Benachrichtigungen
Alles löschen

Kondolenz-Bekundungen


 ni
(@ni)
Noble Member
Beigetreten: Vor 8 Jahren
Beiträge: 1359
Themenstarter  

Hallo Ihr Lieben,

ich hasse so etwas. Mir wurde, was den Tod eines Menschen betrifft, nicht gerade ein sonderliches Feingefühl in die Wiege gelegt.

Natürlich ist es traurig, wenn ein Mensch stirbt. Aber was soll man darüber schon sagen, wenn man denjenigen noch nicht einmal kennt?

Wenn ich da so etwas sagen würde wie "Ich fühle mit Dir", ist das in meinen Augen eine Lüge.

Ich meine, ich kann schon nachempfinden, wie es demjenigen, in dem Moment geht. In meiner Welt gibt es nur irgendwie nichts, was ich sagen könnte, dass es demjenigen besser geht oder den Schmerz nimmt.

Wie geht Ihr damit um? Ich brauche Tipps.

Danke.

Liebe Grüße,
Nicole


   
Zitat
(@maggi)
Famed Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 3488
 

Hallo Nicole

Ich denke du bist da nicht alleine und viele versuchen auch sich möglichst genau vor diesem Augenblick zu drücken.

Auf der andern Seite....die des Trauernden wird glaube ich auch garnicht so viel erwartet.
Kommt auch daruf an wo die Worte gesagt werden.

Am Grab selbst reicht
Mein Beileid.

Im Gespräch
Vielleicht der Satz

Die Erinnerung kann einem niemand nehmen .

Auf einer Karte greife ich schon auf Trauersprüche zurück die mir persönlich gut gefallen.

Je nachdem.......religiös oder eher neutral

Kondolenz .info - Vorschläge für Trauer- und Kondolenzsprüche zum Beileid ausdrücken und kondolieren im Trauerfall.

Lieben Gruß
Mäggi


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Gutes Thema 🙂

ich selbst hasse es zu sagen "mein Beileid" ..
ich sage am liebsten gar nichts weil Worte in diesem Zustand meiner Meinung nach nicht wichtig sind. Viel wichtiger finde ich zu zeigen das ich da bin, ich sage z,B. wenn ich für dich etwas tun kann sag es mir. Ich bin da. Oder ich nehme die betroffenen traurigen Menschen in den Arm und halte sie einfach nur fest wenn ich meine es ist angebracht und gewünscht oder ich schenke ihnen einfach nur mein Ohr.

ach ich könnte grad eine Story schreiben..brandaktuell, schrecklich traurig aus meinem direkten Umfeld.. doch lieber ohne Worte, es hat alles einen Sinn, ich nehme es hin und tu was ich kann, da sein und Aufmerksamkeit schenken. Und ich habe zu den betroffenen gesagt das ich mitfühle, und weil ich es tue sage ich es auch 😉

Was ich immer wieder merke, wie viele Menschen nicht mit dem Tod umgehen können 🙁 das macht mich traurig.

herzliche liebe Grüsse
Rahel


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Diese Floskel "mein Beileid" ist ja eine festgesetzte Norm von irgendwann und irgendwo her mal. So wie (wenn auch aus ganz anderem Thema) Herzlichen Glückwunsch sage. Doch das sagen wir ja auch nicht immer so, sondern manchmal einfach alles Gute uvm.

Es stimmt, dass sich viele Menschen vor solchen Situationen drücken, doch ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich einfach auf die Menschen zu gehe aus meinem Gefühl heraus mit meiner offenen Art und nicht indem ich mich versuche in die anderen zu versetzen. Nur so kann ich auch ehrlich zeigen/sagen was ich denke. Herzliches Beileid sag ich so kaum, ich gebe die Hand - etwas bewusster, fester, mit Blickkontakt oder nehme nah stehende in den Arm und durch meine Geste und mein Dasein denke ich kann ich alles ausdrücken was ich "mit"fühle. Ich frage auch oft "Wie geht es Dir?" Denn auch damit zeige ich, dass ich mir Gedanken um den Menschen mache.

In Karten versuche ich auch (siehe Mäggi) etwas zu schreiben, was ich passend finde für den Verstorbenen, die Hinterbliebenen, die Situation; einen schönen Vers. Denn ich erlebe es so, dass die Menschen einen Halt darin finden und sich solche Karten aufbewahren und wieder und wieder lesen. Es ist eine Möglichkeit dem anderen etwas zu geben.

