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Strategien um suechtig zu werden


(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Gibt es eine oder mehrere Strategien damit man suechtig wird?


   
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(@maggi)
Famed Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 3488
 

ja,gibt es

Welche Sucht soll es denn sein?

Lieben Gruß
Mäggi


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Ist es nicht egal .


   
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(@maggi)
Famed Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 3488
 

Nee.........ist nicht egal.....
weil zu jeder Sucht eine eigene Strategie besteht....maßgeschneidert sozusagen.

Beispiel
Alkohol

Wenn es nur eine Strategie gäbe ,wären fast alle Alkoholiker


   
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(@Anonym)
New Member Gast
Beigetreten: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Ich bin pc suechtig bis zu 8 stunden tagtaeglich Hilfe


   
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(@christian)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 76
 

Cool, ich hab auch mal ne Menge PC gespielt.

Die erste wichtige Frage ist:
Was erfüllst du dir damit so viel zu spielen?
oder umgedreht:
Was willst du nicht haben und vermeidest es dadruch das du spielst?

Alles Liebe,
Christian

P.S. Kann übrigens auf fast alles übertragen werden. Menschen tun Dinge meist aus zwei hauptsächlichen Gründen. Um Schmerzen zu vermeiden oder um gute Gefühle zu bekommen. Wenn du weißt, was du eigentlich möchtest oder was es dir gibt dann kannst du es auch verändern.


   
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(@huettie)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 115
 

EIn weiteres Beispiel.

Da gab es einmal einen alten Tischler der wundevolle Möbelstücke noch in Handarbeit produzierte. Immer wenn es etwas ausgefallenes sein sollte wurde er gefragt und eingesetzt dieses zu produzieren. Er selber war sehr bescheiden und produzierte gerne solche individuellen Möbelstücke. Immer wenn Er ein solch wundervolles Möbelstück fertig gestellt hatte klopfte er sich erst mal selbst auf die Schulter und fühlte sich sehr stolz. Zu Belohnung gab es dann auch immer eine leckere Havanna Zigarre die er gerne mit seinem Chef zusammen rauchte. Draussen natürlich, Bransschutz geht vor :=) Er war so eine Art gelegenheitsraucher. Nur bei seh besonderen Anlässen, wie das fertigstellen eines Möbelstückes, gönnte er sich eine Zigarre.

Nun es kam der Tag an dem er in Rente ging. Ein grosser Verlust für die Schreinerrei. Doch der Tischler war verheiratet und seine Frau freute sich genauso wie Er auf die gemeinsame Zeit. Zu der Zeit wo er noch arbeiten ging, rauchte er zu Hause so gut wie gar nicht. Doch seit er mehr Zeit zuhause und seiner Frau hatte erhöhte sich dies drastisch. Pro Tag gab es mindestens 3-4 Zigarren. Seine Frau gefiel das gar nicht, wusste Sie zwar das er rauchte doch eher sehr wenig. Sie stellte Ihn zur Rede, doch eine vernüftige Erklätung konnte Ihr Mann nicht geben. Es waren alles ausreden wie: schmeckt gut, ach das meinst Du nur, ich hab schon immer so viel geraucht, ....

Die Situation wurde immer heftiger. Es ging bis zu 10 Zigarren am Tag. Dies verschluckte mittlerweile eine Menge Geld und der Ehekrach wurde euphorischer 🙂

Was war passiert:
WIr erinnern uns. Der Tischler hatte zu seiner beruflichen Zeit immer wieder tolle Möbelstücke produziert bei denen er sich jedesmal wenn sie fertiggestellt hatte grossartig und stolz fühlte. Um diese Gefühl zu festigen (unbewusst) steckte er sich eine Zigarre an.

Und nun könnt Ihr Euch sicherlich den Rest selbst erklären ?
Und was könnte sein Frau tun oder vielleicht Er um die Situation wieder zu verbessern ?


   
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(@christian)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 76
 

Da laufen viele Menschen blind rein, oder nicht?

Ein Grundprogramm der Gesellschaft ist wahrscheinlich: "Ein leben lang hart arbeiten, darauf hoffen das es später eine kleine Rente gibt, in der Rente wird dann alles gut."
Was viele vergessen ist, dass sie ihr ganzen Leben lang traniert haben, sich auf etwas in der Zukunft zu freuen. Wenn sie in der Zukunft sind, also später in der Rente, bleibt die Struktur im Unterbewussten erhalten. Später wird alles gut und plötzlich muss mit unerfüllenden Dingen das Leben aufgebessert werden.

