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Eine Sammlung an Trainer-Fragen


(@mark-oswald)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 106
Themenstarter  

Hallo Julian, Hallo Trainer,

ich hab hier eine kleine Reihe an Fragen, auf die ich momentan Antwort suche. Schreibt mir doch eure Ideen und Anregungen dazu einfach als Antwort!
Danke!

1. Zum Ankern. Meines Wissens nach kann ich mit einem Anker Informationen, Gefühle und Prozesse Ankern. Was noch?
2. Wie kann ich verschiedene Arten von Ankern im Seminarkontext verwenden? Welche Möglichkeiten kennt ihr da?
3.Wie subtil dürfen welche Art Ankern sein, um zu wirken?
4. Gibt es eine aktuelle Trainerlehre was Seminargestaltung angeht? Mulzer spricht ja Beispielsweise öfter von "Accelerated Learning"
5. Wie funktioniert Glaubenssatzveränderung in Metaphern? Gibts da eine Struktur anhand derer ich lernen kann?
6. Woran machst ihr fest an welchen Glaubenssätzen ihr im Seminar arbeitet?
7. Gibt es einen Katalog an Übungen/Herausforderungen, mit denen ich meine Bühnenskills verbessern kann? Bei den Toastmasters gibt es ja Beispielsweise für jede Rede eine Übung, gibts sowas auch für Trainer oder NLP´ler?
8. Nach welcher Struktur plant ihr eure Seminare?

Viele liebe Grüße,

Mark


   
Zitat
(@christian)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 76
 

Lieber Mark,

Zum Ankern. Meines Wissens nach kann ich mit einem Anker Informationen, Gefühle und Prozesse Ankern. Was noch?
- Strategien
- Teile von Strategien
- Verhaltensweisen

2. Wie kann ich verschiedene Arten von Ankern im Seminarkontext verwenden? Welche Möglichkeiten kennt ihr da?
Einzelne Strategieabschnitte ankern
- Ganze Strategien ankern und nacheinander verknüpfen
- z.B. eine Fast Phobia Cure (FPC) verankern und später nutzen
- Verhaltensweisen von Personen verankern
- Im Raum ankern setzen, die du verschmelzen, utilisieren, … kannst

3.Wie subtil dürfen welche Art Ankern sein, um zu wirken?
Sie wirken. Subtil oder nicht. In letzter Zeit habe ich öfter in meiner Welt „sehr offensichtliche Anker“ genutzt. 

Bis mir bewusst geworden ist „Wer noch nie von Ankern gehört hat und keine Ahnung hat wie wirkungsvoll sie sind, hat keine Chance sie zu erkennen oder zu bemerken was da los ist.
Das ist ähnlich wie wenn man keine Ahnung von Hypnotischen Sprachmustern hat und Nachrichten schaut. Die meisten Menschen erkennen nicht was dort alles einprogrammiert wird und was es im Unterbewussten anrichtet. Aber das ist ein anderes Thema das hier nur am Rand reinpasst, gleichwohl sonst besser wo anders.


Hier noch ein Beispiel: Letztens habe ich mit einem Kraftsportler gearbeitet der mir gesagt hat das er ständig müde ist. Ich war auf dem Sprung und wollte ihn auf der anderen Seite nicht einfach stehen lassen. Also habe ich mit ihm, der noch nie was von NLP, Ankern oder sonst was gehört hat, eine kinästhetische FPC gemacht. 

Ergebnis: Die Müdigkeit was sofort weg und er stand mit hellwachen Augen topfit da. Nun musste sein Gehirn etwas finden um die Veränderung zu rechtfertigen. Worauf er mit russischem Akzent sagte: „Schau Chris, meine Müdigkeit ist ganz komisch. Die macht das mal so, mal so. Mal bin ich müde, dann bin ich jetzt plötzlich hellwach. (…)“.

Das zeigt sehr schön wie Menschen mit etwas umgehen, das funktioniert, wovon sie aber nicht wissen das es funktioniert. Und urplötzlich finden sie die wildesten Erklärungen um ihr Verhalten zu rechtfertigen. Weil, wie wir es ja auch am Prac in Wessobrunn hatten:
„Das Gehirn hat zwei Hauptaufgaben.
1. Überleben
2. Recht behalten“

4. Gibt es eine aktuelle Trainerlehre was Seminargestaltung angeht? Mulzer spricht ja Beispielsweise öfter von "Accelerated Learning“
- Wahrscheinlich hat jeder seine eigene. Eben genau die, die Individuell am besten funktioniert. Ein Populsion-System (Motivation mit „Weg von und Hin zu“) könnte auch eine Möglichkeit sein. Kommt drauf was du machen möchtest…


So weit bis hier hin … 🙂

Alles Liebe, Chris!


