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Mit was ich mich alles rumschlagen muss ...


(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
Themenstarter  

Hallo allerseits,

nun bin ich ja jemand, der gerne hilft und unterstützt. Gerade auf "meiner" Website ist das natürlich noch viel wichtiger.
Dennoch gibt es Momente, da habe ich überhaupt keine Lust dazu, weil ich den Eindruck habe, hier hat jemand sein Hirn ausgeschaltet udn erwartet nun, daß Ihm jemand anderes alles macht.

Ein Beispiel, von einem User, dessen eMail-Adresse mit dem Namen "Einstein" spielt, also eigentlich auf Intelligenz hindeuten sollte. Er schreibt:

Anmeldung fehlgeschlagen

Es waren tatsächlich nur diese zwei Worte. Kein "Hallo", kein "Kannst Du mal gucken, woran das liegt?", sondern die ganze eMail enthält nur diese zwei Worte.

In so einem Fall hilft nur Humor, also maile ich zurück:

Aha.
Dann fangen wir mal vorne an:
Hast Du Maus und Tastatur am PC angeschlossen?
Hast Du den PC eingeschaltet?

Ich wollte Ihm damit begreiflich machen, daß ich Informationen brauche, um Ihm weiterzuhelfen. Und wie gesagt: Ich wollte mich auch nicht mit jemandem beschäftigen, der sein Hirn nicht einschaltet sondern erwartet, daß andere Ihm Lösungen auf dem Silbertablett liefern.

Seine nächste Antwort war:

Die Meldung lautet: Session expired. Please try again later.

Diese Meldung kenne ich. Die erscheint, wenn man zu lange "inaktiv" ist. Erst auf Login klicken, dann 10 Minuten nichts tun. Genau das führt zu der sogenannten "Session expired" und ist ein ganz normales Verhalten auf einer Website.
Diese Meldung verschwindet, wenn man einmal auf "Reload" klickt und es nochmal macht. Sprich: Hätte er es auch nur ein zweites Mal versucht, dann hätte es geklappt.

Seine Antwort aber war wieder ohne jegliche Höflichkeitsfloskeln und ohne wirkliche Infos. Ist ja reiner Zufall, daß ich diese Fehlermeldung kenne. Also habe ich zurückgeschrieben:

Kommt diese Meldung, wenn Du Deinen PC einschaltest?

Von Ihm kam keine Antwort mehr.

Ich bin jetzt am reflektieren:
Schon Dieter Hildebrandt hat von der "gesellschaftlichen Verblödung" gesprochen. Um das vorwegzunehmen: Ich erwarte von NIEMANDEM, daß er sich am PC auskennen muß. Wenn mich jemand anruft, und mich fragt, wie er seine Maus bedienen muß, damit er eines meiner Videos sehen kann, dann helfe ich gerne weiter.

Mich stört also nicht das wirkliche Wissen über die Bedienung eines Computers, des Browsers oder ähnliches, sondern mich stört dieses gefühlte "Nicht-Denken-Wollen". Immer mehr Menschen scheinen mir zu begegnen, die bei einer Aufgabe einen halbherzigen Versuch machen, sie zu lösen, um dann ganz schnell zu gucken, wer denn in der Nähe ist, der das ganze lösen könnte.

Es ist also keine "Verblödung" der Gesellschaft, sondern die fehlende Bereitschaft, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Die Grundstrategie ist: Ich Putze meine Wohnung nicht, sondern ich bitte jemanden, mir das beizubringen, und stelle mich so blöd dabei an, daß er es am Ende selbst macht.
In der Schule gucke ich die Lehrerin/den Lehrer so lange mit fragenden Augen an, höre mir so viele Erklärungen an, bis die Lehrerin aufgibt und mich so extrem Schritt-für-Schritt durch die Aufgabe führt, daß ich selbst gar nicht mehr denken muß.

Beispiele davon gibt es zuhauf. Und ich habe keine Lust, jemandem unter der Forderung einer "Service-Leistung" die Arbeit abzunehmen, nur weil er zu faul ist.

Dennoch ... ich bin am reflektieren. Was haltet Ihr davon?

Alles Liebe, Julian!


   
Zitat
(@gerald)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 26
 

Hallo Julian!

Eine nette Geschichte.
Leider auch ein Zeugnis unserer Zeit.
Ob diejenige Person jetzt zu blöd oder zu faul ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass es daran liegt.

Es ist mir auch schon desöfteren (leider tendenziell negativ) aufgefallen, dass der Trend zum Entertainment geht.
Die Leute wollen unterhalten werden, ohne dabei selbst was tun zu müssen. Das fängt bei den inzwischen überall anzutreffenden Homepagevideos, die 20 Minuten etwas vorstellen, was ich in einer halben Minute selber gelesen hätte, über sogenannte Doku-Sendungen, die auf eine Dreiviertelstunde in etwa zwei Sätze Informationen beherbergen und geht soweit, dass Schüler inzwischen den Unterricht zu langweilig finden, weil der doch viel spannender aufbereitet werden könnte.

Auch in der Medizin wollen Leute lieber Chemikalien schlucken oder sich unter´s Messer legen, bevor sie sich mit ihren Gewohnheiten auseinandersetzen. Zumindest solange es kein Video drüber gibt, das alles in Ordnung bringt.
Das sollte jetzt kein Seitenhieb auf das Material Deiner Seite sein 😉

Eine sehr bedenkliche Entwicklung zu einer sinnfreien sich unterhalten lassenden Spaßgesellschaft hin.
Mir macht das eher keinen :unsure:
Und wenn ich mir die Laune der Leute ansehe, sieht es auch nicht so aus, als ob es denen gefällt.
Also mach mal was dagegen 😉


   
AntwortZitat
(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
Themenstarter  

Ja.
Und es ist ein gutes Gefühl, als Unternehmer nicht solchen Kunden hinterherzulaufen sondern einfach gleich Grenzen zu ziehen.

Mir ist nur wichtig, daß es nicht so wirkt als würde ich da Menschen im Stich lassen. Daher hab eich das, auch für mich, noch einmal hinterfragt. Es ist eben ein Unterschied, ob jemand keine Ahnung hat (dem helfe ich gerne) oder ob jemand gar kein Interesse hat, sich damit auseinanderzusetzen (wozu soll ich mit dem meine Zeit verschwenden?).

Alles Liebe, Julian!


   
AntwortZitat
(@gerald)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 26
 

Seh ich auch so.

Und wirklich unhilfsbereit wirkst Du eher nicht 😉


   
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