Wie sonst?
Ein Mensch der im Jetzt glücklich ist, ist dagegen im jetzt glücklich. Wenn er später in der Rente ist, ist er immer noch glücklich und wahrscheinlich noch viel glücklicher, weil er sein ganzes Leben die Verantwortung für sein Leben übernommen hat und ein ganzen Leben lang darauf geachtet hat, was ihn glücklich macht, somit fallen später viele Ersatzbefriedigungen und Unzufiedenheit weg, weil dieser Menschen 40 Jahre oder länger trainiert hat glücklich zu sein.

Warum die Zigarren?
Weil es eine Belohnung ist. Wie schon gesagt ... Menschen bewegen sich weg von Schmerz oder hin zu guten Gefühlen. Man kann interpretieren das die Zigarre ein weg von schlechten Gefühlen von "was jetzt tun" oder "wie gestalte ich jetzt mein Leben" hin zu in eine Illusion von Glück, weil es auf die Zigarre geankert ist, was aber ein davonlaufen ist, von dem was Ihn wirklich glücklich macht.
Vermutlich hat er den Job sehr gut gemacht und war sehr glücklich in der Schreinerei. Jetzt fällt aber plötzlich der wichtige Baustein im Leben weg ... und es wird mit dem giftigen Anker kompensiert. Dabei hat er die Illusion von etwas geschafft haben und rennt einem Traum hinterher, den er so nie wirklich erfüllt bekommt.

Was noch?
Vor ein einigen Jahren habe ich mir das Ziel gesetzt, dass ich ab 30.09.2016 Rentner bin. Ich habe keine Lust die ganze Zeit einem Traum, wie toll es sein könnte, hinterher zu laufen. Also habe ich beschlossen, dass ich ab dem 30.09.2016 keinen Tag mehr in meinem Leben arbeiten werde. Was nicht heißt das ich nichts mehr tue, sondern ich tue nur noch die Dinge die mich wirklich erfüllen. Sozusagen meinen Traum leben. Das das gut und gerne bedeuten kann dass ich 16 Stunden am Tag arbeite spielt dabei für mich keine Rolle, weil es mir einfach Spaß macht. Und was für einen Trainer und Coach hättest du lieber. Den, der sich 8 Stunden druchquält um irgendwie Geld aus deinen Taschen zu ziehen, oder der, der dich wirklich in deinen Themen weiterbringen will, der mit seiner ganzen Leidenschaft, Begeisterung und Lebensfreude hinter deinem Ziel steht und dich dort hin bringen will?

Naja, jedenfalls kennt man das das Phänomen mit der Konzentration aus den Medien. Ein Kind das sich nicht konzentrieren kann und in der Schule total unruhig ist. Zuhause kann es plötzlich stundenlang spielen und jammert wenn es aufhören muss.
Im Seminar begegnet es mir auch immer wieder. Menschen die bisher geplagt und völlig fertig um 16 Uhr aus der Schule / Arbeit stoplern und sich aufs Wochenende freuen um endlich das unterdrückte Leid mit Alkohol zu betäuben. Wir telefonieren, weil er ins Seminar kommen will. Er ist hier und plötzlich kann genau der gleiche Mensch bis morgens um drei in teils heftigen Formaten durcharbeiten.

Es ist nicht die Sache an sich, sondern wie man damit umgeht.

Alles Liebe,
Christian


   
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(@huettie)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 115
 

Jetzt hast Du aber viel dareingesteckt mein lieber Christian 😉
Und die Kernaussage die Du auch erwähnt hast ist ein wenig untergegangen.

Die Zigarre ist verknüpft/verankert mit dem guten Gefühl. Da es in der Rente nichts mehr zu erreichen gab (im sinne der Möbelstücke) fehlte dieser Moment, oder der Weg zu diesem Moment.

