalten hat, kann das nur, wenn potenzielle Neumitglieder sie und ihren Gott für attraktiv halten.
Und das kann einer Religion gelingen, wenn
a) sie tatsächlich gefördert wird von einem mächtigen Gott,
b) oder sich im Namen ihres erfundenen Gottes ein überdurchschnittlich gutes Wertesystem gegeben hat.

These: a+b-erfunden:3:

[COLOR="Red"]Jizmak da Real Bastard
[COLOR="Blue"]Ich habe keinen blassen Schimmer Danke!:24:

Ihr Lieben, ich bekomme langsam Druckgeschwüre am Allerwertesten, aber ich danke Euch für das vielfältige Feedback! Und vor allem danke ich denen, die sich erfolgreich um Wertfreiheit bemüht haben!:24::24::24::24::24::24:

Ich habe (und evtl. nicht nur ich) eine Menge neuer Denkanstöße bekommen. Gerne mehr davon!

Liebe Grüße, Anja


   
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(@Anonym)
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Liebe kommt von Liob übersetzt Gut


   
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(@Anonym)
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Hi, Annie,

Ich: "Folge daraus: Eine Religion, die sich über viele Generationen gehalten hat, kann das nur, wenn potenzielle Neumitglieder sie und ihren Gott für attraktiv halten.
Und das kann einer Religion gelingen, wenn
a) sie tatsächlich gefördert wird von einem mächtigen Gott,
b) oder sich im Namen ihres erfundenen Gottes ein überdurchschnittlich gutes Wertesystem gegeben hat."

Du: These: a+b-erfunden:3:

Sicher, wie auch jedes Naturgesetz. Aber meine These ist rational und logisch begründet.
Diese These ist wohl eine Plage für Träumer und Romantiker, aber eine Widerlegung wird schwer fallen.

Wer das Träumen vorzieht, der muss sich fragen lassen, warum er beim Autofahren die Augen aufmacht.

„Aufklärung: Die Vernunft macht immer heller, in welchem Dunkel wir leben.“ (Ludwig Marcuse)

Ciao
Wolfgang Horn


   
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(@merry)
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Zitat:! Dies "vergraben" ist die Folge des Ausbleichens von Paradies und Hölle. Wer glaubt denn noch wirklich daran? Nur die wahrhaft inbrünstig Betenden in der Münchner Frauenkirche werden ihre göttlichen Regeln eher befolgen, aber sie sind tagsüber schon in der Minderheit gegenüber den Touristen." Zitatende.

Ich erlebe immer wieder Menschen in Zuständen, die sie selbst als Himmel oder Hölle bezeichnen. Ob sie daran glauben oder nicht, ist weniger bedeutend als die Tatsache, dass sie in sowas leben oder vor sich hin vegetieren. Wenn ich so einen Menschen treffe, der sagt, er sei in der Hölle, hilft es meiner Erfahrugn nach erstmal wenig, ihn zu fragen, ob er denn daran glaubt. Das könnte mir in einem weiteren Schritt passieren, wenn er schon nicht mehr ganz so tief in diesem unheilvollen Zustand drin steckt, weshalb mein 1. Ansatz je nach Situation eher ein Dissoziationsversuch wäre.
Und danach bieten sich vielleicht Möglichkeiten, wenigstens an der inneren Haltung etwas behutsam zu verändern oder glaubhaft (Glaube!) zu machen, dass Veränderungen dort möglich wären, wenn gewünscht.

Jetzt zum Ignatius von Loyola nur kurz: Meint ihr, ich soll es ins Forum stellen oder nicht? Das wird sehr komplex und umfangreich
Für heute mal liebe Grüße und ciao
Merry


   
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(@Anonym)
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Wolfgang Horn wrote:

Hi, Annie,

Ich: "Folge daraus: Eine Religion, die sich über viele Generationen gehalten hat, kann das nur, wenn potenzielle Neumitglieder sie und ihren Gott für attraktiv halten.
Und das kann einer Religion gelingen, wenn
a) sie tatsächlich gefördert wird von einem mächtigen Gott,
b) oder sich im Namen ihres erfundenen Gottes ein überdurchschnittlich gutes Wertesystem gegeben hat."

Du: These: a+b-erfunden:3:

[COLOR="Blue"]1)Sicher, wie auch jedes Naturgesetz. Aber meine These ist rational und logisch begründet.
2)Diese These ist wohl eine Plage für Träumer und Romantiker, aber eine Widerlegung wird schwer fallen.

3)Wer das Träumen vorzieht, der muss sich fragen lassen, warum er beim Autofahren die Augen aufmacht.

