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Forneus' NLP-Tagebuch

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(@Anonym)
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Ich seh schon (bin nämlich ein eher visueller Typ), NLP geht bei mir nach dem euphorischen Anfangsstadium ein bisschen zu sehr im Alltag unter. Da das nicht gut ist, hab ich beschlossen, hier ein Tagebuch zu eröffnen und jeden Montag, Mittwoch und Freitag einen (wenigstens kurzen) Beitrag zu schreiben.

Ich benutze dazu lieber das Forum als diese Blogfunktion, weil ich mich einerseits auch mit den Leuten austauschen möchte, die mir Kommentare schreiben, andererseits geht mir auch die Bewertungsfunktion ziemlich auf die Nerven. Es ist vielleicht auch ein kultureller Unterschied zwischen Deutschland und Österreich; mein Fall ist es jedenfalls nicht, Gedanken nach einem Punktesystem zu beurteilen, und noch weniger, selber für meine Gedanken beurteilt zu werden. Das hat für mich ein bisschen was von Schule und Aufsatzschreiben. In dem Sinne: Ätsch, meine Beiträge stehen nicht mehr zur Bewertung zur Verfügung. 😀

28.12.2007

Ich hab Anthony Robbins' Buch gelesen und einige Sachen ausprobiert, andere sind noch ausständig. Ich habe schon einiges zu NLP gelesen, aber die Bedeutung des Modellierens wurde mir erst mit diesem Buch klar... genauso aber auch, dass das ein komplizierter und fehleranfälliger Prozess sein kann. Robbins geht viel zu wenig auf das Probelm der Ökologie ein.

Robbins, selbst in seiner Jugend und in der ersten Hälfte seiner Zwanziger tendenziell adipös, modellierte Menschen, die es geschafft haben, ihr Übergewicht loszuwerden. Robbins schreibt in diesem einen Kapitel viel von Energie, und da ich vor ein paar Wochen nach einer großen Prüfung ziemlich erschöpft und ausgelaugt war, habe ich einfach mal seine - von ihm ziemlich fanatisch vertretenen - Ernährungstipps einigermaßen befolgt. Das heißt konkret: Kein Fleisch, keine Milch, wenig proteinhaltige Produkte; Zurückhaltung bei stärkehaltige Lebensmittel (zB Getreideprodukte, Reis, Kartoffeln), sehr viel wasserhaltiges Gemüse und besonders viel Obst. Nach 18:00 (oder so) nichts mehr essen). Eine Riesenumstellung für mich, der sich nach Meinung meiner Bekannten extrem ungesund ernährt.

Na ja. Weil ich jeden Mist wenigstens mal ausprobieren muss und Anthony Robbins ohnehin eine sehr überzeugende Art hat, habe ich dieser Ernährungsweise mal für einen Monat eine Chance gegeben. Robbins macht ja körperlich einen sehr guten Eindruck. Überzeugt war ich aber nicht wirklich, schließlich schlagen sich auch Ärzte und Ernährungsspezialisten die Schädel zu diesem Thema ein, und Robbins selbst ist kein Wissenschaftler. Er hat nur eine Ernährungsweise gefunden, die bei ihm funktionierte. Und genau DAS was mein Problem. Mein Körper scheint ganz anders zu funktionieren als der von Robbins, jedenfalls hab ich mich zwei Wochen lang schlapp gefühlt, habe Gewicht verloren (hatte vorher Idealgewicht) - und zwar kein Fett, sondern Muskelmasse. Als ich in der dritten Woche diffuse Kranzheits- und Schwächezustände hatte, habe ich das Ganze abgebrochen und die nächsten Tage (es stand zum Glück gerade Weihnachten vor der Tür) wieder gegessen, was das Zeug hielt, jeden Tag mehrfach Fleisch, also sehr viel Proteine, und das auch direkt vor dem Schlafengehen, in Kombination mit Reis, Brot, Kartoffeln...

