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Rede, die ans Gefühl appelliert


(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo zusammen!
Für einen Kommunikationskurs habe ich gerade die Aufgabe, eine kurze Rede zu halten, die hauptsächlich ans Gefühl appelliert. Weniger Inhalt, dafür aber sehr "bewegend".
Ich habe nun eine erste Version fertig, und wollte euch fragen, ob ihr mal einen kurzen Blick drauf werfen und mir Feedback geben könnt. Was ist gut, was ist schlecht? Und vor allem: Wie kann ich die Wirkung verstärken?
Die Leute sollen danach am besten eine Gänsehaut haben und den Inhalt ihr Leben lang nicht mehr vergessen. 😉
Jeder Tipp ist willkommen! 🙂
Also hier meine vorläufige Version:

Two years ago, my nephew Peter was 10 years old, and he had just got into a new school. Although I did not have too much contact with him, I realized that he became somehow different. Whenever I had met him before, he was smiling, he was laughing, he was the happiest kid I know. But now he was always serious. He did not smile a lot; his eyes did not shine anymore. It was such a huge difference, that I really started worrying about him.
One day, last year, I was in Germany, and Peter decided to visit me. We spent a day together in Hamburg and did lots of things he always loved to do. But he still didn’t seem to enjoy it. He was quiet, and he seemed somewhat absent minded. So when I found the right opportunity, I asked him directly. “Peter, what’s the matter? It is so obvious that you are not happy.”
He became even quieter. He became even more serious. His eyes started shining again, but this time because of tears. And then he told me.

What he told me was that in his new school his classmates were treating him very badly. And once he started, he couldn’t stop. He told me everything they did. He told me about smaller things, such as them hiding his clothes during sports classes so that he had to go home in his sports clothes. He told me about all the nicknames they give him, from asshole to fatty. And he told me that he was afraid of walking home. Often they were waiting for him after school behind the next corner. There was only this one road, so he couldn’t avoid it. And while he was getting closer, he knew what would happen. They would make him pay money in order to pass. And when he had paid, they would beat him or kick him. Or if he was unlucky because he didn’t have money with him, they might as well put him into the next waste container.
He finished saying “And I just have no idea what to do!”.
He was crying. And I also didn’t know what to do. If I had been inside that group, I would have known what to do. But like this? What could I do? Calling the teacher? Would that really help? I decided to help him in a different way. First of all, I talked with my brother, because he still didn’t know too much about this. But fortunately, this phone call with my brother brought the solution, because he told me that he got a new job and that the family would have to relocate. So just weeks after my conversation with Peter, they moved to a different city, he got into a new school, and there everything went fine. And from then on he could smile again.

These situations unfortunately are not an exception. I guess everybody of us already experienced this. Not necessarily to such an extreme extent as I just mentioned, but I’m pretty sure that you had seen such a situation to some degree. It can be at school, it can be at your workplace. It can be due to political reasons, ethnical reasons, or any other reason. It happens everywhere. And not always are these situations solved that easily. Some of these cases are that bad that the victims even commit suicide. Imagine their situation. You are being treated worse than waste. Your life is like hell, and you cannot escape. You are trapped in a nightmare, but you do not wake up. In this situation they only see this one – of course false – solution to commit suicide because nobody helped them.

Now, what can we do to help these people?
Whenever you see this happening. Whenever you see somebody being officially in the group but de facto outside. Whenever you see somebody being treated badly by his peers – STAND UP! Stand up and help him! Show that not everybody thinks the same way.
Once one person starts and breaks the law of group pressure, others will follow. They will also support that person.
Yes, it requires courage. But the payoff of it is huge. By this small action of standing up, you can help to avoid these situations. You can help to avoid sad people in the future, you can even avoid suicides. You can help to change the mindset of people, so that in the future more and more people stand up against this. And at the end, you also do it for yourself, because you never know if you might be in the same situation some time.
Because remember: Everybody is different. Nearly everywhere.
Thank you.