Doch mit der Zigarre holte der liebe sich diesen Moment der schönen Gefühle unbewusst immer und immer wieder ohne das jedesmal ein Möbelstück fertig sein musste. Nur wirkte das ohne ein Möbelstück immer weniger un weniger

Naja giftig hin oder her. Helmut Schmidt hat als populärstes Beispiel wohl die extreme giftikeit teilweise wiederlegt bzw. gezeigt im welchen Maße auch der Geist eine rolle spielt.

Ein schöne Büchtipp speziell für Dich lieber Christian dazu wäre "Esel Weisheiten" :=)
Da fragt Dich der Autor recht provokativ warum Du unfähig bist die Brille abzulegen ?

Wie ich finde sehr lesenwert/hörenswert.

Also dann freu mich Dich bald wiederzusehen. Und gibt den Einsteigern vielleicht nächstes mal ein wenig mehr Zeit 😛


   
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(@christian)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 76
 

Hmm ... Gedankenlesen und Hypnose und so ...

Grundsätzlich sind ein Anker und eine Zigarre sind an sich unterschiedlich.

Je öfter ein Anker aufgeladen und genutzt wird, desto intensiver wird er.

Bei Drogen und Alkohol ist es anders herum. Der Köper kann die giftige Substanz immer besser verarbeiten und braucht immer mehr. Wie in dem Zigarren Beispiel oder wie es viele von sich oder Freunden vielleicht kennnen. Wenn man lange keinen Alkohol getrunken hat, ist man nach einem Bier gut dabei. Trinkt man regelmäßig Alkohol ist das Bier irgendwann von der Wirkung fast wie ein Glas Wasser.
Dabei habe ich nicht gesagt "Rauchen= Schädlich und Tödlich" sondern das es ein Giftstoff für den Körper ist.

Der Weisheit letzer Schuss ist wohl, dass es Sinn machen kann, darauf acht zu geben, in was man Belohnungen reinankert.

Das Problem ist, dass die meisten Menschen eine Brille aus Werbung, Unwissenheit und nicht wahr haben wollen tragen und viele sich nicht bewusst sind wie sich das auf das Leben auswirkt. Wo mir der Schreiner wieder schön die Augen geöffnet hat, wie ein Leben enden kann, wenn man vor manchen Dingen die Augen verschließt. Vor Dingen die am Anfang wie Kleinigkeiten wirken aber hinter heraus in dem Fall vielleicht sogar eine ganze Ehe kosten können.

Ich freue mich auch schon, die Ausblidung zum Coach steht als nächsten an oder?


   
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(@julian)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4664
 

Lieber Christian,

kann es sein, daß Du übersiehst, welche Effekte Drogen "auch" Körperlich haben?
"Sucht" definiert sich nicht nur durch einen Anker, auf den man "Süchtig" wird. Sucht kann auch einfach durch einen Stoff, ganz ohne Anker, entstehen.

Alles Liebe, Julian!


   
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(@christian)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 76
 

Und Anker können auch einfach durch eine Erinnerung , ganz ohne einen Stoff, entstehen.

Ich habe es so verstanden, dass es hier aber mehr um die Verknüpfung von Belohnung nach getaner Arbeit und Drogen ging, deshalb ja auch wie oben schon geschrieben

Grundsätzlich sind ein Anker und eine Zigarre sind an sich unterschiedlich.

und beide können auch verknüpft werden, was nicht heißt das Drogen oder Anker keine körperlichen Suchtwirkungen haben können. Hier kommt es wohl auch darauf an was man persönlich gerne möchte. Wenn ich mich an meine ersten Schachteln Zigaretten zurück erinnere, war es der pure Ekel aber "Da muss man halt durch." Naja, muss man?. Die ersten Anker, dagehen waren einfach nur schön.
Ist ja schön das jeder das sein für sich richtige machen kann.
Ich erinnere mich gerade an den schönen Satz: "Don't harm yourself, don't harm others. Do good to yourself, do good to others."

Gleichwohl gehe ich nicht ganz mit das Drogen oder schöner gesagt Suchtmittel keine Ankerwirkung haben.
Gleichwohl gibt es Formate wie Drug of Choise wo ohne manche negativen Auswirkungen Erfahrungen gemacht werden könnnen.
Geht es nicht insgesamt mehr darum, was förderliche und was unförderliche Strategien sind. Was sind die Sekundärgewinne und wie entscheidet sich jemand persönlich.

Alles Liebe,
Christian


   
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