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Themenstarter 8. August 2014 1:43
Hallo allerseits,
da sich so einige angehende Trainer offenbar gerne vor den "Pflichtübungen" drücken möchte ich hier mal ein Thema anpacken, was bestimmt nicht auf viel Resonanz trifft. Andererseits dürfte es für die Trainer, die es "ernst" meinen, ein ungemein wertvolles Thema sein. Es geht um die ganze Finanzverwaltung.
In Deutschland gibt es gar nicht so viel brauchbare Software, ich habe das meiste getestet (Actindo, Lexware, Quickbooks,...), nicht nur viel Geld sondern auch viel Arbeit reingesteckt und am Ende bin ich doch immer wieder zu einer ganz bestimmten Software zurückgekommen: JTL Wawi.
Lange habe ich die JTL Wawi nicht angemessen ernst genommen, weil der Preis einfach zu gering war. Eine Software, die nichts kostet, kann doch nicht viel taugen. Tatsächlich kostet sie wirklich NICHTS, sie ist kostenlos. Und sie taugt sehr, sehr viel. Aus diesem Grund möchte ich zumindest persönlich nur auf diese Software eingehen und ich kann (Stand: August 2014) nur jedem, der sich gerade in der Thematik selbständig macht, diese Software (in der kostenlosen Version) an´s Herz legen.Vor allem möchte ich davon abraten, die ersten Rechnungen mit Word oder Excel zu schreiben, sondern lieber ganz früh damit anfangen, ein gescheites Programm zu benutzen.
Der Funktionsumfang ist deutlich:
- Das ganze Rechnungs- und Mahnwesen ist kostenlos. Daran angeschlossen ist eine Warenwirtschaft mit Bestandsverwaltung, Einkaufsempfehlungen und vielem mehr. Wirklich sehr, sehr zu empfehlen!
- Es gibt einen Online-Shop der zu der Software passt. Der Shop kostet 399 Euro und arbeitet flüssig mit der JTL-Wawi zusammen. Somit können Bestellungen automatisch in die Wawi übernommen und neue Produkte von der Wawi in den Shop hochgeladen werden.
- Es gibt eine Anbindung an Ebay sowie an Amazon. Somit können eigene Produkte auf beiden Plattformen von der Wawi aus angeboten werden. Über Vorlagen lässt sich dieser Prozess bis zum Versandt hin fast komplett automatisieren. Die Ebay- und Amazon-Anbindung heißt "EazySales" und kostet eine geringe Gebühr.
- Das System arbeitet flüssig mit EFN zusammen. EFK ist das "European Fullfillment Network", früher nannte es sich FBA (Fullfillment by Amazon). Das ganze bedeutet: Du kannst eigene Artikel bei Amazon "einlagern" und über die Wawi bestimmen, daß sie Verschickt werden.
Teile meiner Bestellunge liefere ich auf diese Art und Weise aus: Wenn ich gerade auf Seminar bin und eine Bestellung über meinen Online-Shop reinkommt klicke ich nur auf´s Knöpfchen und Amazon kriegt von der Wawi den Auftrag, die Bestellung auszuliefern. Amazon nimmt für diesen Service leider recht viel Geld, aber die Wawi ist auch hier sehr günstig. Diese Funktion ist bei EazySales bereits inklusive.
- Die neue Lagerwirtschaft WMS ist ein ausgezeichnetes System um in der Anbindung an die JTL Wawi mehrere große Lager zu verwalten. Es ist Prozess- und Laufwegsoptimiert, mit Mobiler Scannererfassung und vielem mehr.
WMS ist für einen einzelnen Benutzer auch wieder völlig kostenlos, und ich musste es natürlich ausprobieren. Aus dem Grund nutze ich für mein Lager zuhause, was aus genau zwei Ikea Billy-Regalen besteht, tatsächlich ein hochkomplexes professionelles Lagerhaltungssystem.
- Der Auslöser für dieses Posting war, daß ich mich neuerdings mit einem Kassensystem auseinandersetze. Mit L-POS gibt es eine auf die JTL Wawi aufsetzende Kassenlösung, so daß ich im Seminar direkt Produkte verkaufen kann in der Form, daß Stammdaten direkt übernommen werden, auf die Artikel direkt aus der Datnebank zugegriffen wird, alles auch dem korrekten Kunden zugeordnet werden kann und so weiter.
