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Susan Boyle - Singer - Britains Got Talent 2009

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(@maggi)
Famed Member
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Presse..........

Nun mal eine andere Darstellung

0815-Info - Der Spiegel über Paul Potts als Messias und australische Māori


   
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(@Anonym)
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JAAAAAAAAA...der Autor ist besser informiertals ich, doch er drückt exakt DAS aus, was ich im Gefühl hatte!
Wie gut,daß ich stets darauf vertrauen kann!!!

Namasté


   
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(@julian)
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Das Problem sehe ich auch weniger in Susan Boyle selbst. Was mich erschreckt ist die Genauigkeit, mit der solche Sternchen als "Überrachungssieger" geplant werden. Wie gezielt genau die Emotionen anvisiert werden, die dann als völlig "echt und unkommernziell" sehr kommerziell vermarktet werden.

Und es erschreckt mich, wie gerne die Menschen dabei mitgehen. "Britain´s got talent" ist ja das UK-Devirat von "DSDS", und mit einem Blick auf DSDS fällt schon die gnadenlose Abzocke auf:

In den Abschluß-Shows geht es nicht mehr um "WEr ist der bessere" sondern um "Wer hat mehr Freunde, die öfters 49 Cents in einen Anruf investieren". Sprich: Wer zahlt mehr dafür, denn in der Tat, über diese Regelung kann man sich "einkaufen".

Vor einigen Jahren hatte einer der privaten Sender darüber berichtet, daß man die Shows "beschummeln" kann. Wie? Ganz einfach: Es gibt Software im Internet, die man so einstellen kann, daß sie mehrere hundert mal pro Minute auf einer Voting-Hotline anruft. Damit könnte man seinem "Lieblings-Sänger" zu einem "unfairen Vorteile" verhelfen, weil ja jeder nur einmal anrufen soll.

Den Bericht fand ich schon sehr seltsam. Ob es "schummeln" ist, da ein paar tausend Euro reinzustekcen, weil die Software so oft ... und ob es den Sender wirklich stört, wenn jemand "etliche tausend Euro zum schummeln bezahlt". Ich hatte eher den Eindruck, der Sender selbst hat entsprechende Software verbreitet und dann den Bericht erstellt, um die Mencshen darauf hinzuweisen, daß sie "schummeln können". Verdienen tut der Sender in jedem Fall.

Diese Kaltschnäuzigkeit der Sender widert mich inzwischen an. Neuerdings wählt man ja nicht nur noch "seinen Favoriten", sondern gleichzeitig soll man für jeden Kandidaten auch noch anrufen, wenn man ihn "nicht" haben will. Man soll also gleichzeitig alle Favoriten "wählen" und alle nicht-Favoriten "abwählen". Und schwupps hat sich die Anrufzahl mal wieder vervielfacht.

Mir sind Phänomene wie YouTube lieber, wo eben keine so heftige "Steuerung" stattfindet. Und Susan Boyle ... sie passt einfach viel zu perfekt rein, das richtige Timing, die richtige Person, wo Paul Potts gerade durchgenudelt ist ... das nimmt mir einfach die Freude.

Hatten wir das nicht alles schon mal? Warum jetzt "Potts" wiederholen? Einfach, weil es so gut funktioniert hat? Naja ...

Alles LIebe, Julian!


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Ups ... hatte die zweite Seite gar nicht gesehen gehabt. Also, nach obigem Zeitungs-Link wollte ich mal wieder den Beweis erbringen, daß sich immer genau der zur eigenen Meinung passende Bericht findet, wenn man ihn sucht. Sprich: Selbstgbestätigung zu finden ist meist recht einfach. 😉

Paul Potts: Kuschel-Klassik fürs Hallenstadion - News Kultur: Klassik - tagesanzeiger.ch

Dieser Bericht bringt sehr klar genau dem Punkt zum Ausdruck, der mich daran stört: Die eiskalte Planung.

Vorneweg: Auch mein Herz erfreut es, wenn da ein wundervoll-ehrlicher Handyverkäufer auf einmal die Herzen anspricht und Menschen bewegt. Als ich ihn das erste Mal gesehen habe ... wundervoll.