Was soll ich sagen? Mittlerweile, also ne knappe Woche nach dieser Rückkehr zur alten Ernährungsweise, fühle ich mich wieder gesund und stark. Diese Episode hat mir anschaulich vermittelt, dass beim Modellieren sehr viele Aspekte beachtet werden müssen. Menschen fühlen, denken und funktionieren auf sehr unterscheidliche Weise. Neulich habe ich versucht, einem Bekannten meine Lerndisziplin zu vermitteln. Ich kann ohne weiteres 12 Stunden lang durchlernen, und er wollte das auch können. Das Rückgrad meiner Selbstmotivation ist, dass ich mir vorstelle, wie es sein würde, wenn ich dann in meiner eigenen Rechtsanwaltskanzlei stünde, ich sehe die Gesichter meiner Partner und Mitarbeiter, die Einrichtung, ich höre die Geräusche, ich rieche den Geruch des teuren Lederstuhls, ich spüre das feine Hemd auf meiner Haut und die teure Uhr um mein Handgelenk und so weiter, also wirklich ein intensives Erlebnis. Und vor allem: Ein positives Erlebnis. Mein Bekannter hat darauf aber extrem negativ reagiert; ihm machte die Vorstellung seiner beruflichen Zukunft absolut keine Freude, im Gegenteil, ihn frustrierte und demotivierte das - ich bin also grandios dabei gescheitert, ihn zu motivieren. 😀 Er studiert eigentlich nur, um im gesellschaftlichen Ansehen zu steigen und nen Haufen Kohle zu verdienen, die Arbeit ist dazu nur ein frustrierendes Mittel. Okay, hab ich mir gedacht, dann stell dir vor, wie du im Sportwagen zu deinem großen Anwesen fährst, wo auf dem Schild am Eingang dein Name mit Doktortitel steht usw. Diese Abwandlung meiner Strategie hat dann ausgezeichnet funktioniert. Mich hingegen könnte ich so nicht motivieren, Geld und Ansehen ist bei mir weniger bedeutsam.

Jeder Mensch funktioniert anders. "Persönliche Ökologie" und "Ökologie-Check", glaube ich, nennt sich das im NLP, ich habe mal davon gelesen. Nun, wie es halt so ist mit dem Gelesenen, man kapiert es erst, wenn man es erlebt. Oder zumindest bei mir ist es so. 🙂


   
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 marc
(@marc)
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Forneus wrote:

Das Rückgrad meiner Selbstmotivation ist, dass ich mir vorstelle, wie es sein würde, wenn ich dann in meiner eigenen Rechtsanwaltskanzlei stünde, ich sehe die Gesichter meiner Partner und Mitarbeiter, die Einrichtung, ich höre die Geräusche, ich rieche den Geruch des teuren Lederstuhls, ich spüre das feine Hemd auf meiner Haut und die teure Uhr um mein Handgelenk und so weiter
[...]
Mich hingegen könnte ich so nicht motivieren, Geld und Ansehen ist bei mir weniger bedeutsam.

Ääääähhh... was ist es denn dann, was Dich motiviert?? Für mich klingt das jetzt schon nach Geld und Ansehen??
Ich stelle mir die Frage nämlich selbst gerade ziemlich intensiv - und da wir ja auch noch das gleiche Studienfach haben, interessiert es mich um so mehr...


   
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(@Anonym)
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emdees wrote:

Ääääähhh... was ist es denn dann, was Dich motiviert?? Für mich klingt das jetzt schon nach Geld und Ansehen??
Ich stelle mir die Frage nämlich selbst gerade ziemlich intensiv - und da wir ja auch noch das gleiche Studienfach haben, interessiert es mich um so mehr...

Ansehen? Als Anwalt? Na ich weiß ja nicht so recht, aber ich glaube nicht, dass man zu diesem Berufsstand besonders aufsieht. Klar, jeder kennt gerne einen Anwalt, und man hat auch eine gewissen Respekt vor dieser Zunft, weil RAs durch ihr Wissen eine ziemliche Macht haben, aber ich glaube trotzdem nicht, dass der Beruf ein besonders honoriger ist (anders als zB die des Richters, Staatsanwalts, Notars etc). Aus meinen Praktika weiß ich leider auch, dass der Ruf der Anwälte sogar noch um einiges besser ist als die Realität. Also ganz ehrlich, wenn ich scharf auf Ansehen wäre, dann wäre ich Arzt geworden. Was Geld angeht - da sind die fetten Jahre auch schon länger vorbei, machen wir uns nichts vor. Und außerdem berührt mich Geld nicht so richtig. Ich komme aus nem Bauernclan, da lebt man nach dem Motto: Alles was geht, selber machen, nur das Allernotwendigste fürs Überleben wird gekauft, der Rest des geldes wird gespart oder investiert. Ich habe leider nie gelernt, Geld auszugeben. Wenn ich in einem Kaufhaus bin, gehe ich staunend an den Sachen vorbei und wundere mich, wieso ich das alles nicht brauchen kann.

