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Sinn und Zweck dieses Forenbereiches


(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
Themenstarter  

Ende August hat mich der nahende Vollzug der Todesstrafe an Kenneth Foster sehr bewegt. Noch viel mehr hat mich bewegt, daß Kenneth Foster 6 Studen vor seiner Hinrichtung völlig unerwartet Begnadigt wurde. Dieser Ablauf ist hier nachzulesen:

Kenneth Foster
Kenneth Foster | The struggle continues....

Nachdem mich das Thema "berührt" hatte kam immer mehr Bewußtsein dazu. Wie wird die Todesstrafe in den USA gehandhabt? Mir wurde bewußt, daß Menschen dort nicht zur "Resozialisierung" eingesperrt werden, sondern wirklich nur noch weggesperrt in den Bewußtsein, daß sie früher oder später sowieso hingerichtet werden.

Gerade unter diesen Umständen ist es beeindruckend, wie sehr sich Menschen unter diesen Umständen entwickeln. 23 Stunden am Tag weggesperrt ohne Kontakt zu Mithäftlingen, nur eine Stunde am Tag, wenn das Wetter schön ist, in einen Käfig im freien ... auch ohne Kontakt zu Mithäftlingen.

Petra ist eine Leidenschaftliche Kämpferin für das Leben, mit Alive e.V. hat sie einen tollen Verein gegen die Todesstrafe gegründet und war an dem Freispruch nicht unbeteiligt. Mit Ihr zusammen setze ich nun die Idee um, zwei der Insassen die Möglichkeit zu geben, "Kontakt nach draußen" zu haben. Hier ist dazu zu sagen, daß Petra sich sehr genau überlegt hat, welche Menschen sich dafür besonders eignen und auch selbst viel davon haben.

Um das deutlich zu betonen: Es geht hier nicht um Kampagnen oder Todesstrafen-Gegner. Das ist erlaubt, doch der Sinn und Zweck dieses Projektes ist einfach der Austausch, der für beide Seiten, sowohl für Cary und Chuck, als auch für die Teilnehmer des Forums, die sich hier beteiligen, positiv sein soll und vor allem menschlich-soziale Weiterentwicklung ermöglichen.

Beide möchten diesen Kontakt gerne haben. Halte im Hinterkopf: Diese Menschen sind 23 Stunden am Tag weggesperrt und haben kaum Kontakt zur Außenwelt oder zu anderen Menschen. Die Möglichkeit zu kommunizieren soll ihnen ein Stück Lebensqualität geben.

Kämpfer gegen die Todesstrafe sind natürlich jederzeit willkommen, doch die möchte ich lieber auf die Website von Alive e.V. verweisen: ALIVE - Koalition gegen die Todesstrafe e.V. / ALIVE - Coalition to Abolish the Death Penalty.
Ebenso soll dieses Thema hier nicht zu groß werden. Wenn es funktioniert und gut tut ist nichts dagegen einzuwenden, noch ein oder zwei weitere Insassen hier mit hineinzunehmen. Sollte das Projekt größer werden dann kriegt es auch eine eigene Internet-Präsenz.

Des weiteren hat Andrea sich angeboten, in der Organisation mitzuhelfen. Sie wird also auch als Moderatorin eingesetzt und hat einiges an Erfahrung in dem Kontakt mit Todestrakt-Insassen.

Zum Ablauf:
Dieser Deutsche Bereich ist offen für alle, wir können uns hier in Deutsch unterhalten und auch fragen, wie ein Insasse direkt anzuschreiben ist und ähnliches.

Die beiden weiteren Bereiche sind jeweils einem Gefangenen zugeordnet. Alle Beiträge,d ie dort geschrieben werden, drucken wir regelmäßig aus und senden sie an den jeweiligen Gefangenen. Daher ist es nötig, daß die Beiträge in diesen Bereichen in Englisch geschrieben werden.

Um das deutlich zu sagen: Jeder kriegt alle Beiträge zugeschickt, die in "seinem" Forum geschrieben werden. Er liest weder im Forum "des anderen" mit noch in dem deutschen Bereich. Das wäre auch schlicht und einfach zu viel Aufwand.

Jedesmal, wenn eine Antwort kommt, werde Andrea oder ich sie einscannen oder abtippen und in das Forum einstellen. So kommen also die Antworten. Nicht wenig Aufwand, doch die einzig mögliche durchführung. Die Gefangenen haben keine Möglichkeit, selbst das INternet zu benutzen. Die Freiheiten sind wirklich sehr (!) eingeschränkt.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß die Ausgaben der Gefangenen abgedeckt sind. Eine Briefmarke ist in der Welt der Todesstrafen-Insassen richtig viel Geld, das soll bitte jeder von Euch wissen, der ihm schreibt, und es gibt (leider manchmal umständliche) Wege, den Gefangenen kleine Geldmengen zukommen zu lassen.

Mir ist es wichtig, daß die Gefangenen für die Zusammenarbeit kein Geld drauflegen müssen, doch das Thema ist vorerst für die nächsten zwei Monate sicher abgedeckt, falls das mal nicht mehr so sein sollte werde ich darüber informieren.

Jetzt wünsche ich Euch viel Spaß mit Chuck und Cary, und vor allem viele Interessante Erfahrungen.

Alles LIebe, Julian!


   
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