Doch was ist passiert? Offenbar wurde er so überproduziert, daß er den Erwartungen nicht mehr Stand halten kann. Die einen lieben ihn, weil er so offen ist, und auf der anderen Seite wird seine Stimme härtestens Kritisiert. Interessant sind auch die Amazon-Rezensionen im Vergleich.

Was mich stört ist, daß ich eben NICHT mehr auf mein Gefühl hören kann. Was mich stört ist, daß die Casting-Shows es inzwishcen offenbar zu einer perfektion gebracht haben, Gefühle anzusprechen, daß sie solche "Wunder" als Projekt planen und dann sTück für Stück umsetzen, am Ende wird der Erfolg dann daran bemessen, wieviel Kohle das Projekt reingebracht hat und es bleibt ein "durchgelutschter Sänger" übrig.

Paul Potts ist nicht "schlecht". Nur ist er sicherlich kein Mensch, der einen solchen Rummel ohne jegliche Vorbereitung und die danach zwangsläufige Bruchlandung, die bei JEDEM BÜHNENMENSCHEN kommen muss, wenn er nach einem Auftritt alleine im Hotelzimmer landet, des "Helden der Herzen".

Paul Potts könnte wundervoll sein, er könnte Menschen bewegen, er könnte sie berühren und was-weiß-ich-was-alles. Nur eben stinkt mich die Verpackung "Fernsehshow" mehr und mehr an.

Die Reife, mit dem Erfolg umzugehen, hatten die wenigsten Casting-Menschen, egal ob aus Popstars (welches ich schon als sehr viel professioneller wahrnehme als DSDS), aus Topmodel-Castings oder eben DSDS. Eine der wenigen seriös aufgemachten Shows war das Tarzan-Casting, wo praktisch nur professionelle Sänger teilgenommen haben. Hat die Masse das gewollt? Nein, Fernsehquoten sind eingebrochen, wenngleich die gesangesleistungen unsagbar gut waren.

Es istn icht Paul Potts der mich stört. Und nicht Susan Boyle. Es ist die Kaltschnäutzigkeit der Sender, mit der sie unbedarften Menschen mehr abverlangen, emotional und in der Versprechung an die Fans, als sie standhalten könnten.

Hätte Potts nun erst einmal eine CD aufgenommen, dann Konzerte gegeben, vor 200 oder 300 Menschen, weitere CDs aufgenommen, seine Konzertgröße auf 1.000 bis 2.500 Menschen erweitert ... das wäre ein gesundes Wachstum gewesen und es hätte seine natürlichen Grenzen gehabt. Wo ... keine Ahnung. Er wrude aber zum Superstar "vergewaltigt", natürlich würde sich da keiner gegen wehren, und heute gibt´s für Ihn nur noch eine Richtung: Abwärts. Nach einem solchen Mega-Push, wie soll es weitergehen? Und da der Push so künstlich hergestellt und geplant war ... bleibt auch nicht viel, wenn er alleine weitermachen muss.

Alles für die "guten Gefühle der Fernsehzuschauer". Huxley lässt grüssen ... die nächste Steigerung wäre eine Fernsehsendung, die aufzeigt, wie befreit ehemalige Harz-IV-Empfänger sind wenn sie einen Job kriegen. Der Schritt zu dem Gefühl "Arbeit macht ..." ist nicht mehr weit.

Es stimmt mich einfach nachdenklich, wie gut die Systeme unsere Gefühle manipulieren können. Es ist nicht die Person, sondern der Plan, der mir missfällt.

Alles LIebe, Julian!


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hi Juli,

Er wrude aber zum Superstar "vergewaltigt", natürlich würde sich da keiner gegen wehren, und heute gibt´s für Ihn nur noch eine Richtung: Abwärts.