Mich reizt am Anwaltsberuf die Tätigkeit selbst, für andere da zu sein, ihnen in ihren Ängsten zu helfen und beizustehen, das Verhandeln, das Taktieren, das Manipulieren, das Lügen. Ich habe meine Praktika sehr genossen, die Arbeit ist wie für mich gemacht. Ich würde dafür bezahlen, diesen Job machen zu dürfen. 😀 Außerdem kann ich ohne Probleme selbstständig sein. Ich kann mich mit einer Handvoll Partnern zusammentun, ein paar Konzipienten, Schreibkräfte und RA-Gehilfen einstellen und mein eigenes kleines Königreich betreiben. All das versinnbildlichen diese Symbole aus meiner Visualisierung. Es geht um Freiheit, Unabhängigkeit, Stärke, anderen-helfen-können. Und natürlich auch der Aufstieg aus der Unterschicht - ich bin der erste in der Großfamilie, der ein Abi gemacht hat. All diese (für viele normalen) Konzepte wie das feine Hemd und der teure Ledersessel sind faszinierende Dinge einer fremden Welt für mich, das hat was von Abenteuer.


   
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(@mellie)
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Okay und wo genau ist jetzt NLP im Alltag untergegangen?


   
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(@Anonym)
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Melanie wrote:

Okay und wo genau ist jetzt NLP im Alltag untergegangen?

Ich beschäftige mich weniger mit NLP, als gut für mich wäre. Bei jeder neuen Sache gibt es eine Euphoriephase, die relativ bald abklingt... bei manchen Sachen ist das gut, weil sie doch nicht so nützlich oder gut waren, wie man zuerst dachte/hoffte, bei manchen Dingen ist das schlecht, weil diese Sache zwar gut wäre, aber unter dem Dornengestrüpp (entschuldige das biblische Bild) der Sorgen des Alltags erstickt. Gesunde Ernährung ist so eine Sache, oder auch Sport. Es ist eine Frage des Commitments, ob ich in einer stressigen Phase immer noch versuche, halbwegs auf meine Ernährung zu achten oder doch lieber Tiefkühlpizza, Tiefkühlbaguette, Tiefkühllasagne mit Schokolade als Beilage esse. Ne andere Sache ist bei mir, mich regelmäßig mal bei meinen Freunden und Bekannten zu melden. Das vernachlässige ich auch viel zu sehr. Oder meine Sprachen. Früher konnte ich mal halbwegs gut Französisch und Spanisch, aber ich merke, wie diese Kompetenzen über die Jahre langsam degenerieren. Es reicht halt nicht, einmal im Monat einen französischen Film im Programmkino zu sehen, ich sollte auch mal einen Roman oder eine Zeitung lesen, mich mit Spaniern treffen etc.

Mit NLP ist es das Gleiche. NLP hat ein enormes Potential, hab ich gemerkt, aber in den letzten Wochen ging das sehr im Alltag unter.

Jetzt hab ich wieder mit der Tauschübung von LaValle angefangen. Ich geh seit Freitag wieder jeden Tag ein oder zwei Stunden ins Einkaufszentrum und trainiere dort einzelne NLP-Kompetenzen. Das macht ne Menge Spaß und bringt mich enorm weiter. Ich schreibe morgen mal einen Bericht darüber. 🙂


   
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(@Anonym)
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31.12.2007

Seit Freitag habe ich wieder mit der Tauschübung von LaValle angefangen: Ich treibe mich voraussichtlich den ganzen Januar von 17:00-19:00 in Kaufhäusern rum und versuche, eine Sache gegen eine wertvollere einzutauschen (und diese dann wiederum...). Es gibt natürlich keinen rationalen Grund für mein Gegenüber, so was zu tun, deshalb tut ein "Korb" auch nicht weh. Dabei trainiere ich jeden Tag einen neuen NLP-Aspekt, zB die Sprachmodulation, also grammatikalisch eine Frage stellen, dabei aber mit dem Tonfall runtergehen wie bei einem Befehl. Man lernt aber auch nebenbei eine ganze Menge. Heute zB (war früher, weil zu Silvester am Abend alles zu hat) war ich viel zu enthusiastisch - so kann man natürlich keinen Rapport herstellen; ich hätte es viel ruhiger angehen müssen. Aber auch das ist wieder ein Puzzlestück, eine weitere wertvolle Erfahrung. Oder dass man bei Grüppchen den Leader überzeugen muss.