Darüber hinaus kann ich mit diesem System z.B. wunderbar verbuchen, wenn ein Seminarteilnehmer seine Semianrrechnung bar vor Ort bezahlen will. Oder ich kann im Seminar eine Bestellung aufnehmen, die dann über Amazon Fullfillment ausgeliefert wird. Und so weiter, und so fort.
Das Kassensystem kostet noch einmal um die 400 Euro.
Da ich mich mit dem Kassensystem (noch) überhaupt nicht auskenne ist das an sich ein idealer Zeitpunkt, um auch Euch in das (leidige) Thema des Rechnungswesens hineinzuziehen. Wer sich JETZT mit dem Kassensystem auseinandersetzt, der kann sicherlich gut mithalten mit dem, wie ich mich damit auseinandersetze.
Und wer auf die JTL Wawi einsteigt, der hat das richtige System, muss nichts dafür bezahlen und kann nahezu grenzenlos wachsen, das System hält mit!
Ich kann es nur jedem Empfehlen und ich würde mich freuen, wenn wir hier im Forum auch ein wenig die Erfahrungen dazu austauschen. Denn vieles ist ja auch wieder "Seminarspezifisch". So ist z.B. das Zahlungsziel nur schwer zu verwirklichen: In der Software kann ich z.B. 14 Tage eingeben, für ein Seminar gilt aber meist "Zahlung zum Seminar" ode r"Anzahlung gelich, der REst zum Seminar".
Es gibt viel zur Gegenseitigen Unterstützung und dieses ist ein Thema, mit dem sich JEDER Trainer auseinandersetzen muss.
Wie sieht´s denn aus? Womit schreibt Ihr Eure REchnungen und habt Ihr Lust, zur JTL Wawi zu wechseln?
Alles Liebe, Julian!
Themenstarter 8. August 2014 2:04
Zum Rechnungswesen ein kleiner Hinweis:
Mein Hundefutterlieferant produziert auch viel selbst und hatte bisher alles mit Excel gemacht. Da er nun zwei neue Lagerhallen angemietet hat kam er in die Überlegung, nun ein professionelles System zu brauchen und hat sich mehrere Angebote machen lassen von professionellen Firmen: Im schnitt kostete eine Lösung, die über die REchnungen bis zu der Lagerverwaltung alles macht, ca. 20.000 Euro.
Gestern habe ich mich zwei Stunden mit Ihm unterhalten, und nächste Woche werde ich die JTL-Wawi bei Ihm installieren.
Er wird sich selbst damit auseinandersetzen müssen, ich stehe ihm unterstützend zur Seite. Der Plan ist:
- Nächste Woche die JTL Wawi installieren, so daß Telefonische Bestellungen darüber abgewickelt werden können (kostet Null Euro)
- Die Woche drauf einen Online-Shop dazu installieren. Da alle DAten schon in der Wawi vorliegen ist das eine Arbeit von 2 Stunden. (Shop kostet 399 Euro). Durch den Online-Shop dürften die telefonischen Bestellungen weit zurückgehen, was entlastend ist.
- Sobald das ganze rund ist gibt´s ein komplettes Kassensystem (L-POS, komplett mit Kasse und Software knapp 1.800 Euro).
Dadurch können die Mitarbeiter selbst direkt Produkte Scannen und abkassieren. Es müssen keine Quittungen mehr von Hand geschrieben werden, die Kasse hat Zugriff auf die Stammdaten und die Artikel.
- Sobald das funktioniert nehmen wir die WMS-Lagerverwaltung mit einem (!) Benutzer in Betrieb, machen eine große Inventur, legen die zwei neuen Lager an (die zu derselben Zeit eingeräumt werden dürften) und binden DHL in den Versandtprozess ein (Kosten: Null Euro)
Warum ich das schreibe? In allen Bereichen muß Andreas "mitarbeiten".
Das "20.000-Euro-Angebot" ist so ein typisches Angebot, wo eine Firma einem verspricht, einem alle Arbeit abzunehmen.
Faktisch kann das jedoch niemand!