   
AntwortZitat
 nana
(@nana)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 21
 

Hallo ihr Lieben, hey Marc,

zu deinen Fragen:

1. Ankern: Du kannst beispielsweise einen State (Zustand) einer Person, oder auch von Gruppen(!) ankern. .. Zustände wie "Arbeitsmodus", "aufmerksam zuhörend", "Überraschung", "Verwirrung" oder ähnliches .. was auch immer für deinen Kontext in dem Moment hilfreich ist. Du kannst diese Zustände in der Gruppe sogar ankern während du gar nicht auf der Bühne stehst, sondern beispielsweise nebendran sitzt. Sowohl Achim als auch Julian sind dafür ein super Vorbild!

2. Kontextabhängig kannst du Anker nutzen, die über ein, zwei oder noch mehr Modalitäten laufen. Indem du visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch verknüpfst oder eben nur eine Modalität nutzt. Ich finde die verschiedenen State-Anker extrem wichtig.

3. In meiner Welt: so subtil wie du es schaffst. Test.Operate.Test.Exit. Hinterher Testen: Hat es funktioniert?

4. Es gibt von Tony Robbins die Footballfield Communication. Zunächst eine Identifikation der Teilnehmer mit dir herstellen indem du Geschichten erzählst, insbesondere eigene Struggles/ Schwierigkeiten die die TN auch schonmal erlebt haben, dass sie innerlich sagen: "Ich auch" - "Der kann wirklich nachfühlen wie es mir geht" - bei ihm macht dies "40% seiner Kommunikation aus. Den weiteren Step nennt er Logic & Reason. Gib TN Gründe, Modelle, Theorien etc. um den Verstand, die Logik anzusprechen und auf rationeller Ebene befriedigen (10% der Kommunikation). Dann kommt "Attack and Confess" - all die Muster, die einen Menschen scheitern lassen, die ihn von der Umsetzung abhalten kommunizieren bevor sie von den TN kommen, eigene Stories erzählen, wie dies einfach so gar nicht funktioniert hat, "in die Scheiße reingehen" 😉 .. nach dem Motto: "Hell if you don´t. 25% der Kommunikation. Dann kommt die Solution, die Lösung. Hier wird der Umbruch kommuniziert, wie und womit es auf einmal funktioniert und die TN genau das und noch besser als sie sich jetzt vorstellen können erreichen werden. Die Erfolgsstrategien und all die guten Gefühle geankert. Nach dem Motto: "Heaven if you do" (24,9% der Kommunikation). Als Abschluss folgt der "Call for Action". Die konkrete Aktion kommunizieren, die die TN machen müssen/sollen um an ihr Ziel zu kommen (0,1% der Kommunikation) ..... Es ist gigantisch, wie es funktioniert und wie gerade dieses Kommunizieren all der Abwehrstrategien und abhaltenden Muster Bevor (!) es bei den TN auftaucht und diese direkt zu entkräften funktioniert!! .. Damit erscheinen diese Strategien bereits irgendwie lächerlich und die TN halten sich nicht mehr so dran fest ..
Es gibt ganz sicher noch weitere Strategien, hiermit erstmal eine 😉 ! Viel Spaß beim Üben!!

5. Beispiel: Ich erzähle eine Geschichte wie ein bestimmter Glaubenssatz jemanden so sehr "knechtet", er nur dadurch, dass er diesen Glaubenssatz hat völlig an seinem Ziel vorbeischießt und dann, durch einen Shift diesen Glaubenssatz verändert, alles leicht geht, spaß macht, und und und. Oder ich erzähle das ganze von mir.

6. Ich teste, welche Glaubenssätze in der Gruppe vermehrt auftreten und wähle diejenigen aus, von denen die meisten TN profitieren.

... weitere Antworten folgen

Fröhliche Ostern euch allen!
Nana


   
AntwortZitat
(@mark-oswald)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 106
Themenstarter  

Danke =)


   
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