Ist auch faszinierend, wie viel man bei solchen Gelegenheiten flirten kann. 🙂


   
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(@mellie)
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Hey Thomas, du flirtest nicht! :3:

Also in meiner Welt ist das schon sehr viel NLP am Tag machen . Jeden Tag 2 Stunden in Kaufhäusern Sachen eintauschen, hey da kommt eine Menge zusammen, wo lässt du das alles? Bei e-Bay?

Ich habe eine Zeit lang meinen Kalender mit 3 Zielen pro Tag bestückt. Mindestens ein Ziel am Tag war eine NLP- Übung am anderen Menschen zu üben. Irgendeine Formulierung ausprobieren oder meine Wahrnehmung genau auf einen anderen zu richten oder oder oder.
Die Übungen ein paar mal gemacht und schwupp, sind sie schneller im Alltag eingebaut und kommen zur richtigen Zeit, als du vermutest. NLP ist überall... du wirst dem überall begegnen ohne deinen Tag besonders zu gestalten. Hier ein Meta-Modell erkannt beim Kollegen, dort eine Augenzugangsbewegung bei der Freundin und sich selber plötzlich im Milton-Model erwischt.

Eines der wichtigsten Übungen, ist meiner Ansicht nach, sich das gute Gefühl zu trainieren. Dann klappt auch vieles von selbst (und mit dem Nachbarn).

Liebe Grüße mellie


   
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(@Anonym)
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Melanie wrote:

Hey Thomas, du flirtest nicht! :3:

*?* Versteh' ich jetzt nicht.

Du hast schon Recht, man kann im Alltag eine Menge NLP betreiben und erlernt dauernd neue Details, zB die Augenzugangsbewegungen im Gespräch, die einem plötzlich auffallen. Nur interessiert mich eigentlich (Moment, ist dieses Wort nicht verboten?) in erster Linie, wie man Leute begeistern, überzeugen und, zugegeben, auch manipulieren kann. Dazu habe ich im Studentenalltag zu wenig Gelegenheit. Ein Nebenjob im Verkauf wäre eine Gelegenheit, aber ich finde diese Tauschübung witziger, und man ist auch flexibler im Ausprobieren und nicht so ergebnisabhängig, man kann auch mal offensichtlichen Vollquatsch ausprobieren. Heute trage ich zB normale Kleider, morgen schaue ich, ob ich mit nem Anzug ein anderes Ergebnis erziele.

Man kommt auch zu allerlei nützlichen Sachen - ich fange immer mit einer Tafel Schokolade an und tausche so lange, bis ich was habe, was ich brauchen kann, dann geht es wieder mit Schokolade los.

Dann gibt es noch zwei Kuppelprodukte: Ich habe einen interessanten Opener, um Frauen anzusprechen, und ich bin anschließend ziemlich gut drauf - die meisten Leute sind eh freundlich und wollen einem helfen gegen meinen bösen Seminarleiter, der mich allein mit deiser Aufgabe losgeschickt hat. 😀 Ist schon sehr witzig, wie man langsam draufkommt, was alles funktioniert.


   
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(@mellie)
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Ach ist doch coool!

ich wünsche dir noch viel Spaß dabei!!!


   
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(@Anonym)
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02.02.2008

Zur Zeit beschäftige ich mich intensiv mit Metaprogrammen, dh, ich versuche, meinen Bekanntenkreis einzuordnen. Ich finde das ausgesprochen erhellend (wieder so ein visuelles Wort), plötzlich kann ich andere Denkweisen einordnen (Dinge einzuordnen und zu strukturieren macht mir als Juristen Freude), anstatt sie nur diffus wahrzunehmen und mich drüber zu wundern.