Kurze Anmerkung: So sind das jetzt ca. 5 min. Aufgabenstellung sind 3 min, ich muss also am besten noch etwas kürzen. Wobei ich auch kein Problem damit hätte, es bei 5 min zu belassen, wenn der Inhalt genial ist. 😉

Vielen Dank und viele Grüsse,
Ernst


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo Ernst,

die Rede ist insgesamt sicherlich bewegend, wobei es ja wie Du gesagt hast nicht auf den Inhalt ankommt. Könnte von Martin Luther King stammen oder von Gandhi 😉

Mir ist es allerdings so gegangen, dass das Mitfühlen sich zunächst steigerte und dann - aufgrund der "einfachen", man könnte auch sagen "platten" Lösung - ziemlich abrupt abbrach. Der Rest war dann Appell an den Verstand. Warum lässt Du die Auflösung des Problems nicht einfach weg? Einfach nach "Would that really help?" aufhören und mit dem nächsten Absatz weitermachen.


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Danke für den Tipp! 🙂 Beim nochmaligen Durchlesen muss ich dir Recht geben. War mir vorher nicht aufgefallen.
Ich werde es wohl genauso machen, wie du vorgeschlagen hast.
Gruss,
E.


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

So, kurzes Update: Habe die Rede heute gehalten.
Im Gegensatz zu sonstigen Reden in diesem Kurs, wo der Feedbackgeber meistens nichts ausser "Alles toll!" sagte, habe ich von meinem Feedbackgeber eine ziemliche Menge Verbesserungspunkte gesagt gekriegt. Auf der einen Seite ein doofes Gefühl, weil alle anderen eine angeblich ach so tolle Rede hatten und es bei mir so viel auszusetzen gab. Auf der anderen Seite war es sehr konstruktives Feedback, das mir wirklich etwas gebracht hat.
An dem Punkt, dass ich die Geschichte offen gelassen habe, haben sich die Geister geschieden. Manche fanden das genau richtig (incl. dem Trainer), andere fanden es schlecht.
Abschluss vom Trainer war "Thank you very, very much, it was a very good speech!". Sowas hört man doch gerne! 🙂


   
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(@richard)
Active Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 7
 

Hallo Ernst,

Abschluß offen oder nicht....Gleich was Du tust oder auch nicht tust - beides wird seine Folgen und Auswirkungen haben.
Wichtig ist, dass Du eine stabile innere Position vertreten kannst. Dann wird nämlich das was von aussen kommt (manche nennen es Fehler andere nennen es Feedback) eine gut gemeinte Rückmeldung sein und du kannst für dich überlegen, was davon ist für dich ok und was passt in dein Modell der Welt und in Deine Botschaft...
Offensichtlich waren deine Teilnehmer wach, konzentriert und ganz beim Thema - wie hätten sie sonst so viel Rückmeldung geben können..

gruß
richard


   
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 ni
(@ni)
Noble Member
Beigetreten: Vor 8 Jahren
Beiträge: 1359
 

Hallo Ernst,

Vielleicht hat sich Dein Trainer auch gedacht, bei den anderen ist es vergebene Liebesmüh Feedback zu geben 🙂

Schön, dass es gut geklappt hat.

Liebe Grüße,
Nicole


   
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(@maggi)
Famed Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 3488
 

Wenn es außerhalb der Norm ist......

die etwas andere Rede

bekommt man auch ein außergewöhnliches Feedback. 😀 😀

Man könnte es auch so sagen

Wenn Reden einfach eintönig sind und die Zuhörer kurz vor dem Sekundenschlaf stehen /sitzen.........................................................
..............mach etwas anderes 😯 😯 😯 😯

deine Zuhörer sind dir sicher 😀 😀 😀 😀

Klasse !!!!!!!!!