Kein Mensch kennt Deine Firma so gut, daß er das könnte. Und wenn Du es nicht selbst lernst, dann wirst Du für jeden weiteren Schritt auf die (externe) Firma zurückgreifen müssen und teuer dafür bezahlen.
Wir bauen hier ein System auf, das besser laufen wird als das 20.000-Euro-Angebot, und es kostet nur einen Bruchteil davon, viele Bereiche sind sogar völlig kostenlos.
Ich will darauf hinaus, daß die Einstellung "Darum kümmere ich mich, wenn ich es muß" und die Hoffnung, daß man dann so viel Geld verdient, daß jemand anderes einem die Arbeit macht, kontraproduktiv ist.
Es selbst zu machen bedeutet jedoch nicht, es immer und ewig selbst zu machen.
Entweder man gibt es GANZ ab. Oder man gestaltet es selbst so weit, daß man einen Mitarbeiter dransetzen kann, der das für einen macht.
Die Produtke muss ich selbst anlegen. Die Software muss ich kennen, solange ich meine Firma selbst gestalte.
Und erst, wenn ich durch diese ganzen Prozesse durch bin kann ich für einen MItarbeiter sozusagen einen Leitfaden schreiben, wie er bestimmte Tätigkeiten machen soll.
Wer 20.000 Euro parat hat für ein Profi-System, und dann nochmal 20.000 Euro für die Beratung, die es dann regelmäßig brauchen wird, der kann das gerne da reinstecken und dauerhaft Kopfschmerzen haben.
Wer sich dagegen direkt und WIRKLICH mit einem guten System auseinandersetzt bekommt eine gewaltige Stabilität (und damit auch Freiheit) mit rein.
Das Kassensystem will ich demnächst auf meinen Seminaren mitnehmen. Wenn jemand Lust hat,s ich damit näher auseinaderzusetzen, so darf er das gerne tun!
Alles Liebe, Julian!
8. August 2014 23:29
Hallo Julian,
ich frage mich gerade, warum du als Trainer überhaupt eine so komplexe Wawi brauchst...
Klar, du hast deine ganzen CDs und DVDs, aber muss das sein?
Ich finde es zu Zeiten von Tabletts und Smartphone eher nervig eine DVD zu kaufen und würde die meisten deiner Inhalte wohl lieber als Stream oder direktes File haben wollen. Die wären einfacher Auszuliefern und die Lagerhaltung wäre damit auch kein Stress 😉
Dazu noch eine Frage: Ist der Umsatz, den du aus CD/DVD-Verkäufen machst so hoch, dass sich die ganze (Zeit-)Investition wirtschaftlich lohnt?
Liebe Grüße,
Sanny
Themenstarter 9. August 2014 5:00
Hi Sanny,
definitiv ist sie das nicht. 😉
Aber die Komplexität habe ich mir selbst aufgebaut. Und sie ist schon sehr sinnvoll, um Arbeitsprozesse letztlich zu vereinfachen.
Es geht aber im anfang erstmal um die Frage, wie jemand Rechnungen schreibt. Und genau da ist die JTL-Wawi in Ihren Grundfunktionen perfekt:
- Rechnungen schreiben und per PDF verschicken
- Zahlungseingänge verbuchen
- Kunden verwalten
- Kostenlos
Der nächste Schritt ist auch noch für viele Trainer interessant:
- Anbindung an den Online-Shop
- Ebay-Schnittstelle
- Amazon-Schnittstelle
Hundertmal besser als Excel!
Und absolut sinnvoll!
Daß ich mir das ganze noch mit einer Extra Lagerhaltung angelegt habe ist natürlich übertrieben.
Und ein Kassensystem ... naja, das braucht es nicht wirklich.
Praktisch ist es aber dennoch: Über das kassensystem kann ich einen Auftrag aus meiner Buchhaltung in die Kasse laden und direkt abkassieren. Damit kann ich die Barzahler im Seminar viel einfacher handeln. Oder auch Zahlung der Seminarkosten per EC-Karte direkt im Seminar ... sofort verbucht und der Kunde kriegt einen Beleg, kein Quittungsblock mehr nötig. Das ist schon fein, das ganze. 😉
Alles lIebe, Julian!