Beispiel: Marc Galal schreibt in seinem kurzen, aber unfassbar dichten Buch über Verkaufshypnose von einem Beziehungsmuster "ichbezogen" und "anders bezogen", das ich sonst leider nirgends gefunden habe; für mich persönlich hat dieses spezielle Metaprogramm sehr viel aufgeklärt.

Ichbezogene Menschen gehen stark von sich selbst aus, sie erwarten, dass alle Menschen gleich wie sie selbst denken und fühlen, dass andere Menschen die gleichen Ängste, wunden Stellen, Interessen etc haben. Anders bezogene Menschen hingegen gehen grundsätzlich davon aus, dass der andere anders denkt und fühlt, und achten deshalb sehr stark auf seine Reaktionen und Gefühlsregungen.

Da ich selbst sehr ausgeprägt anders bezogen bin, habe ich mich immer über andere Leute gewundert, die sehr ichbezogen sind und immer davon ausgehen, dass ich und andere gleich fühlen würden wie sie, die gleichen Wertvorstellungen, Ansichten usw hätten. Besonders im hiesigen PU-Lair scheint es sehr viele von dieser Sorte zu geben; die gehen zu einem großen Teil nicht auf die Person ein, sondern behandeln sie nach dem Schema F, auch, wenn jeder normale Mensch längst sehen (oder fühlen bzw heraushören) sollte, dass da was gewaltig schief läuft. Ich habe das gerne auf mangelnde Menschenkenntnis und Anflüge von Autismus geschoben. Aber nein, diese Leute gehen einfach grundsätzlich von sich selbst aus. Sie verstehen durchaus, dass andere anders denken/fühlen, wenn man es ihnen sagt, aber sie gehen trotzdem spontan davon aus, dass der andere gleich fühlt, während ich grundsätzlich denke, dass niemand so ist wie ich (ich wundere mich immer wieder, wenn ich erfahre, dass jemand die gleichen Ängste etc hat), und deshalb viel mehr auf mein Gegenüber und seine Reaktionen achte - ohne, dass ich deswegen jetzt intelligenter oder menschenkundiger oder so was wäre; ich gehe die Sache einfach anders an. Schon faszinierend, diese Metaprogramme. 🙂


   
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04.01.2008

Heute habe ich mir mal wieder Anthony Robbins Buch vergenommen, genauer gesagt, das Kapitel 11 über Ziele. Robbins schreibt, man solle sich die vier wichtigsten Ziele raussuchen, detailiert ausformulieren, Zielerkennungskriterien festlegen, die Ressourcen auflisten, die schon vorhanden sind, und ein paar erfolgreiche Anwendungen dieser Ressourcen in der Vergangenheit, dann etwaige Hindernisse, Ressourcen, die noch notwendig sind, damit dieses Ziel auch erreicht werden kann, ein Detailplan usw usf. Viele von euch haben das Buch ohnehin gelesen.

Eigentlich wollte ich mir heute eines der Ziele (das berufliche) vornehmen und hab eine halbe Stunde dafür veranschlagt. Da es aber ein echtes Langzeitziel ist und ich realistischerweise 20 Jahre rechne (wobei das schon ehrgeizig ist), habe ich natürlich massig Zwischenziele... Wenn man will, kann man ohnehin für jeden Tag in diesen zwanzig Jahren ein kleines Zwischenziel setzen. Jetzt saß ich drei Stunden lang an dieser Aufgabe und habe immer noch das Gefühl, der Detailplan wäre extrem grob... macht zwar eine Menge Spaß, ist aber auch viel Arbeit. Aber wichtig sind jetzt vor allem mal die Zwischenziele für dieses neue Jahr, und ich muss diesen Plan ohnehin jeden Monat updaten.

Kann die Übung wirklich jedem nur empfehlen. Ich bin zwar einer der Menschen, die immer relativ genau wissen, was sie erreichen wollen, aber trotzdem... das so vor sich auf dem Bildschirm zu sehen und genau über die einzelnen Zwischenschritte nachzudenken macht schon Spaß und auch Lust drauf, diese (Zwischen)Ziele zu erreichen. Kann kaum erwarten, dass diese 20 Jahre endlich um sind. 😀

Meinen NLP-Plan bzgl Tauschaktion adaptiere ich: Ich mach am Tag nur maximal 2h "explizites" NLP, bei so ner mehrstündigen Arbeit wie heute verschiebe ich einen Termin auf später. Übertreiben ist auch nix.