4)„Aufklärung: Die Vernunft macht immer heller, in welchem Dunkel wir leben.“ (Ludwig Marcuse)

Ciao
Wolfgang Horn

1) Was meinst Du mit deiner ersten Replik? Hilf einer kleinen verirrten Träumerin.:10:
Rational und logisch? Du scheinst in einer schönen und freudvollen Welt zu leben, lehre mich, Gefallen daran zu finden, oh Meister...:3:

2) Thesen sind keine Plagen, wohl aber die, welche sie als die umfassende und alleinige Wahrheit vor sich hertragen, aber das machst Du ja nicht, oder?:19:

3) Wieso, offene Augen beim Autofahren????:16:

4) Ich habe derartig viel inneres Licht, dass ich allmorgentlich Sonnenmilch trinken muß, um das zu ertragen.:17:

Gruß, die im Finstern der Unvernunft Verweilende und sich dort Sauwohlfühlende...


   
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(@Anonym)
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Es geht ja gar nicht um ein prinzipielles Vorziehen von etwas. In meiner Welt geht es um Vielfalt und um unendlich viele Wahlmöglichkeiten. Und manchmal fällt die Wahl halt auf Träumen, Glauben, Umwege in Kauf nehmen, und Ähnlichem. Weil es an und in einem bestimmten Punkt in meiner Welt gerade rund ist und passt und sich stimmig anfühlt.

Sich der Vielfalt und der Wahlmöglichkeiten in jedem Augenblick bewußt sein und dann mit Genuß, Freude, Lust und mit Blick auf die möglichen Konsequenzen zu wählen. Dieses Mal und in diesem Kontext so, und jenes Mal in jenem Kontext anders so. Flexibilität, kreisend um eine Grundhaltung dem Leben gegenüber.

Ein liebes Lächeln aus meiner Welt

Heidi

Ach so ja, ich traf irgendwann die Entscheidung, mit offenen Augen träumend Auto zu fahren, da mir dies ausgesprochen gut gefiel, und machte keinen Führerschein. Bis jetzt machte ich an diesem Punkte keinen Rückgriff auf alle anderen mir auch noch offen stehenden Wahlmöglichkeiten. Mit der von mir und durch mich wahrgenommenen Realität kollidierte diese Wahl bisher kaum. :3:

Was mich zu der schon den ganzen Tag in mir grummelten Frage bringt: Was ist Realität? Spannend und hilfreich find ich dazu immer noch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" von Paul Watzlawick und "Matrix oder Wie wirklich ist die Wirklichkeit" von Jim Baggott. Nach dem Goutieren beider Bücher bin ich recht vorsichtig geworden mit dem Voraussetzen von "der Realität" in Argumentationsketten. Angenommene Realitäten gehen für mich sehr in Richtung von Glaubenssätzen. Was ja nix Schlimmes ist in meiner Welt. *lächel


   
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(@Anonym)
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Ignatius von Loyola? Rein damit!

Liebe GRüße, Anja


   
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(@Anonym)
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Hi, Annie,

Du: 2) Thesen sind keine Plagen, wohl aber die, welche sie als die umfassende und alleinige Wahrheit vor sich hertragen, aber das machst Du ja nicht,

Genau so sehr und so wenig wie ein Mathematiker. Wie ein Naturwissenschaftler. Oder einer, der logisch denkt. Wie Aristoteles mit seiner "Kunst vom richtigen Denken".

Ein wenig Differenzierung schafft Klarheit:
1. Wir in diesem Forum kennen das Modell der mentalen Karten. Diese sind keine Wahrheiten und enthalten keine Wahrheiten. Sondern eine mentale Karte ist das derzeit beste Modell der Wirklichkeit.
2. Die Informationen in unseren mentalen Karten können wir gedanklich und logisch sortieren in solche Informationen, deren Wahrheit wir belegen können - und solche, wo wir das nicht können. Die ersteren nenne ich "Wissen", die anderen "Meinungen".
Solches Wissen ist allgemeingültig, die Meinungen dagegen höchst persönlich.

Eine leicht belegbare Aussage ist das Fallgesetz des Galileo Galilei. Jeder durchschnittliche Oberschüler kann seine Experimente nachvollziehen, nachrechnen, und wird bis auf Meß- und Rechenfehler zu den selben Ergebnissen kommen.

Wer eher treffend entscheiden und handeln will, der bevorzugt besser eher wahre mentalen Karten als schöne, träumerische Karten. Letztere machen gelegentlich auch Spaß, aber nicht, wo treffend entschieden und gehandelt werden soll.

Dazu handelt er besser, wenn er die Informationen in seinen mentalen Karten treffend wichtet in beispielsweise ihrem Wahrheitsgehalt, Gewissheit, Änderbarkeit, Wichtigkeit, Dringlichkeit.

Genau das tue ich:
* Die Naturgesetze sind außerordentlich zuverlässige Informationen in unseren Karten. Wissen.
* Die aktuelle Mode dagegen ist so vergänglich, wie wir Menschen unsere Meinung ändern. Meinungen.
Jeder mag auch eine andere Mode bevorzugen. Ähnlich ist es mit dem, woran einer glaubt. Der logische Fehler im Prozess "ich glaube" dagegen ist allgemeingültig.