10. August 2014 3:09
Eine Alternative für Mac?
Themenstarter 10. August 2014 3:14
Da die Software auf einen Microsoft-Datenbankserver aufsetzt bleibt Dir wohl nur so eine Lösung:
http://www.computerwoche.de/a/windows-anwendungen-auf-dem-mac-nutzen,2501667
Es gab dazu im JTL-Forum mal eine Diskussion:
http://forum.jtl-software.de/installation-von-jtl-wawi/36888-jtl-mit-mac-moeglich.html
Offenbar ist es möglich, indem Du:
1. Einen REchner als Datenbankserver mit Windows Ausstattest.
2. Die anderen Rechner als Clients unter einem Virtual Desktop mit Windows installierst.
Da ich (persönlich) den Datenbankserver gar nicht selbst habe, sondern einen gemieteten von JTL nutze brauche ich keinen Datenbankserver.
Das kostet natürlich ein paar Euro ...
Alles Liebe, Julian!
10. August 2014 3:38
Ich habe meine bisherigen Rechnungen mit einem Office-Paket erstellt. Da das auf Dauer nicht so der Bringer sein wird, installiere ich mir gerade JTL Wawi und gucke mir das mal genauer an. Danke für die Info!
Themenstarter 10. August 2014 3:41
Definitiv!
Die Software ist sehr spannend, gerade im Hinblick auf "sich-selbständig-machen".
Und wie schon geschrieben: Speziell für Trainer gibt es da einige tolle Möglichkeiten.
Allerdings hatle ich es für sehr wertvoll, uns darüber auszutauschen, wie wir bestimmte Dinge damit einrichten. GErade weil "Trainer" und "Coaches" ja nicht die "übliche" Anforderung ist und manche Lösungen hierbei schon sehr speziell sind. 😉
Ales Liebe, Julian!
11. August 2014 2:05
Hallo Julian,
ein sehr interessanter Ansatz. Ich bin noch nicht so weit, finde Deine Erfahrungen jedoch sehr hilfreich.
Ich war bisher auf dem Office-Trip gewesen und hätte mir hierzu wahrscheinlich über unsere beliebten Microsoft-Produkte Lösungen gesucht. Kundenverwaltung über Access, Rechnungsschreibung mittels Word und Kalkulation über Excel. Diese drei miteinander gekoppelt und los ging’s.
Jawi kenne ich bisher nur als Warenwirtschaft bzw. für den Onlinehandel bei einem befreundeten Sanitätshaus und da hatten wir leider schon einige Herausforderungen zu lösen. Wahrscheinlich wurde das Programm auch einfach zu unbestimmt aufgebaut und so waren zu viele Felder notwendig, um ein halbwegs vernünftiges Online-Ergebnis zu erzielen.
Ich muss Dir zustimmen, dass ein beauftragtes Unternehmen niemals die Prozesse so gut kennen kann. Daducrh entstehen mehrungen und diverse Abstimmungen (Zeit und Geld), welche man dann doch sinnvoller nutzen kann.
Ich lerne ja gerne dazu und bei entsprechender Notwendigkeit ist das ab heute meine Alternative.
LG
Michael
Themenstarter 11. August 2014 2:21
Was meinst Du damit, daß Du "noch nicht so weit" bist?
Du willst kein Geld verdienen?
2. Dezember 2014 17:42
Hallo!
Erstmal vielen Dank für den Hinweis auf diese Softwarelösung.
Wie plant denn der Hundefutterproduzent die Produktion?
Hinweise zu Stücklisten bzw Produktion habe ich auch über die Suchfunktion nicht gefunden.
Gerne auch mehrstufig und mit verlängerter Werkbank.
Hast Du hierzu Erfahrungswerte?
Danke!
Themenstarter 2. Dezember 2014 17:44
Stücklistenartikel sind kein Problem: Einfach im Artikel ankreuzen, daß es ein Stücklistenartikel ist, und schon kannst Du ihn aus anderen ARtikeln "zusammensetzen".
Allerdings ist JTL Wawi keine "Produktionssoftware", die Kalkulation geht also nicht so weit, Rohmaterial zu vebuchen und den ARbeitsgang "Produktion" einzukalkulieren. 😉
Alles Liebe, Julian!