   
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07.01.2008

Hm. Ich besuche gerade ein uniinternes Rhetorikseminar, das aber von einer Beratungsfirma veranstaltet wird - und entsprechend Kohle kosten würde, würde man das einfach so machen. Es gibt da sehr viele Parallelen zu NLP, aber auch Unterschiede.

Wie dem auch sei, wir halten da dauernd Kurzvorträge vor der Kamera, und das wird dann auf eine große Leinwand projeziert von allen auseinandergenommen... Hm. Es kommt da immer wieder ein Motiv auf bei meinen Szenen: Arroganz. Jaaaaa. Hab ich bestimmt schon tausendmal gehört. Ich käme arrogant und bösartig rüber, sagt man mir immer wieder. Vor Jahren mal bin ich den Fluss entlanggegangen und hab einen Mann mit Kind passiert, der Junge hat mich extrem skeptisch angeschaut. Als ich vorbei war, hörte ich ihn noh fragen: "Du, Papi, ist das ein Böser." 😀

Es nervt. Offenbar wirkt alles, was ich mache, arrogant. Leute, die kein Wort mit mir reden, erzählen mir dann irgendwann mal nach Monaten, sie wären schon überzeugt gewesen, ich wäre ein arrogantes Arschloch, als sie mich erst vom Sehen kannten...

Eigentlich ist meine Art, mich zu verhalten, zu einem großen Teil modelliert. Ich habe beim Bund und in Praktika bewusst Alphamännchen imitiert und kann eigentlich nicht mehr anders. Ich finde es aber auch gut, so rüberzukommen wie die. Nur haben die wohl noch was anders gemacht, sie kamen nicht arrogant, sondern stark rüber.

Es Problem nervt, gerade heute, als ich es so intensiv aufs Auge gedrückt (ist das visuell oder kinästhetisch?) bekommen habe. Für Ideen, das abzustellen, wäre ich dankbar. Denn gerade, wenn ich Angst habe, bricht das anscheinend besonders stark durch... ich fühle mich unsicher und ängstlich, und alle bewerten mich als arrogant. Ist das auch das, was bei diesem Date gescheitert ist?

Ich wäre für jeden Vorschlag dankbar.


   
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(@Anonym)
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Hast du schon mal versucht, einfach du selbst zu sein und nicht irgendein Alphamännchen zu imitieren?
Wenn ja, wie ist das bei den anderen angekommen?


   
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(@Anonym)
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Eike wrote:

Hast du schon mal versucht, einfach du selbst zu sein und nicht irgendein Alphamännchen zu imitieren?
Wenn ja, wie ist das bei den anderen angekommen?

Haben mich immer zusammengeschlagen. 🙂 Ne, war nix damals.

Ich spiele das aber nicht nur. Ich war eine Zeitlang beim Bund in einer Kommandantenfunktion, da bin ich ganz von selbst zum Alphamännchen geworden, noch lange vor ich das Konzept kennengelernt habe. Ich habe das Jahre, vor ich NLP oder PU kennenlernte, modelliert. Vielleicht kam es da zu ner Art Überkompensation, weil ich vorher ganz anders war und ich jetzt unbedingt stark sein wollte und mir erfolgreich einredete, es auch zu sein.

Ich bin eigentlich ein Alphamännchen; ich habe den Anspruch, dass man sich mir unterordnet. Wenn es nur eine Maske wäre, könnte ich die einfach ablegen. Aber das hat eben auch nen haufen Nachteile. Dauernd fühlen sich Leute angepisst oder provoziert. Ich würde das gerne je nach Bedarf steuern.

Nachtrag: Da ich ausgeprägter Gegenteilsortierer (in Normalsprech: Klugscheißer) bin, macht die Sache nicht leichter. Ich habe heute während des Seminars versucht, das zu lassen, was nicht leicht war, da ich eine gewisse Vorbildung habe und die Gruppe mit neun Personen sehr übersichtlich war.

Eigentlich bin ich ja schon ein unsympathisches A***, wenn ich so drüber nachdenke.


   
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(@Anonym)
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Eigentlich bin ich ja schon ein unsympathisches A***, wenn ich so drüber nachdenke.

Ohhhhhhhhhh !


   
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