Er wurde doch nicht gefesselt und geknebelt auf die Bühne gestellt,er hat sich doch freiwillig vermarkten lassen.
Die Fernsehsender wollen ihr Geld verdienen, die Zuschauer wollen etwas geboten bekommen.
Hier bedingt doch einer den Anderen.
Es klingt hart, jedoch Paul und Susan wissen und wußten auf was sie sich einlassen, wer im Rampenlicht steht bezahlt nunmal seinen Preis, wer Geld verdienen möchte, der vermarktet seine Ware, sowie wer an dem Spiel teilnehmen möchte wird auch anrufen und seine Kohle locker machen.
Ja und für wem solche Shows unterhaltsam sind der wird sie anschauen, auch wenn wir irgendwann Arbeitslose auf ihrem ersten Arbeitstag begleiten, vor laufender Kamera. Keiner wird gezwungen wenn er das Spiel beginnt und es wird immer Menschen geben, welche auf noch abgefahrenere Ideen kommen um das große Geld zu machen. Es ist wie es ist, lass es so sein, widme deine Energie den Dingen welche dich positiv bewegen. Solang es Menschen gibt welche diese Sendungen mögen, solang wird es Sender geben die sich eine goldene Nase verdienen.
LG Tara


   
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(@julian)
Mitglied Admin
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Er wurde doch nicht gefesselt und geknebelt auf die Bühne gestellt,er hat sich doch freiwillig vermarkten lassen.
Die Fernsehsender wollen ihr Geld verdienen, die Zuschauer wollen etwas geboten bekommen.
Hier bedingt doch einer den Anderen.

Natürlich hat er das "freiwillig" gemacht, das habe ich ja auch geschrieben. Wer würde dazu denn "Nein" sagen?

Dennoch ... ich kritisiere ja gerade diesen "Verschleiß" an Superstars, der in den letzten Jahren an Tempo zugelegt hat. Die eher unreiferen "NoAngels" haben sich noch am längsten halten können, von Bands wie "overground" und "preluders" hört keiner mehr was. Zladko spricht heute auch ganz anders über seinen Star-Rummel von früher.

Die Frage ist, ob Selfmade-Stars wie Madonna oder Bon Jovi, ob Musikertalente wie Pavarotti oder Bobby McFerrin, wunderkinder wie An-Sophie Mutter oder Schauspielstars wie Silvester Stallone überhaupt die Energie aufgebracht hätten, zu werden, was sie sind, wenn sie das alles mit dem silbernen Fernseh-Casting-Show-Löffel in den Mund geschoben bekommen hätten.

Noch einmal: Nicht Potts oder Boyle stören mich, sondern der Deal mit dem Teufel: Unschuld wird eingekauft mit einem Angebot, dem kaum einer wiederstehen kann: Weltruhm als Fernsehstar. Und es zeigt sich, so meine Meinung, daß der Starrummel größer ist als gesund wäre. Im Sport nennt man das auch "Doping": Mehr aus dem Körper herausholen als er vertragen kann.

Dieses "pushen" ist es, unter dem Deckmantel der "unerwarteten Überraschung", natürlich bis in´s Detail geplant, das ist es, was mich stört. Was Paul Potts heute macht ist nur noch ein Schatten dessen, was er auf der Bühne in England gebracht hatte. Wäre das gepflegt worden, nicht verheizt, wäre er heute mehr. Und wir hätten auch mehr davon. Es wäre schöner, "echter".

Es ist wie es ist, lass es so sein, widme deine Energie den Dingen welche dich positiv bewegen.

Tue ich doch. 😉

Liebe Tara, es gibt einiges, was mir an dieser Welt (momentan) nicht gefällt und es gibt anderes, was ich wunderschön finde. Ich Blende nicht einfach aus, was mir nicht gefällt, sondern ich beschäftige mich damit. Für mich ist das was durchaus sehr positives.

Kennst Du das Buch von Martin Seligmann: Erlernte Hilflosigkeit? Sehr zu empfehlen. 😉

Alles LIebe, Julain!


   
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(@maggi)
Famed Member
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von Tara

Solang es Menschen gibt welche diese Sendungen mögen, solang wird es Sender geben die sich eine goldene Nase verdienen.

:26:

Man könnte sich ja auch den wirklich wichtigen Problemen widmen.......
:17::17:.
nur ist das ja sooooooooo anstrengend :19:und kaum vor dem Fernseher zu erledigen:20:

Worauf liegt unser Fokus denn im Moment...wir sind doch bestens informiert.........durch Eingebung eines Geistes doch bestimmt nicht.