Lieben Gruß
Mäggi


   
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(@thomash)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 456
 

Hallo Ernst,

Im Gegensatz zu sonstigen Reden in diesem Kurs, wo der Feedbackgeber meistens nichts ausser "Alles toll!" sagte, habe ich von meinem Feedbackgeber eine ziemliche Menge Verbesserungspunkte gesagt gekriegt.

Hatte jeder Teilnehmer einen eigenen Feedbackgeber?
Wenn ja, dann hat sich Dein Feedbackgeber aus meiner Sicht viel Mühe gegeben um Dir so wie Du sagst konstruktives Feedback zu geben.
So kannst Du wenigstens einen Nutzen aus Deiner Rede ziehen.
Anders gesagt, wenn Du nur ein alles Toll hörst, wie willst Du Dich verbessern?
Und wie hätte Dein Feedbackgeber die anderen Reden beurteilt bzw. die anderen Feedbackgeber Deine Rede?

Alles in allem, wenn der Trainer am Ende von einer "sehr guten Rede" spricht ist das doch ein "tolles Gefühl" nicht wahr! 😀

Liebe Grüße, Thomas!


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Ja, jeder hatte einen eigenen Feedbackgeber. Feedback hat immer einer der Teilnehmer und der Trainer gegeben.
Ob meine Feedbackgeberin andere ähnlich kritisch beurteilt hätte, kann ich nicht sagen. Aber letzten Endes ist es mir auch egal, denn genau, wie du schreibst, habe ich dadurch eine Menge gelernt, und ganz schlecht scheint die Rede ja auch nicht gewesen zu sein... 🙂


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
 

Hi Ernst,

Nicole hat schon das Feedback gegeben, was ich meine, daß es passt.

Auf der einen Seite ein doofes Gefühl, weil alle anderen eine angeblich ach so tolle Rede hatten und es bei mir so viel auszusetzen gab.

Bin ja gerade wieder mal im Trainer-Training. Und ob Du es glaubst oder nicht ... die letzten drei Trainer-Trainings, die ich gemacht habe, jedes war noch schlimmer als das vorherige. Jedes mal haben Richard, John und all die anderen noch mehr auf mir rumgehackt.

Vor zwei Jahren hatte John sogar in meiner Abschlußpräsentation alle 15 Sekunden die Musik gewechselt. Um mich nervös zu machen. Am ersten Tag war ich auf der Bühne zusammen mit Richard, der mich angebrüllt hat, ich solle mich entspannen. Naja, angebrüllt ist wohl etwas übertrieben, er hat in seiner typisch scherzahften Art und Weise eher aggresiv gemeint, "Would you please fucking relax !?!?!?!". Song ging es damals durch.

Christian hat mir später gratuliert. WEil Richard jemanden, der noch nicht stabil ist auf der Bühne, niemals so angreifen würde. John würde niemals in der Abschluß-Präsentation die Musik wechseln, wenn jemand nicht damit umgehen könnte.

Und Richard hat mir letztes Jahr gesagt, daß das Trainer-Training der schlechteste Ort ist, wenn Du Lob kriegen willst. Ich bin zum Lernen da, und egal, was ich ihm zeige, er pickt sich immer den allerschwächsten Punkt raus und hackt darauf rum ohne Ende. So findet Lernen statt.

Mit einem Feedback im Stil von "Tolle Präsentation" würde ich verzweifeln. Dann hätte ich das Gefühl "So, das war´s, jetzt habe ich alles rausgeholt, was ich aus mir rausholen kann, besser kann ich nicht mehr werden". SEi froh, daß du als so Flexiebel angesehen wirst, daß man dir zutraut, daß Du es merkst, wo Du dich verbessern kannst. Nur so kannst Du es weiter und weiter verbessern.

Alles Liebe, Julian!


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

hihi..

Julian, Du kannst so lustig sein! 😀
Wenn man weiss, worauf man achten muss!! :badgrin:

😉

Liebe Grüße

Lars


   
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