Folgerung aus diesen logischen Überlegungen:
1. Diskussionen über Meinungen sind genau so sinnlos wie über den Geschmack. Zu den Meinungen zählt auch, woran eine Person glaubt.
2. Diskussionen über Wissen sind auch sinnlos. Es kommt nur darauf an, ein Fachbuch zu finden, das beide Streithähne akzeptieren können.
3. Im Prozess der Aufklärung - und dem der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung - wollen wir unsere gemeinsamen Karten erweitern. Zusätzliche Experimente, zusätzliche Naturgesetze. Vielleicht auch Zweifel an den bisherigen wie damals, als Max Plank einen Fehler in den damals gültigen Strahlungsgesetzen fand - und experimentell bewies.
Dann muss man sich neu einigen.

Du erneut: 2) Thesen sind keine Plagen, wohl aber die, welche sie als die umfassende und alleinige Wahrheit vor sich hertragen, aber das machst Du ja nicht,

Wie ich eben logisch begründet habe, tue ich den Teufel, den Modegeschmack einer anderen Person zu kritisieren. Oder eine andere ihrer Meinungen.

Aber wer die Wahrheit meiner logischen Folgerungen bekämpft, der muss sie schon widerlegen können, wie es Max Plank tat.
Mein Leben lang habe ich meine mentale Karte immer wieder überarbeitet und verbessert, wenn ein Lehrer oder ein anderer mit guten Ideen mir zeigte, wie ich meine Karte noch verbessern könne.
So lange das so funktioniert hat, so gut ist meine Karte, so hoch sind meine Ansprüche, die neue Informationen erst erfüllen müssen, bevor ich sie ernsthaft in Betracht ziehe.

Annie, Dein leiser Vorwurf der Rechthaberei ist nicht falsch, wenn jemand Galileis Fallgesetz für Blödsinn erklärt, dann kann ich gegenüber diesem Depp sehr rabiat werden.
Aber nur dort, wo sich "eher wahr" von "eher unwahr" klar und logisch belegen lassen.

Die Tätigkeit "ich glaube" als Denkfehler erkannt zu haben, das stört natürlich Personen, die auf ihren Glauben und ihre Glaubensfähigkeit stolz sind.

Aber bisher ist noch keinem eine Widerlegung meiner logischen Begründung gelungen.

Du: ...Hilf einer kleinen verirrten Träumerin....Du scheinst in einer schönen und freudvollen Welt zu leben, lehre mich, Gefallen daran zu finden, oh Meister...

Diese Spitzen ignoriere ich. Sollten sie Dir wichtig sein, dann bestehe darauf, dass ich auf sie eingehe.

Ciao
Wolfgang Horn


   
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(@Anonym)
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Also das ist ein Thema von den ich wenig Ahnung habe....

Ich habe mich immer mehr mit Athesimus Agnostismus befasst

sehe auch das viele der Kirche unrecht tun:23:

ein theologsihes gespräch halte ich hier nicht durch, erst recht nicht gegen zwei Ordensschwestern. Ich weiß noch nichtmal was das ist

zu der " Reichen Kirche " Äussserung von der jungen hübschenn kann ich das aus kfm sicht sagen, das die kirche das richtig macht.


   
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(@Anonym)
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Ein wenig Differenzierung schafft Klarheit:

hhmmm, als Universalopperant ?

Ich denke Reli ist eine Klasse für sich

Naturwissenschaftler untersuchen und finden PROZESSE der Natur,
Spiritualität ist selber ein Prozess der Natur


   
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(@Anonym)
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Hi, Jizmak,

Du: ..Reli ist eine Klasse für sich...Naturwissenschaftler untersuchen und finden PROZESSE der Natur, Spiritualität ist selber ein Prozess der Natur

Kann man so sehen.
Gemeinsam hat die "Spiritualität" aber mit allem, was irgendein Mensch für eher wahr als unwahr hält: Genau diesen Menschen. Dessen Gene aus demselben Gen-Pool stammen, den wir Menschen vom Typ Homo sapiens alle teilen.
Und sogar die Schimpansen zu 97% oder so ähnlich.

Das, was uns allen gemeinsam angeboren ist, da liegt außerhalb unserer Willkür, darüber lassen sich allgemeingültige Aussagen treffen.

Ich kenne noch kein Modell von "Spiritualität", aber ich vermute mal, wenn wir modellieren, bleibt eine Aussage übrig vom Typ "ich glaube an X, weil ich die Wahrheit von X gar nicht belegen kann".

Ciao
Wolfgang Horn


   
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(@maggi)
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Vom Thema her sehr intessant......
Nur komme ich persönlich nicht weiter weil ich es nicht anders kenne das Religion immer eine Rolle gespielt hat und zwar eine ziemlich große ....in meiner Erziehung...der Tradion..usw.

Ich kann mich da als Person überhaupt nicht rausnehmen....es drehte sich eben alles um die Katholische Religion...

Mich interssiert eigentlich mehr wie die Menschen zur Religion kamen.....irgendwann gab es ja einen Anfang.

Hier mal ein Link

Entstehung der Religionen

Gibt es überhaupt Meschen auf der Erde die keine Religion haben???

Lieben ruß
Mäggi


   
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