Bin grade mal Birkenbihl begeistert die da sagt........

Was macht Weltklasse aus......

Mindestens 10000 Stunden üben...üben.....üben.........

Diese Zeit haben Senkrechtstarter nicht.
Mich wundert es das die Jungs von Tokio Hotel noch so stramm dabei sind....andere Art von Managern ?

Nicht zu vergessen das Michael Hirte ja auch aufs Ausnutzungsband gesetzt wurde.

Was ist mit Daniel Kübelböck..........der es heute "geschafft hat"
Er ist nichtmehr Depp der Nation....somit auch weniger interessant

Andere zu zerreißen war eh schon lange ....einfacher und interessanter.



   
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(@julian)
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Also, Tokio Hotel nehme ich anders wahr. Nicht als "hochgecastete Band", sondern eher als Phänomen, und zwar im positiven. Ich muss die Musik ja nicht mögen, aber es scheinen mir wirklich Menschen zu sein, die den "Zahn der Zeit" getroffen haben, die Medien haben erst wirklcih reagiert, als der Stein schon im Rollen war. Auch finde ich es toll, daß es noch "Handgemachte" Musik ist und die Jungs wirklich mit Instrumenten dastehen.

Vor einigen Jahren gab es eine Welle in Deutschland, die mir sehr gut gefallen hat. Mit Juli und Wir sind Helden kamen zwei erstklassige Bands, wahnsinnig gute Musik, alles handgemacht, selfmade, dann noch so Geschichten wie der Boom von Silbermond und anderen ... das hat mir sehr, sehr gut gefallen. Das sind für mich auch viel schönere Storys, wenn sie auch, zugegeben, nicht so Tränendrüsen-Lastig sind wie DSDS.

Alles Liebe, Julian!


   
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(@thomash)
Reputable Member
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Julian wrote:

Alles für die "guten Gefühle der Fernsehzuschauer". Huxley lässt grüssen ...

Huxley hat hierzu ein sehr schönes Buch geschrieben. Mir fällt der Titel nicht ein, hatte jedoch die Gelegenheit in der Bücherei mal quer zu lesen.
Es geht in diesem Buch um die unbewusste Beeinflussung durch die Medien sprich Fernsehen und das dies gewollt ist. Und nicht nur von den Sendern um Geld damit zu scheffeln, sondern auch von der Regierung.
Die Menschen immer schön bei Laune halten und vom eigenen hintergründigen Denken abhalten.
Hatten wir das nicht schon mal: Gebt den Leuten Brot und Spiele....
Huxley schreibt in diesem Buch auch davon, das dies genau so "schlimm" ist wie, in dem Buch von "George Orwell 1984", der totale Überwachungsstaat.

Also ruhig mal ein paar Gedanken machen, ob diese Sendungen wirklich so sinnvoll sind, zum einen für die "gemachten Stars" und zum anderen für die, die sich von der Pike aus hocharbeiten.

Alles Liebe, Thomas


   
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(@julian)
Mitglied Admin
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Ich nehme an, Du meinst "Brave new world". Wird oft mit 1984 in einen Topf geworfen, die beiden Schreckensvisionen sind jedoch völlig unterschiedlich vom Konzept her. Wir leben eher in einem "Huxley-Staat" als in einem "Big-Brother-Staat".

Kennst Du Neil Postman?
Wir amüsieren uns zu Tode: Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie: Neil Postman: Amazon.de: Bücher

Alles Liebe, Julian!


   
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(@thomash)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 456
 

Da habe ich wohl was verwechselt. Es war das Buch von Neil Postman, das ich quer gelesen habe. Darin ging es auch um die Bücher"1984" und "Schöne neue Welt" von Huxley.
Interessante Thesen die Postman in seinem Buch aufstellt.

Alles Liebe, Thomas


   
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(@julian)
Mitglied Admin
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Absolut genial ist das Vorwort. Das ist einfach der Hammer. 😉


   
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