Davor weg laufen ist überflüssig, denn es ist etwas "Natürliches" und eine nicht so schöne Seite die jedem von uns im Leben früher oder später auf die ein oder andere Art begegnet. Mir ist es wichtig darauf zu zu gehen. Ich gehe auf meine pers. Art ehrlich in die Situation rein und Du wirst schnell merken ob es nicht passt oder unerwünscht ist - dann geh einfach wieder raus.

Mach es auf Deine Art wie Du es fühlst.

LG, Carmen


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Mäggi wrote:

Ich denke du bist da nicht alleine und viele versuchen auch sich möglichst genau vor diesem Augenblick zu drücken.

Hallo zusammen,

ich weiß, dass diese Situationen ziemlich schwer sind, eben weil so ein Ungleichgewicht besteht zwischen dem Trauernden und dem Umfeld, in dem jeder meint, er könne kaum angemessen reagieren, weil es für ihn selbst eben nicht so schlimm ist wie für den unmittelbar Betroffenen.

Ich glaube es ist nicht so wichtig, was ich genau sage, sondern dass ich überhaupt da bin und irgendetwas sage. Ich finde es viel schlimmer, wenn sich viele Leute nicht trauen und eher fern bleiben, so nach dem Motto, ich meld mich später, wenn das nicht mehr so frisch ist. Und dann habe ich mich als Betroffene (als meine Mutter gestorben war) viel seltsamer gefühlt, allein gelassen, ein bisschen wie aussätzig.

Aus dieser Erfahrung heraus spreche ich die Trauernden heute lieber an, auch z.B. im Kollegenkreis, ohne jetzt ein engeres Verhältnis zu den Betreffenden haben zu müssen. Bis jetzt habe ich damit auch nur positive Erfahrungen gemacht - die Betroffenen haben sich in dieser Situation denk ich wahrgenommen gefühlt, wo sie sonst vielleicht eher das Gefühl haben stark sein zu müssen.

Liebe Grüße
Petra


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hmm ich kenn diese Situationen aus beiden perspektiven. Einerseits hasse ich es wenn man versucht zu sagen mein Beileid. Aber anderseits tut es ungemein gut wenn es jemand aufrichtig meint und versucht dir wirklich zu helfen. Es ist eine blöde Situation aber man sollte sich immer versuchen in den trauernden hineinzuversetzen. Und wenn man es aufrichtig meint das merkt das der andere auch.


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Ich verwende diesen "Satz" auch nur bei der Beerdigung.
Auf Karten verwende ich seit einigen Jahren immer wieder nur schöne Zitate.
Letztens eines von Seneca.
In einem Gespräch mit mehr oder weniger "Fremden" sage ich meist "Behalte ihn/sie in guter Erinnerung". Bei guten Bekannten/Freunden hilft oft eine Umarmung. Die bringt weit mehr als "mein Beileid".

Alles Liebe, Marion


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Guten Abend,

ich entscheide intuitiv, mal eine Umarmung oder ein Händedruck, bei "Bekannten" ein mitfühlendes Nicken- diese Gesten sagen mehr als Worte, ist mein Empfinden...

Lieben Gruß an euch
Jessi:8:


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

"Mein Beleid" finde ich schrecklich. Mir wurde das einmal gesagt, als mein Vater gestorben ist und ich hatte so ein Gefühl wie "Ich leide schon genug, ich brauch Dein Leid nicht auch noch." In den Arm nehmen, sagen "Ich bin für Dich da" oder einfach meine Hand halten, hätte mir mehr gegeben.


   
AntwortZitat
(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Meine Überzeugung ist, daß der/die Tote gar nicht weg ist, sondern lediglich "in ein anderes Zimmer gegangen" ist (das ist ein Spruch, ich weiß aber nicht, von wem). Dieser meiner Überzeugung gebe ich in solchen Momenten Ausdruck. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sich viele Trauernde dieser Überzeugung (zumindest zeitweise) anschliessen können und sie Ihnen in schlimmen Momenten häufig hilft.
Ich persönlich finde es eine sehr tröstliche Vorstellung, daß meine Eltern und alle meine Verwandten mich weiterhin begleiten und auch ein Auge auf mich haben. Es gibt mir das Gefühl, weiterhin mit ihnen verbunden zu sein. Als meine Mutter starb habe ich mir z.B. vorgestellt, wie sie meinen Vater wiedersieht und sie beide Glenn Miller treffen (dessen Musik sie beide sehr gerne mochten) und zusammen zu seiner Musik tanzen.


   
AntwortZitat
Teilen: